Kapitel 35

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Kurz nachdem ich mit einem „herein" geantwortet hatte, kamen auch schon Ginny und Hermine ins Zimmer gestürmt. Sie hatten ihre Decken und Kissen dabei, welche sie sofort auf mein Bett warfen. Beide trugen eine Jogginghose und einen Hogwartspulli. Sie kamen zu mir und umarmten mich. Ich schloss das Fenster und folgte ihnen zu meinem Bett. Dort setzten wir uns im Schneidersitz drauf und fingen an zu plaudern.

Plötzlich durchbrach Ginny unsere Unterhaltung und sah mich gespannt an. „Lou, du wolltest mir noch was erzählen, wegen Fred." Hermines Kopf schnellte zu mir und ich sah, dass ihre Augen geweitet waren. Nun musste ich es also erzählen. Doch Ginny fragte weiter, ohne dass ich eine ihrer Fragen beantworten konnte. „was ist mit dir und Fred", fragte nun auch unser Wikipedia. „Wenn Ginny mal ihren Mund halten würde, könnte ich auch reden", lachte ich. Die jüngste Weasley tat so als würde sie ihren Mund verschließen und sah mich gespannt an.

„Also, ihr wisst doch von Fred und dem Buch nicht wahr?" die beiden nickten bloß. „Ich bin dieses Mädchen." Sie wollten grade etwas sagen, doch ich kam ihnen dieses mal zuvor. „Hört mir zu. Nein, ich habe ihn nicht absichtlich ein Jahr ignoriert. Ich kann es euch alles erklären." So tischte ich ihnen die ganze Geschichte auf. Und tatsächlich wurde ich kein einziges mal unterbrochen. Als ich mit einem lauten Ausatmer endete, fing auch schon das Gebrabbel an.

„Also konntest du dich wirklich nicht erinnern", fragte Ginny leicht begeistert, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. „ja, bis ich das Buch in der Hand hielt", antwortete ich ihr. „Und was ist zwischen Fred und dir jetzt", fragte nun die Muggel geborene. „ich habe wirklich keine Ahnung." Die beiden sahen sich kurz verstohlen an und grinsten dann schelmisch zu mir herüber. „Erstens, er guckt dich immer, wirklich immer an", begann Ginny und wurde von Hermine weitergeführt „zweitens, er hat Quidditch spielen abgesagt um dir fliegen beizubringen", wieder sprach Ginny weiter „drittens, er hat sich auf deinen Bauch gelegt. Ich habe ihn noch nie so nah bei einem Mädchen gesehen. Außer mir, aber ich gelte nicht." Hatte er nicht Angelina? Als würde Hermine meine Gedanken lesen können, antwortete sie „er und Angelina waren zwar zusammen und haben sich ab und zu geküsst, haben aber nie lange beieinander gesessen und gekuschelt oder so. man hat sie nie, wirklich nie zusammen sitzend im Gemeinschaftsraum gesehen. Also vertrau uns. Er steht sowas von auf dich."

Vermutlich waren meine Wangen rot geworden. Aber eigentlich konnte das gar nicht stimmen. Wir kannten uns doch erst seit kurzer Zeit richtig. Ich schüttelte den Kopf. „ich glaube ihr liegt falsch", sagte ich. „Wenn du meinst", antwortete Ginny schulterzuckend. Nun redete erneut Hermine weiter „und was ist mit dir? Bis du in ihn verknallt oder bist du eher so ne?"

Ich überlegte. Vielleicht empfand ich etwas für ihn. Allerdings war es niemals so stark wie echt Liebe. Das konnte in einer so kurzen Zeit nicht passiert sein. Ich wollte ihnen gerade antworten, als plötzlich unsere Tür aufgerissen wurde und vier Jungs in unser Zimmer liefen. Wir sahen sie komisch an. Ein blick an die beiden anderen Mädchen zeigte ihnen, dass das Gespräch beendet. Die Jungs setzten sich wie wir in einem Schneidersitz aufs Bett und schauten sich an. „Redet ruhig weiter. Wir wollen euch nicht stören", sprach George und sah abwartend zwischen Ginny, Hermine und mir hin und her. Wir lachten alle. Fred saß neben mir und schaute zu mir herüber. Ich erwiderte den Blickkontakt und wir beide lächelten. Irgendwie hoffte ich, dass es niemand gesehen hatte. Vor allem nicht die anderen Mädchen.

Doch da hatte ich mich geschnitten. Ginny, welche immer noch neben mir saß, stupste mich nach wenigen Minuten an. Ich sah zu ihr herüber. Ihr Grinsen war schelmisch und machte mir ein wenig Angst. Ich zog meine Augenbrauen fragend hoch, bis sie sich zu mir lehnte und mir ins Ohr flüsterte „du hast zu Einhundert Prozent etwas für meinen Bruder über. Lüg jetzt nicht." Sie sah mich eindringlich an. Doch nach kurzer Zeit gab ich mich geschlagen und nickte ganz leicht. Ihr entwich ein Quietscher, weshalb die ganze Aufmerksamkeit auf uns beiden lag. Wir lachten erneut, doch zwischendrin sah ich, wie Ginny Hermine ein Nicken gab und diese mich schelmisch angrinste. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr. Wir redeten und lachten noch bis spät in die Nacht. Es war einfach zu lustig, von allen Streichen der Zwillinge zu hören und anderen Geschichten, die sie immer wieder aufgriffen, allerdings nie langweilig wurden.

Nach einiger Zeit waren bereits die jüngeren, sprich Harry, Ron, Hermine und Ginny, eingeschlafen. Nur noch die Zwillinge und ich waren wach. Mich überkam die Müdigkeit allerdings auch kurze Zeit später. „Wenn ihr wollt könnt ihr auch hierbleiben", schlug ich ihnen vor. Fred sah mich an und lächelte leicht. Danach bejahten sie es. Wir legten uns noch so hin, dass wir niemandem im Weg waren und jeder genug Platz hatte. Naja, genug war ein wenig übertrieben. Ich lag leicht gequetscht zwischen Ron und Fred. George hatte sich neben Fred gelegt. Neben ihm lag Harry. An meinem Kopf lag Ginny und zu meinen Füßen Hermine. Wir waren ein kleiner Haufen und schliefen in einem riesigen Bett. Das war schon recht lustig.

Wir redeten noch ein wenig, bis meine Augenlider immer schwerer wurden. „Gute Nacht Jungs", murmelte ich noch, bis ich mich zu Ron drehte, welcher mit dem Rücken zu mir zeigte. Er lag knapp dreißig Zentimeter entfernt, weshalb ich immer noch genug Platz hatte. „Nacht Lou", kam es synchron von den Zwillingen. Ich spürte, wie sich beide bewegten. Allerdings sah ich nicht genau, wie sie sich drehten.

Diese Frage wurde mir allerdings, zumindest bei Fred, beantwortet, als ich nach wenigen Minuten plötzlich spürte, wie ein Arm sich auf meine Taille legte und mich weiter nach hinten zog. Doch ich stoppte, als etwas festes meinen Rücken berührte. „Freddie", murmelte ich leise. „Nicht das Ronald dich noch im Schlaf schlägt", antwortete er, doch ich konnte spüren wie er lächelte. „Immer alles auf den kleinen Bruder schieben. Das sind die richtigen", lachte ich ganz leise.

Plötzlich war seine Stimme ganz nah an meinem Ohr „Ok, vielleicht ist es nur ein wenig wegen Ron." Seine Stimme klang ein wenig anders als sonst. Doch sie bereitete mir dennoch eine Gänsehaut. Doch meine Gänsehaut wurde nur noch stärker als er mir einen Kuss unters Ohr hauchte. „Gute Nacht Lou", flüsterte er mir ins Ohr. „Gute Nacht Freddie", antwortete ich ihm. Langsam schloss ich meine Augen und spürte nur noch leicht, wie sein Griff um Taille wieder etwas fester wurde, als würde er mich nicht gehen lassen wollen.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt