Ich schlug erneut das buch auf und sah auf die neuen Seiten. Auf meine Frage ob er wieder rausgeschmissen wurde, hatte er geantwortet ‚Ne zum Glück nicht. Sonst hätte Snape unserer Mutter geschrieben und ich hab nicht so Bock auf einen Heuler' ‚Verständlich', krizelte ich darunter und schlug auf die nächste Seite. Dort war meine Eule zu sehen. Darunter stand ebenfalls was. ‚Wie soll man das denn bitte ignorieren können Lou? Es ist so perfekt. Aus dem richtigen Winkel und wenn man sich ein paar mehr Beulen vorstellt könnte sie Errol ähneln.' zum zweiten mal an diesem tag, wahrscheinlich auch diesem Jahr, lachte ich lauthals los. Erstens wegen der Vorstellung mehrerer Beulen und wie Fred das Buch hin und her schwenkt, in jeder Position und versucht den richtigen Winkel zu finden. ‚Jetzt hast du nicht nur mich, sondern auch die Zeichnung beleidigt. Pfffff' Schon kurze Zeit später schrieb er weiter. ‚Och Louuuuuu, sei doch nicht so beleidigt wie so ein Gnom. Sonst kannst du dich gleich zu den Kobolden nach Gringsgoth setzen. Die freuen sich bestimmt über Muggel' ‚Wunder dich nicht wenn ich irgendwann einfach nicht mehr zurück schreibe Fred Weasley.' ‚Du könntest niemals den besser aussehenden und den nettesten Weasley ignorieren. Das schafft niemand. Nicht mal du muggelchen.' Erneut schüttelte ich den Kopf. Allerdings setzte ich den Stift auch schon erneut an. ‚Und lügen tut er auch noch. Das ist unwiderruflich, sie werden sofort nach Azkaban gebracht Mister Weasley.' ‚Das ich nicht lache. Ist Prinzesschen etwa sauer?' Wieder zog sich alles in mir zusammen als ich Prinzesschen las. ‚Nein, enttäuscht.' ‚Das tut mir jetzt aber Leid. Kannst dich ja mit meiner Mum zusammen tun, die ist auch immer enttäuscht von George und mir.' ‚Verständlich wenn ihr nur eine Handvoll ZAGs schafft.'
Wir schrieben noch eine gewisse Zeit weiter, bis er zum Quidditchtraining musste. Also setzte auch ich mich wieder ans lernen. Das hatte ich in den letzten Tagen ein wenig vernachlässigt. Was man nicht alles für einen Fred Weasley macht.
Zwar war meine Konzentration nicht die beste während des lernens aber ich schaffte es irgendwie.
Um viertel vor fünf klingelte mein Handy. Ich hatte Handballtraining. Schnell sprang ich aus dem Bett, entledigte mich meiner Jeans und meinem Hoodie und griff zu meiner Sportshorts und meinem Shirt. Naja besser gesagt das meines Vaters. Ich liebte seine Klamotten einfach. Ebenso packte ich meine Hallenschuhe und meinen Handball in meine Tasche, schnappte mein Handy und meine Kopfhörer, und verließ mein Zimmer. Die Stufen knarzten unter meinem uneleganten aber dafür schnellen Treppengang. Ich schlüpfte in meine Sneaker und verabschiedete mich von meiner Mutter (Ben war im Moment außer Haus). Mein Fahrrad stand in der Garage. Doch bevor ich aufstieg steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und hörte meine Lieblingsplaylist.
Als ich 10 Minuten später an der Halle war, stürmte ich als letzte hinein. Die anderen redeten noch. Aber da ich Kapitän war, war es doch ein wenig unangenehm. Ich schlüpfte aus meinen Sneakern und zog meine anderen Schuhe an. Danach fingen wir auch schon mit dem aufwärmen an. Währenddessen band ich mir noch schnell einen hohen Zopf.
Anderthalb Stunden nach meiner Ankunft ließ ich mich auf den Hallenboden fallen. Wir hatten viel Technik geübt, aber mein Trainer hatte nicht an Laufpausen gespart. Als nächstes kam noch eine Besprechung wegen des nächsten Spiels.
Nach diesem gingen wir alle duschen und wir führten einige Mädchengespräche. Da ich im Stress mein Duschzeug vergessen hatte, musste ich mir alles von Laura leihen. Aber da sie mich einfach zu gut kannte, hatte sie immer alles zwei mal dabei. Ah wie lieb ich dieses Mädchen hatte.
Als ich dann im dunklen wieder nach Hause fuhr, ließ ich mich von der etwas abgekühlten Sommerluft umhüllen. So fühlte sich also Freiheit an.
Meine Haare wehten im Wind umher und ich ließ mich komplett abschweifen. Natürlich nicht von der Straße, aber ich dachte einmal an nichts anderes. Mein Kopf hörte einfach nur Musik und ich summte mit. Aber diese wundervolle Stille wurde unterbrochen sobald ich ins Haus trat.
„Ich kann doch auch nichts dafür, dass er hier früher auch gelebt hat", hörte ich meine Mutter schreien „Denkst du ich kann was für seinen Tod!" Natürlich wusste ich sofort wen meine Mum meinte. Sie meinte Dad. Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an und ich kämpfte dafür stehen zu bleiben. Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Augen füllten sich sofort mit Tränen. Was hatten die beiden jetzt schon wieder für einen Streit? „Aber wieso hast du noch diese Briefe!" antwortete Ben, genauso schreiend. „Diese Briefe schrieb er mir, als wir 16 waren. Das ist 20 Jahre her Ben! Ich habe ihn geliebt und habe es nie überbekommen diese Sachen wegzuschmeißen. Sie sind das Einzige was ich von ihm habe!" Sie schluchzte. Dann war Stille. Meine Glieder fanden sich erneut und ich ging leise, aber dennoch zügig, die Treppen hoch.
Oben angekommen legte ich mich auf mein Bett und weinte erneut. Wie viele Tränen ich seit dem Tod meines Vaters verschüttet hatte, wollte ich gar nicht wissen. Auch nach zwei Jahren schmerzt es immer noch. Unter meinem Kopfkissen zog ich drei Bilder hervor. Sie lagen dort seit seinem Tod drunter. Es waren Bilder von uns. Das eine ist an dem Tag seines Todes geschossen worden. Auf diesem gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Schnell legte ich sie wieder zur Seite, um nicht endgültig zusammenzusacken und wischte die Tränen von meiner Wange herunter. Doch mein Griff packte sich um die Kette, welche an meinem Hals lag. Langsam öffnete ich den Verschluss und schaute mir die zwei Herzen an. Mein Vater hatte sie mir bei meiner Kommunion geschenkt. Seitdem trage ich sie fast jeden Tag und es wird keinen geben an dem ich dies nicht tue.
An diesem Abend war ich schnell eingeschlafen. Doch dieser eine Traum verfolgte mich immer und immer wieder. Es war jedoch kein richtiger Traum. Es war eine Erinnerung. Der Tag... Ich meine, ich war die letzte die ihn lebend sah, da ich hinten im Auto saß. Doch sobald der Ort des geschehens zu sehen war, schloss ich die Augen.
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The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)
FanfictionWas passiert wenn die sechzehn jährige Louisa ein unbeschriebenes Buch in der Bücherei findet? Es als Lernbuch verwenden will, doch etwas ganz anderes passiert? Sie Kontakt mit jemandem aus einer andere Welt aufbaut? Über seine Zukunft Bescheid weiß...