Die Stimmung war gut, jedoch ebenso gedrückt. Harry, die Zwillinge, Ginny und Lee strichen sich immer wieder über die Handrücken und man konnte den Schmerz aus ihren Gesichtern ablesen. Wie saßen immer noch im Gemeinschaftsraum und nahmen die Couch und die Sessel vor dem Kamin in Anspruch.
Lee hatte sich nach einigen Minuten zu uns gesellt und hatte mich so fest in seine Arme geschlossen, dass ich definitiv einen Abdruck auf meinem Rücken davon tragen würde. Las ich mich wieder hin gesetzt hatte, schlossen sich im Handumdrehen wieder die Arme des rothaarigen um mich. Mein Kopf lag auf seiner Schulter und meine Beine auf seinem Schoß.
In den Momenten wie diesen wurde mir klar, dass ich meine Familie endgültig gefunden hatte. Nach dem Schulabschluss würden wir weiter für den Orden arbeiten oder in Fred und Georges Shop, doch das würde sich später noch herausstellen. Jedoch würde ich dann jeden der mir lieb ist immer bei mir haben.
Nach einiger Zeit gab es nicht mehr allzu viel Gesprächsstoff und ich hörte nur noch einzelnen Fäden zu. Fred und George sprachen über ihr Geschäft und neue Produkte, welche sie vor ihrer Mutter geheim halten müssten. Ginny und Harry waren in ein Gespräch bezüglich Quidditch am Diskutieren. Hermione und Ron wiederum wegen den Zaubertränke Aufgaben, welche sie aufbekommen hatten.
Doch plötzlich sprang mir ein Gedanke in den Kopf, auf welchen ich vorher nicht gekommen war. „Ich bin sofort wieder da", sagte ich nur und löste mich aus den Armen des Weasleys. „Beeil dich", murmelte er und sah mich schmollend an. „Eine Minute Freddie", lachte ich, worauf seine Augen noch mehr funkelten als zuvor.
Schnell drehte ich mich um und begann die Stufen zu den Mädchen Schlafräumen hoch zu gehen, fast schon im Rennen. Hinter mir hörte ich währenddessen verwirrte Stimmen von Menschen welche mich nicht kannten. Diese waren mir in dem Moment allerdings komplett egal.
In Ginnys und Hermiones Zimmer angekommen lief ich sofort ins Bad und zog eine bestimmte Creme aus meiner Tasche. Mein Vater hatte sie mir gegeben, als ich ihm von meiner Knieverletzung erzählt hatte und wie sehr die Narbe zu der Zeit geschmerzt hatte. Remus hatte sie damals für seine Narben in seinem Gesicht bekommen, jedoch hatte er dadurch immer viel zu viel gehabt. Irgendwann hatte er meinem Vater dann auch ein oder zwei Tuben gegeben wegen seiner vielen Wunden aus Askaban. Vielleicht würde sie nun auch uns helfen.
Ich sprang die Stufen wieder hinunter und ließ mich auf meinen Platz fallen. Ich erntete nur einige komische Blicke von außen, nahm jedoch schnurstracks Freds Hand und legte sie auf meinen Oberschenkel. „Was wird das", fragte Ginny sichtlich verwirrt, doch ich hob nur die Tube mit der Creme hoch. Sie verstummte sofort.
Vorsichtig schmierte ich ein bisschen was davon auf seinen Handrücken und rieb sie vorsichtig ein. „Die braucht nur fünf Minuten zum einwirken", versicherte ich ihm und der rothaarige lächelte mich nur sanft an. Vorsichtig drückte er seine Lippen auf meine Wange, was mich schmunzeln ließ.
Jedoch mischte sich der gleichaussehende gleich ein, indem er die Hand seines Bruder wegschlug und seine verwundete auf meinen Oberschenkel legte. Dadurch bekam er zwar ein paar böse Blicke von Fred, ignorierte diese allerdings gekonnt.
Von daher rieb ich ihm auch vorsichtig etwas von der Creme ein und kurze Zeit später hatte unsere halbe Gruppe weiße Creme auf dem Handrücken. Bei Fred war diese bereits eingewirkt und die Wunde war zur ganz leichten Narbe geworden. „Wenn du das nochmal machst in den nächsten zwei Tagen geht alles weg. Versprochen", versicherte ich ihm erneut. Dieses mal bekam ich nicht nur einen Kuss auf die Wange, jedoch hob er mein Kinn mit seinem Daumen an und drückte seine Lippen auf meine.
Sofort schlossen sich meine Augen und ich erwiderte den Kuss. Jedoch war mir immer noch klar, dass seine halbe Familie mit in diesem Raum saß und uns womöglich genau in diesem Moment anstarrte. Ziemlich unangenehm meiner Meinung nach.
Als wir uns erneut voneinander lösten, kuschelte ich mich wieder in seine Seite und sein Duft stieg innerhalb Sekunden in meine Nase. Wie sehr ich ihn eigentlich vermisst hatte.
„Das muss ich jetzt aber nicht machen nur um danke zu sagen, oder?" Jeder lachte los wegen Georges Aussage und ebenso entfuhren mir einige Lacher. „nein alles gut Georgie", lachte ich.
Ich hörte Freds Lachen und konnte es ebenso an meinem Rücken spüren, da sein Oberkörper sich mitbewegte. Jedoch spürte ich ebenso wie sich sein Griff um meine Taille verstärkte. Es war eigentlich klar gewesen, da ihn sowas immer ein wenig anspornte und er eifersüchtig wurde. Bei mir wäre es womöglich nicht anders gewesen.
Zum Glück wurde die Spannung wieder ganz normal und schon besser als vorher, da sich niemand mehr mit Schmerzen in den Augen über den Handrücken strich. Ich lehnte mich erneut weiter in die Brust des rothaarigen hinein und beobachtete die anderen während sie ihre Aufgaben machten, Zauberschach spielten, Snape explodiert oder sich einfach nur unterhielten.
Irgendwann schlossen sich meine Augen und ich fiel in einen traumlosen, ruhigen Schlaf. In den Armen von Fred.
„Lou", nahm ich eine Stimme wahr. „Louisa Carter Black keine Ahnung was", rief auf einmal eine Stimme in mein Ohr. Ich schreckte hoch und so tat es Lee, welcher neben mir gehockt hatte. „Sie ist wach", schmunzelte er nur und ich musste lachen. „er hat drauf bestanden", entschuldigte sich Fred irgendwie Schulterzuckend, während er sich das Lächeln verkneifen muss. „Jaja", kam nur als Antwort meinerseits zurück.
Langsam machten wir uns auf den Weg in die große Halle, da es Abendessen gab. Währenddessen schlossen sich uns einige Gryffindor an, welche ich noch nicht unbedingt kannte. Sie waren alle nett und als sie erfuhren wer ich war und das ich mit Fred zusammen war, akzeptierte mich sofort jeder. Natürlich erzählten wir ihnen nicht, dass ich mit Sirius zusammen lebte, sondern bei Remus. Andernfalls hätte irgendjemand Verbindung zum Orden aufgebaut.
Nur drei Personen sahen mich mit bösen Blicken an. Diese waren von Angelina Johnson, Lavender Brown und Parvati Patil. Jedoch ignorierte ich diese gekonnt.
In der großen Halle angekommen setzten wir uns an den Haustisch, wo ich zwischen Fred und George Platz nahm. Neben George saß Lee und gegenüber von uns das goldenen Trio und Ginny.
Dumbledore sprach einige Worte bevor wir begannen und schenkte mir einige Blicke. Jedoch erwähnte er mich nicht, worüber ich recht glücklich war im Endeffekt. Die Aufmerksamkeit wollte ich einfach nicht. Es reichte mir, wenn ich von jedem zweiten komische Blicke bekam und man auf mich zeigte.
Das Essen erschien auf den Tischen und wie ich es bereits wusste, waren unter uns die Elfen, welche am kochen waren. Ebenso begrüßte mich der fast kopflose Nick, welcher meiner Meinung nach irgendwie ein bisschen komisch wirkte. Aber dies lag wahrscheinlich daran, dass er nun einmal einfach ein Geist war.
Kurz bevor wir wieder aufstanden um erneut in den Gemeinschaftsraum zu gehen, kam McGonagall auf uns zu. Die anderen zuckten zurück, wahrscheinlich aus Angst irgendwas gemacht zu haben, jedoch blieb ich stehen. Mich hatte sie noch nie angeschrien oder angemeckert, worüber ich eigentlich sehr froh war.
„Wie ist es bis jetzt", fragte sie lächelnd, als sie in Hörweite war. „Es ist wundervoll", schwärmte ich vor mich hin und die Lehrerin begann zu lachen. „was will man da mehr hören." Jedoch fuhr sie weiter „ich vermute mal, dass du noch nicht viel von Hogwarts sehen konntest und da ich weiß, dass Mr. Weasley hier dich definitiv noch rumführen wird, kriegt ihr hiermit die Erlaubnis in der nächsten Nacht auch nach der Bettzeit durch Hogwarts zu schlendern. Ich muss euch nur bitten aufzupassen."
Mit einem Schwung ihres Zauberstabes erschien ein Blatt in meiner Hand auf welchem alles noch einmal genau draufstand. „Danke Professor", sagte ich energisch und nahm die Hexe in den Arm. „Für dich doch immer Liebes."
Schnell drehte ich mich um und sah in ein staunendes Gesicht von Fred und den anderen. Darauf lachte ich nur los und beobachtete Fred, wie er seinem Bruder die Zunge ausstreckte, da er nicht mitkommen durfte.
Das würde eine lustige Nacht werden...
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The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)
FanfictionWas passiert wenn die sechzehn jährige Louisa ein unbeschriebenes Buch in der Bücherei findet? Es als Lernbuch verwenden will, doch etwas ganz anderes passiert? Sie Kontakt mit jemandem aus einer andere Welt aufbaut? Über seine Zukunft Bescheid weiß...