Allerdings flog ich nicht sofort wieder zurück nach Hause. Ich drehte noch ein paar Runden und flog einen Umweg, allerdings mit Bedacht. Die Angst, dass mich jemand sah war größer als heute Nacht und ich konzentrierte mich immer wieder darauf, dass mich niemand sah.
Gegen vier Uhr nachmittags traf ich bereits zu Hause ein und wurde auch schon erwartet. Mein Vater schloss mich in die Arme und ich merkte wie sehr Angst er um mich hatte. „Du warst damals bestimmt nicht besser", lachte ich und er stimmte ein. „Nein, Prongs und ich waren schlimmer." „Na also!" Ich setzte mich zu ihm an den Küchentisch und griff nach dem Tagespropheten, welcher vor mir lag. In den Schlagzeilen waren, wie immer, Harry und Professor Dumbledore zu sehen. Jedoch ebenso etwas anderes. „Dad, wer ist Broderick Bode? Hier steht, dass er tot im St. Mungos aufgefunden wurde." „Er war ein Ministeriumsangestellter", erklärte mir mein Vater „Voldemort drängt sich immer weiter nach vorne aber Fudge will das nicht einsehen. Er will die Gefahr nicht einsehen, da er wahrscheinlich nicht einmal in der Lage wäre uns zu schützen."
Wir unterhielten uns einige Zeit über die Gefahr, welche von Voldemort und Fudge ausgeht. Dass Fudge uns alle ins offene Messer laufen lassen würde, wenn wir nichts gegen ihn unternehmen würden.
„Jedoch musst du dir einer Sache bewusst sein Lou", begann mein Vater „sobald es zum Kampf kommt, und das kann jeder Zeit passieren, musst du vorbereitet sein, Entscheidungen zu treffen. Aber denke daran, es kommt nicht drauf an, aus was für einer Blutlinie du stammst oder wer du bestimmt bist du sein. Es kommt auf deinen Verstand an. Höre auf dein Herz und lass dich von niemandem beeinflussen." „Das werde ich Dad, versprochen"
Ich wiederholte seine Worte in meinem Kopf. Er hatte angedeutet, dass ich eine andere Abstammung hatte und was für eine Abstammung. Eine schlechte. Ich bin die Nachfolgerin von schlechten Menschen. Meine Eltern waren zwar keine schlechten Menschen, jedoch deren Vorfahren. Ich hatte Angst.
Bevor ich weiter überlegen konnte, öffnete sich die Türe und Remus kam mit Tonks im Schlepptau zu uns. „habt ihr es schon gehört", fragte Tonks aufgewühlt. „Wahrscheinlich schon Tonks. Guck doch auf den Tisch", antwortete Remus ihr Augenverdrehend. „Ja haben wir", antwortete nun auch mein Vater.
Ich wollte gerade in mein Zimmer verschwanden, als Remus mich wieder zurückrief. Langsam trottete ich die Stufen wieder hinab und sah meinen Onkel fragend an. „Das du alles so schnell kannst, fangen wir mit dem apparieren an. Normalerweise bekommt man dafür einen zwölfwöchigen Kurs in Hogwarts angeboten, aber wir müssen das nun mal auf die andere Weise machen. Ich habe eine Grundausbildung und apparieren kann sich später als nützlich erweisen."
‚zu viel In-Put' dachte ich nur, nickte jedoch als hätte ich alles verstanden. „Hol deinen Zauberstab und komm wieder runter. Wir gehen zur Wiese. Alles andere kannst du mir überlassen." „Alles klar Remus", erwiderte ich und lief zum zweiten mal die Stufen hoch, dieses mal komplett. Ich griff nach meinem Zauberstab und lief wieder runter.
Zusammen verließen wir das Black Haus und liefen bis zur Wiese. Remus versuchte auf dem Weg über normale Dinge mit mir sprechen, jedoch fanden wir nicht wirklich was. Zwar war er mir wichtig, jedoch kannten Moony und ich uns noch nicht lange. Natürlich, meine früheren Erinnerungen an ihnen waren zurück, aber mehr auch nicht. Fünfzehn Jahre lang hatten wir nichts miteinander zu tun und dann kann man nicht unbedingt erwarten, dass man sofort über alles redet.
Allerdings gab es da eine Sache, die ich ihn schon immer einmal fragen wollte. Naja nicht seit immer, sondern seit ich im Grimmauldplatz wohne. Ich wollte wissen, was zwischen ihm und meinem Vater ist. Aber ich konnte ihn ja nicht einfach darauf ansprechen. Von daher versuchte ich irgendwie anders auf das Thema Sirius Black zu kommen.
„Dad und du seid schon lange Freunde oder?" „Dein Vater und ich kennen uns seit wir elf Jahre alt sind und nach Hogwarts gingen. Wir waren immer beste Freunde aber niemand konnte sich zwischen James und ihn stellen. Die beiden waren einfach unzertrennlich." „Also wart ihr immer nur gute Freunde oder wie? Nie mehr oder nie was anderes als die Rumtreiber. Die berühmten Marauders?" Ich wollte es aus seinem Mund hören, dass zwischen den beiden mal fast was gelaufen wäre.
„Du musst mir versprechen es niemandem, wirklich niemandem zu erzählen. Sonst lass ich dich beim nächsten Apparier-training gespalten, wenn was passiert. Klar?" Ich nickte nur euphorisch. „Dein Vater und ich hatten immer eine recht komplizierte Beziehung. Er war sowas wie ein Playboy und hat jedes Mädchen auf unserer Schule abbekommen, wenn er wollte. Ich war eher einer der Jungs die immer in der Ecke saßen und gelernt haben. Jedoch waren wir immer gute Freunde. Auf eine komische Weise haben wir uns vertragen und sind gut miteinander ausgekommen. Bei unseren Streichen hatte jeder seine Rolle und es hat alles geklappt. Doch dein Vater und ich hatten eine andere Beziehung. Alles was ich fühlte und dachte erzählte ich Lily, der Mutter von Harry. Sie sagte mir, dass es das Gefühl vom verliebt sein sei. Doch ich versuchte mir auszureden, dass ich in eine andere maskuline Person war, verstehst du? Von daher war alles immer sehr kompliziert."
Er hatte es zugegeben! Er hatte zugegeben einmal etwas für meinen Vater empfunden zu haben.
„Und wie ist es jetzt?"
„Mittlerweile konzentriere ich mich auf andere Dinge zugegeben. Ich versuche alle solche Gefühle zu unterdrücken. Sobald wir du-weißt-schon-wen besiegt haben kann ich mich wieder auf derartiges konzentrieren. Aber dazu bin ich momentan nicht in der Lage."
Ich nickte als Antwort und deutete ihm zu es verstanden zu haben. „Aber bei dir scheint es ja gut zu laufen mit Fred. Es ist doch Fred oder? Oder George? Nein Fred, oder?" „Ja es ‚läuft gut' Remus", lachte ich und er stimmte ein. „Junge Liebe", schwärmte er und wir begannen erneut zu lachen.
Als wir uns wieder ein bekommen hatten waren wir schon an der Wiese angekommen. Mit einem kurzen Schwingen meines Zauberstabs und einem Gemurmel trocknete der Boden vom Tau und wir konnten uns ohne Bedenken setzen.
Remus begann mir jede Einzelheit des Apparierens zu erklären und ich hörte gespannt zu, als ich hörte, dass man durch diese Fortbewegung durchtrennt werden kann. Vor allem trichterte er mir die goldene Dreierregel ein. Ein Ziel, Wille und Bedacht. Jedoch konnte man es sich im Englischen besser merken. Destination, Determination und Deliberation.
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The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)
FanfictionWas passiert wenn die sechzehn jährige Louisa ein unbeschriebenes Buch in der Bücherei findet? Es als Lernbuch verwenden will, doch etwas ganz anderes passiert? Sie Kontakt mit jemandem aus einer andere Welt aufbaut? Über seine Zukunft Bescheid weiß...