Kapitel 50

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Ich war ein wenig neugierig und doch neugierig was in dem Umschlag sein würde. Als ich ihn hochhob, merkte ich, dass ein einer kleinen Ecke ein Hubbel war. Ohne dass meine Mutter und Ben es bemerkten, zog ich eine Augenbraue hoch. Vorsichtig öffnete das Geschenkpapier. Heraus zog ich besagten Umschlag und noch ein kleines eingepacktes Geschenk. Fragend sah ich zu meiner Mutter hinauf. Sie nickte jedoch zuerst auf das kleine noch eingepackte Paketchen.

Auch dieses war innerhalb weniger Sekunden offen. Ich zog eine Kette hervor. Es war eine Dog Tag Kette und auf ihr war ein eingraviertes Herz. „Dreh es um", hörte ich die Stimme meiner Mutter. Doch meine Aufmerksamkeit lag voll und ganz an der Kette. Vorsichtig drehte ich sie um und sah etwas anderes eingraviertes. Drei Zeilen.

In der ersten stand Louisa Carter, darunter eine Elf, welche meine Rückennummer beim Handball war und in der Dritten der Name meines Vereins. Unten war noch ein Handball eingraviert. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich erinnerte mich an die Handballspiele. Auch an das, bei welchem sich mein komplettes Leben verändert hatte. Es war ein Teil von mir.

Mit den gläsernen Augen sah ich zu meiner Mum, welche mich nur angrinste. Auch Ben grinste und nickte zum Umschlag hin. Doch zuerst band ich mir die Kette um. Ich liebte sie jetzt schon. Mit einem Seufzer um meine Tränen zu unterdrücken öffnete ich den Umschlag. Heraus zog ich eine Art Flyer Papier, welches noch einmal zusammengeklappt war. Auch diesen öffnete ich und als ich die ersten Zeilen las, bahnten sich die Tränen doch durch mein Gesicht.

Das Freundschaftsspiel des Jahres. Die Löwen gegen die Wölfe

Darunter sah man unser Verein Symbol, welches rot war und einen Löwen in der Mitte zeigte und ein grünes, welches einen Wolf präsentierte. Es war die Mannschaft von Mali. Die Mannschaft gegen welche wir bei meinem letzten Spiel gespielt hatten.

Am 27. Dezember 2017 um 14:30 Uhr wird die einmalige Rückkehr von Louisa Carter gefeiert.

Da stand wirklich mein Name. Ich blinzelte, um zu erkennen, ob ich mich nicht versehen hatte. Doch da stand tatsächlich Louisa Carter.

'Lou' wird ihr letztes Spiel spielen. Nach über einem Jahr Pause wegen einer Verletzung konnte Carter nicht spielen. Und jetzt verlässt eine der besten Spielerinnen die je in dieser Mannschaft gespielt haben, den Platz.

Mit abschließender Feier wollen wird der Kapitän verabschiedet und Sie sind eingeladen, diesen mit uns nach dem Spiel in der Halle zu feiern.

Eintritt: 5,-

Dieses Mal weinte ich wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas gemacht werden würde. Ich meine, eigentlich war ich nur eine normale Spielerin und bis jetzt hatte noch nie irgendwer eine Abschlussfeier bekommen mit mehreren Leuten und nicht nur der Mannschaft.

Schluchzend sprang ich auf und umarmte meine Mutter und Ben so fest wie ich nur konnte. „Als Abschied und damit du wenigstens noch einmal richtig spielen kannst", sprach Ben. „Mali hat es organisiert als sie gehört hast, dass du umziehst", ergänzte meine Mutter.

Meine frühere beste Freundin. Als ich im Krankenhaus lag, hat sie mich ab und zu angerufen und gefragt ob alles in Ordnung war. Wir hatten viel gelacht. Und mir war zum ersten mal aufgefallen, dass sie Wolf mit Nachnamen heißt und bei den Wölfen spielt. Darüber hatten wir umso mehr gelacht und ich vermisste sie ein wenig. Früher waren wir unzertrennbar gewesen, doch dann zogen wir beide weg. Zwar wohnten wir nur vierzig Minuten voneinander entfernt, doch auch der Schulwechsel hatte uns zu schaffen gemacht.

Dadurch hatten wir uns aus den Augen verloren und unsere Freundschaft zu einander war immer geringer geworden. Schnell zog ich mein Handy aus der Hosentasche und öffnete WhatsApp. Ich suchte ihren Kontakt und begann ihr eine Nachricht zu schreiben.

‚Oh mein Gott, wie hast du das organisiert bekommen?! Danke, danke, danke!! Aber wir machen euch platt. Nur bitte zieht nicht meine Beine weg. Meine Knie sind mir heilig <3'

Und innerhalb weniger Sekunden kam eine Antwort.

‚Für dich doch immer Kleines. Und du weißt wie sehr ich einmal gegen dich spielen will, ohne Verletzung. Du weißt gar nicht wie viel Angst ich hatte.'

Ich lächelte und steckte das Smartphone wieder weg. „Nochmal danke", sprach ich zu meiner Mutter und Ben. „Für dich immer mein Schatz." „Pass nur auf dein Knie auf kleiner Teufel." Ich rollte sarkastisch mit den Augen und wir lachten. Plötzlich stand Ben auf und lief an den Alkoholschrank. „Zwar bist du erst siebzehn, aber da drüben bist du auch erwachsen." Heraus zog er eine Flasche Schnaps und drei Pinnchen.

Und so begann der Abend. Von Shot zu Shot wurde es lustiger. Aber dementsprechend waren wir ziemlich voll. Noch nie hatte ich mich mit meiner Familie abgeschossen, doch es war lustig. Wir feierten das Handballspiel und meinen bis jetzt erfolgreichen Umzug. Außerdem sangen wir Weihnachtslieder lauthals mit und meine Mutter schmückte den Baum neu.

Als nachts um zwei Uhr in der Früh der Baum neu geschmückt war, die zweite Flasche Schnaps leer war und meine Mutter auf der Couch einschlief, entschieden wir uns ins Bett zu gehen. Immer noch viel zu gut drauf trampelte ich die Stufen hoch, was sich schwerer als gedacht erwies, denn die Treppen gab es auf einmal nicht nur einmal. Die andern beiden hatten Glück, denn ihr Zimmer war im Erdgeschoss. Ich entledigte mich bis auf Unterwäsche und flog schon fast in mein Bett.

Ich legte mich hin und öffnete den Sperrbildschirm meines Handys, doch als das Licht mir entgegenkam, zuckte ich weg wie ein Vampir. Ich legte es neben mich auf mein Kopfkissen und stöhnte ins Kissen, da ich die Kopfschmerzen schon fühlte.

„Gute Nacht", murmelte ich mir zu, ehe ich die Augen schloss und binnen Sekunden in einem traumlosen Schlaf war.

„Ich trink nie wieder Alkohol", murmelte ich, als ich am nächsten Morgen die Küche betrat. Irgendwie hatte ich mir eine Shorts und einen übergroßen Hoodie angezogen. Die Kopfschmerzen waren Hölle und ich hatten einen Kater bis zum geht nicht mehr.

Seufzend ließ ich mich auf meinen Platz sinken. Ben saß mir gegenüber und ihm schien es nur ein ganz klein wenig besser zu gehen. Nur meine Mutter war gut drauf. Und ich dachte, dass sie die wäre, die am nächsten Morgen einen Kater habe.

Plötzlich stellte sie einen Becher vor mich, in dem orangenes Glibber zeug schwamm. Das war eindeutig kein Orangensaft. „Trinkt", sprach meine Mum und ich tat was sie sagte. Beim schlucken erkannte ich das rohe Ei und schüttelte mich.

Mein Gegenüber kniff die Augen zusammen, doch trank weiter. Auch ich trank bis zum letzten Schluck aus.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt