Kapitel 54

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Vorsichtig lief ich auf und ab, versuchte einige Bewegungen, doch nichts half um diese Schmerzen irgendwie loszuwerden. Die Angst überrollte mich immer mehr, dass es irgendwas Ernstes sein könnte. Allerdings konnte ich mich wenigstens vom weinen abhalten. Ich hörte den Anwurf pfiff und eine Art Moderator, welcher begann zu erzählen.

„Die Wölfe starten mit ihrer Kapitänin auf halb rechts, doch von ihrer Gegenspielerin Carter ist nichts zu sehen. Ein Abschlussspiel ohne die verabzuschiedene Person ist recht schwer, doch so wie ich hörte ist Carter dennoch hier."

Plötzlich wurde seine Stimme von Kratzen an der Tür übertönt. Langsam richtete ich mich auf und öffnete die Türe. Vor mir stand ein schwarzer zotteliger Hund. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich humpelte langsam zurück auf die Bank. Der Hund trottete ein und verwandelte sich zu meinem Vater. Dieser machte die Türe zu und kam auf mich zu.

„Was machst du hier", fragte ich ihn überrascht. „ich kann doch nicht das Spiel von meinem Mädchen verpassen", schmunzelte er und ich umarmte ihn. „wieso spielst du nicht Lou", fragte er dieses mal. Ich deutete als Antwort auf mein Knie. Vorsichtig beugte er sich drüber und zog seinen Zauberstab. „Molly wird sich am grimmauldplatz weiter darum kümmern, aber für die nächsten drei Stunden sollte ich den Schmerz wegbekommen." Er murmelte einige Wörter und innerhalb weniger Sekunden verschwand der Schmerz. Mit offenem Mund sah ich zu ihm, was ihn zum Lachen brachte. „Mund zu, sonst zieht es", sagte er grinsend. Ich sprang auf und nahm meinen Vater in den Arm. „Du bist mein Held." „Wofür gibt es mich sonst", witzelte er rum „um jetzt verschwinde und spiel dein Spiel." Ich nickte und rannte, ohne Schmerzen, aus der Kabine zur Türe der Halle.

Noch einmal drückte ich auf die 11 an meiner Brust, bevor ich mich am Rand zu meinem Trainer gesellte. „Geht wieder einigermaßen", murmelte ich, als er mich erblickte. „Dann spiel dein Spiel", gab er als Antwort und gab dem Schiedsrichter ein Zeichen. Die Stimme des Moderators ertönte erneut.

„Und da kommt der Star des Tages. Louisa kommt auf halb links und löst ihre Mitspielerin Laura ab."

Laura lief auf uns zu und zog sich die Kapitänsbinde ab. „Zeigs ihnen Löwe", rief sie und ich zog sie an. Schnell lief ich aufs Feld und die Zuschauer konnten mich zum ersten mal am heutigen Tag sehen. Ein Applaus ertönte und wahrscheinlich ähnelte ich einer Tomate. Wir waren im Angriff, weshalb ich mich neben den Mittelkreis stellte. „Schön dich dazu haben Carter", rief meine Mitspielerin, worauf ich ihr einen Daumen hoch zeigte.

Der Pfiff des Schiris ertönte und wir begannen zu spielen. Mit schnellen Pässen liefen wir nach vorne und Mali stand vor mir, grinsend. Ich grinste zurück und lief vor ihr weg. Ich kreuzte mit Mitspielerinnen und als ich die erste Lücke sah, lief ich in diese, ging hoch und warf den Ball in den perfekten Winkel.

„Eine Minute dabei und schon ein Traumtor. Die beste Begrüßung nach einem Jahr Pause, und der beste Abschied."

Beim zurück rennen, blickte ich zur Zuschauertribüne und machte meine Mutter und Ben aus. Doch neben ihr standen noch viel mehr bekannte Gesichter. Ein Hund lehnte auf der Absperrung und neben ihm Remus und Tonks. Ebenso die vier rothaarigen und Hermine und Harry. Fred sah mich an und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Ich gab es zurück und konzentrierte mich weiter auf das Spiel.

Ich wehrte Malis Angriff ab und ging zum Tempogegenanstoß über. Der Ball fügte sich an meine Handfläche und dieses Gefühl von Freiheit durchbreitete mich. Am sechs Meter Punkt ging ich in den Sprungwurf und warf ich die andere Ecke. Die Tribüne jubelte. Und vor allem meine Familie jubelte wie sonst was.

Die nächsten zwanzig Minuten waren mit welche der besten meines Lebens. Ich hatte 13 Tore geworfen und insgesamt stand es 15:3 für uns. Lachend liefen wir mit den Gegnern zusammen zu den Kabinen. Es war ein Freundschaftsspiel und genauso verhielten wir uns auch. Wie Freunde. Mali hatte mir eingeklatscht und nun liefen wir nebeneinander. „Wer sind eigentlich diese rothaarigen dort oben? Hab die noch nie gesehen", fragte plötzlich jemand aus meiner Mannschaft. „Meinst du diese Zwillinge", fragte eine weitere. „ja genau die. Die waren verdammt hübsch." Leichte Eifersucht breitete sich in mir aus und ich atmete frustriert aus.

„Einer davon ist dein Freund nicht wahr", flüsterte Mali in mein Ohr. Erschrocken fuhr ich zu ihr rum. „Man merkt es. Und du hast immer wieder hochgelächelt." Ich schüttelte lachend den Kopf. „Du kennst mich halt einfach. Ja aber auch nein. Wir sind nicht wirklich zusammen." Wir lachten, konnten unser Gespräch allerdings nicht weiterführen, da wir an den Kabinen angelangt waren.

Ich setzte mich zu meiner Mannschaft auf die Bank und wartete ab was gesagt wird. „Das war super Mädels. Wenn es so weitergeht, gewinnen wir haushoch. Trickst noch ein wenig mehr. Ihr könnt das. Ohne Lou wird es definitiv schwer, aber das ist gerade wirklich ein Kinderspiel." Wir lachten und gaben uns gegenseitig noch den ein oder anderen Tipp. Doch die Sirene ertönte und wir wurden zurück aufs Feld geschickt.

„Black", ertönte eine Stimme hinter mir, welche mich sofort versteinern ließ. Langsam drehte ich mich um und merkte nur noch, wie die anderen wegliefen. Vor mir stand Fred. Langsam kam er auf mich zu und blickte mich an. Ich umarmte ihn und in dem Moment war es mir egal ob ich geschwitzt war oder nicht. „Was macht ihr hier", fragte ich ihn. „Tonks hat gesagt, dass du ein Spiel hast und Ginny hat alle zusammengetrommelt um hier her zu apparieren." Er lächelte mich sanft an, doch ich stellte mich einfach auf die Zehenspitzen und zog ihn zu mir herunter. Langsam legten wir unsere Lippen aufeinander. Seine Griff um meine Taille wurde fester, doch ich löste mich wieder schnell von ihm. „Muss los", sagte ich und deutete auf die Hallentür. „Mach sie fertig", sagte er noch und zwinkerte mir zu. Ich lächelte und lief zur Türe zu. Wie ein kleines Kind dachte ich an den Kuss.

Pünktlich zum Pfiff stand ich in der Abwehr und hatte meine Träumereien so gut es geht weggeschoben. Die Gegner griffen an und dribbelten sich zu uns vor. So gut es geht versuchte ich Mali hinter mir zu verstecken und mich zu orientieren sobald sie wechselten. Doch als Mali wieder vor mir stand, ging sie plötzlich hoch. Aus Reflex sprang ich ebenso und wehrte den Ball ab. Als Konsequenz bekam ich allerdings ihr Knie in die Bauchhöhle.

Leicht stöhnend fiel ich zu Boden. Mali schaute geschockt zu mir herunter. „alles gut?"

„Louisa auf dem Boden. Dieses Mädchen hat sich wahrscheinlich in diesen verliebt."

Zu diesem Kommentar lachten wir alle und ich legte mich hin. „Schlafen kannst du später", sagte meine Gegnerin und hielt mir ihre Hand als Hilfe hin. „Das war ein Foul Wolf", antwortete ich, als ich ihre Hand ergriff. Lachend zog sie mich auf die Beine und klopfte mir auf die Schulter.

„Oder sie verspürt eine Hassliebe gegenüber der Kapitänin des gegnerischen Teams."

Erneut lachten alle und meine Konzentration flötete kurz weg. Allerdings sammelte sich diese für einen Freiwurf für uns in den letzten zehn Minuten.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt