Kapitel 60

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Zu viert schlenderten wir durch London. Die Stadt war riesig und es gab so vieles wo wir hingehen wollten. Vorerst wollten wir in der Gruppe bleiben, uns allerdings nachher trennen. Wir lachten und die drei Jungs erzählten mir von ihren Streichen in Hogwarts.

Da Lee und ich die kleineren waren, liefen wir in der Mitte und außen die Zwillinge. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du das Mädel aus dem Buch bist", begann der schwarzhaarige und zog damit meinen Bann auf sich. „Surpriseeeee", flüsterte ich nur, leicht genervt. Ich war nie nur Louisa. Es gab mich nur mit „bist du nicht die aus dem Buch" oder „du bist doch die kleine Black". Langsam nervte es, aber ich lächelte ihm dennoch zu. Fred, welcher wusste wie sehr mir das auf die Nerven ging, drückte leicht meine Hand und sah zu mir hinunter mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Dieses erwiderte ich, seufzte dennoch leicht.

Nach kurzer Zeit flehte Lee uns an, Bilder für seinen Turm zu machen. Er hatte wohl erst wenige Bilder mit den Zwillingen und da ich ab sofort auch zur Gruppe gehörte, musste ich mit drauf. Also holte ich meine Polaroidkamera aus der Tasche und fragte eine Spaziergängerin, ob sie ein paar Bilder von uns machen könnte. Sie war nett und nickte sofort lächelnd.

Wir machten ein paar typisch klischeehafte Bilder, allerdings fielen Lee und ich auf einem um und die Zwillinge lachten uns aus. Davon gab es auch das perfekte Bild. Wir bedankten uns bei der Frau und sahen die Bilder an. Es waren insgesamt acht. Wir teilten sie unter uns auf und steckten sie ein. „Ich möchte welche von euch machen", trällerte auf einmal der beste Freund der Weasley Twins und deutete auf Fred und mich.

Daraus kamen ein Kuss Bild und eines, wo ich dem rothaarigen gegen die Brust schlug, wir uns allerdings lächelnd ansahen. „Dann müsst ihr auch", machte ich Lee nach und schickte ihn und George vor die Kamera. Fred schaute über meine Schulter und legte seinen Kopf auf dieser ab. Er küsste mich auf die Wange, was mir eine Gänsehaut bereitete. „Freddieee", schmollte ich und zuckte leicht zusammen. Er lachte leise und legte seine Arme um meine Taille, was mich noch mehr aus der Fassung brachte.

Ich schoss zwei verdammt schöne Bilder der beiden Jungs. Ebenfalls wie bei uns küssten sie sich auf einem und auf dem anderen grinsten sie sich an wie zwei Honigkuchenpferde. „Danke Louchen", sprach George und patschte mir mit seiner flachen Hand leicht auf den Kopf. „Eyyy", hörte ich von meiner Seite. Fred kam zu mir herüber und warf seinem Bruder tötende Blicke zu, welche allerdings kurz danach wieder aufhörten. Wir lachten, allerdings zog sich George vorsichtshalber dennoch zurück.

Eine halbe Stunde später trennten sich unsere Wege und Fred und ich zogen alleine durch die Straßen. Wir gingen in den ein oder anderen Laden, kauften jedoch nichts. Die meiste Zeit liefen wir durch die Straßen und lachten zusammen.

Nachdem weitere zwei Stunden vergangen waren, konnte ich nicht mehr. Zwar hatte ich Ausdauer, allerdings tat mein Bauch vor Lachen bereits weh. „Freddddd", murrte ich, was meinen Freund dazu brachte anzuhalten. Fragend sah er mich an, doch ich lehnte mich einfach an ihn und kuschelte mich in seine Brust hinein. „Was ist los Louchen", fragte er und strich mir über den Kopf. „Bin müde", sprach ich gegen seinen Oberkörper. Ich spürte wie er lachte und meinen Kopf wegdrückte um mich anzugucken. Ich ließ meine Schultern hängen, was ihn nur noch mehr zum lachen brachte. Vorsichtig legte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss.

Als der rothaarige sich von mir löste, lächelte ich kurz, ließ die Augen allerdings geschlossen. Wieder lachte er los und drehte sich um. Als ich die Augen löste, deutete er mit seinem Kopf auf seinen Rücken. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und sprang auf seinen Rücken. Ich umklammerte seine Taille mit meinen Beinen und mit meinen Armen seinen Nacken, er hielt meine Oberschenkel fest. Müde legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und küsste ihn kurz auf die Wange. „Danke", flüsterte ich, bevor ich vorsichtig die Augen schloss. „Für dich immer", antwortete er noch.

Mit immer noch geschlossenen Augen dachte ich über die letzten Wochen nach. Mein Leben hatte sich von jetzt auf gleich verändert, ebenso wie mein Charakter. Ich hatte wieder gelacht und hatte angefangen mein Leben zu lieben so wie es ist. Momentan war es einfach perfekt. Ich hatte Freunde, Familie und war eine Hexe. Ich meine, was kann es denn bitte Besseres geben?

Ebenso hatte ich Fred kennengelernt. Durch ihn war das alles überhaupt passiert. Durch ihn hatte ich den Willen wieder richtig mein Leben zu leben. Und dafür war ich mehr als dankbar. Er hatte mich von Anfang an akzeptiert, selbst nachdem wir fast ein Jahr keinen Kontakt mehr hatten. Ich wollte nicht mehr von ihm getrennt werde, egal was kommen würde. Ich hatte alles was sich brauchte. Und ich hatte meinen leiblichen Vater kennengelernt. Doch ich wusste, dass es noch Dinge gab, die ich nicht wusste, sie allerdings noch irgendwann heraus finden würde. So sicher war ich mir noch nie.

„Ist alles gut Prinzessin", wurde ich plötzlich aus meinen Träumen gerissen. Ich nickte gegen die Schulter von Fred und kuschelte mich noch weiter an ihn. Mittlerweile waren wir insgesamt fünf Stunden seit heute Morgen unterwegs. „Wann und wo treffen wir eigentlich George und Lee", fragte ich den Weasley. „Wann hatten wir nie gesagt, aber da wo wir Lee getroffen haben." „Willst du noch wohin?" „Nope", antwortete er trällernd und rannte kurz los. Ich erschrak so sehr, dass ich mich aufrichtete und aufpassen musste, nicht von seinem Rücken zu fallen. Als er wieder stehen blieb, fragte er nur „wieder wach?" „Auf jeden Fall."

Langsam ließ er mich runter und ich küsste ihn kurz. Hand in Hand machten wir uns auf den Weg zurück zum Treffpunkt.

An dem mit George ausgemachten Treffpunkt kamen wir zum Stehen. Allerdings war die Müdigkeit erneut da. Von daher lief ich auf Fred zu und schlang meine Arme um seine Taille. Vorsichtig legte ich meinen Kopf gegen seine Brust. Ich spürte ein leichtes vibrieren, was hieß, dass er lachte. Seine Arme legten sich um mich und sein Kopf legte sich auf den meinen. „Ich will in mein Bett", murrte ich leise und kuschelte mich noch weiter an ihn. „Ich auch." „In dein Bett", fragte ich stirnrunzelnd, was er natürlich nicht sehen konnte. „Nein. In deins", antwortete er trocken. Allerdings hatte ich mit dieser Antwort ganz und gar nicht gerechnet. Ich löste mich von ihm und sah ihn leicht verstört an, während ich anfing zu lachen. Fred stimmte mit ein und zusammen standen wir da, lachend.

„was ist denn so lustig", ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns. Ich drehte mich um und machte George und Lee aus, welche mit verschränkten Händen auf uns zu kamen. Auf Knopfdruck wurde ich rot, was den anderen Zwilling nur zum Lachen brachte. „wasn los Tomätchen", versuchte George mit aufzuziehen. Schnell vergrub ich meine Wangen in meiner Jacke, als ich Arme um meine Taille spürte. Erneut spürte ich einen Kopf auf meinem.

Alle drei Jungs fingen an zu lachen. „Ich muss langsam", sprach Lee und schaute leicht traurig zu seinem Partner „wir sehen uns in der Schule?" „Natürlich." Er gab George einen Kuss auf die Wange und kam dann auf uns zu. Fred löste sich von mir und schlug seinem besten Freund ein. Mich umarmte er kurz. Wir winkten noch kurz, bis er aus unserem Sichtfeld verschwand.

Und auch wir drei machten uns auf den Weg nach Hause. In der gleichen Gasse, aus welcher wir auch gekommen waren, apparierten wir zum Grimmauldplatz, wo wir wie immer von einer rothaarigen Molly erwartet wurden.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt