Kapitel 63

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Am Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah mich um. Alles war so wie gestern und ich lag nicht auf einmal in einem Krankenhaus. Es war also doch nur ein Traum gewesen. Mein Blick fiel auf meinen Wecker, welcher halb zehn in der Früh anzeigte. Allerdings fiel mir neben diesem auch ein Zettel auf. Langsam streckte ich meine Hand aus und griff nah dem Stück Pergament.

‚Guten Morgen Kleine,

Moony, Molly, Tonks und ich haben noch eine Besprechung mit Dumbledore. Wir kommen wahrscheinlich erst gegen späten Nachmittag wieder Heim. Arthur musste noch einmal ins St. Mungos und sich untersuchen lassen. Ihr seid also alleine. Wahrscheinlich schläfst du am längsten von allen, aber du bist auch die älteste vernünftigste. Anfangs wollten wir den Zwillingen Bescheid geben, aber dann hätte Molly mich in meiner Animagi-Form Trelawney vorgeworfen und dann wäre es naja ungemütlich geworden. Vielleicht hätte ich ihr auch einfach nur die Brille gestohlen.

Naja, pass einfach auf die Jungs auf (Hermine und Ginny können das glaube ich selbst) und macht keinen Mist.

Bis nachher

Padfoot'

Ich musste lachen über die Wortwahl meines Vaters. Natürlich wusste ich, was er mit Trelawney meint. Er war doch der Todes-Grimm. Erneut lachte ich und richtete mich auf. Oreo saß in seinem Käfig und blinzelte mir entgegen.

Der Zettel fand erneut Platz an meinem Nachttisch und ich bewegte mich aus meinem Bett und schloss das Fenster. Ebenso ging ich duschen und machte mich fertig. Meine Kleidung bestand aus einem rotem Quidditch Pulli von Fred und einer grauen weiten Joggingshose.

Da ich allerdings keinen Hunger hatte, band ich meine Haare in einen hohen, lockeren Dutt, griff nach meiner Gitarre und machte es mir auf meinem Fenstersims gemütlich. Ich hatte einen Text seit ein paar tagen im Kopf. Es war mein Lieblingslied.

Ich stimmte die Gitarre ab und begann die Saiten zu streichen. Ebenso fand meine Stimme Platz und ich begann zu singen.


‚Ever wonder 'bout what he's doin'

How it all turned to lies

Sometimes I think that it's better

To never ask why


Where there is desire there I gonna be a flame

Where there is a flame, someone's bound to get burned

But just because it burns doesn't mean you're gonna die

You've got to get up and try, try, try

Gotta get up and try, try, try

Gotta get up and try, try, try


Hey-he-hey


Funny how the heart can be deceiving

More than just a couple times

Why do we fall in love so easy

Even when it's not right?


No-oh-oh, no oh


Where there is desire there is gonna be a flame

Where there is a flame, someone's bound to get burned

But just because it burns doesn't mean you're gonna die

You've got to get up and try, try, try

Gotta get up and try, try, try

Gotta get up and try, try, try


Ever worry that it might be ruined

And does it make you wanna cry?

When you're out there doing what you're doing

Are you just getting by?

Tell me, are you just getting by, by, by?'


Plötzlich bemerkte ich eine Person an den Türrahmen gelehnt stehen. Es war Fred. „Guten Morgen Schlafmütze", sprach er und kam auf mich zu. „Habe ich euch geweckt?" „George und ich sind seit zwei Stunden wach. Wir haben noch ein wenig an unseren Sachen gewerkelt. Als die Musik kam, wusste ich, dass du auch wach sein müsstest." Ich legte die Gitarre weg und stand ebenfalls auf.

Vorsichtig gab er mir einen Kuss auf die Lippen und schloss seine Arme um mich. „Seit wann standest du da", fragte ich gegen die Brust des rothaarigen. „Nicht lange. Aber trotzdem könnte ich dir Stunden zuhören." Mein Gesicht wurde rot und ich vergrub meinen Kopf noch weiter in seiner Brust. „unangenehm", murmelte ich bloß, was ihm ein Lachen entlockte.

Freds Hände fuhren von meiner Taille, über meinen Hintern zu meinen Oberschenkeln und hoben mich hoch. Zwar war ich überrascht, schlang meine Beine dennoch trotzdem um seine Taille. „Wohin geht's", fragte ich und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. „Zu uns ins Zimmer", antwortete er lachend. „Freddie ich habe nicht einmal Socken an." „Keine Ausreden."

Mit mir auf dem Arm lief er in das Zimmer von seinem Zwilling und ihm. „Ein unerwarteter und vermutlich auch ungewollter besuch Madame Black?" „Hey George", sagte ich, mich halb am Verdrehen, um ihm zuzuwinken. Wir lachten und Fred ließ mich auf seinem Bett hinunter.

Ich kuschelte mich unter Freds Bettdecke, welche genauso roch wie er, und sah den Zwillingen zu, wie sie an den Feuerwerkskörpern bastelten. Zwischendurch unterhielten wir uns oder Fred gab mir einen Kuss auf die Stirn. Währenddessen drehte sich George von uns weg, was uns immer wieder lachen ließ.

Nach zwei Stunden hörten wir allerdings wie jemand die Treppen hoch gelaufen kam. Sie klopften an einer Türe und dann an der der Zwillinge. Wie auch bei mir am Abend zuvor stand George auf und öffnete die Türe einen Spalt. Ich machte mich schon darauf gefasst, aufzuspringen, mich auf den Boden zu setzen und so zu tun, als würde ich einfach nur da sein und mich ein wenig mit den Jungs unterhalten.

Stattdessen zeigte der jüngere einen Daumen hoch und öffnete die Türe ganz. Hinein traten Ginny und Hermine. Ginny lachte los, als sie mich sah, wie nur meine Augen hinter Freds Rücken hochsahen. „Sirius will, dass du runter kommst. Er hat irgendwas vor, worüber Molly nicht gerade sehr froh ist", sprach unser Bücherwurm. Verwirrt zog ich die Augen hoch, richtete mich allerdings auf und gab Fred einen Kuss. Von der Türe hörte man nur ein „Aww" und von rechts ein „Leutee!"

Zusammen stiefelten wir die Treppen hinab und liefen auf Zehenspitzen durch den Flur. „Sind da", rief Ginny und ließ sich neben Tonks auf die Couch im Wohnzimmer fallen. „Ginevra, Hermine und Tonks, ich brauch eure Hilfe in der Küche", kam eine Stimme von hinter der Türe. Ein wenig zu energievoll schwang sich meine Patentante aus dem Sessel, wobei sie fast hinfiel. Meine Hand schoss innerhalb von Sekunden zu meinem Mund, um mir ein Lachen zu verkneifen.

Auf einmal rempelte sie mich an, mit einer, durch ihre Metamorphmagusfähigkeit, veränderte Schulter, welche verdammt spitz war. Kurz quiekte ich auf, lachte dann allerdings los.

„Also, was gibt's", fragte ich an meinen Vater und Remus gewandt. Die beiden sahen sich kurz an und nickten einander zu. „Moony und ich haben uns einige Gedanken gemacht über deine weitere magische Ausbildung. Und da du jetzt volljährig bist, wollen wir dir die Frage stellen, ob du ein Animagus werden möchtest. Natürlich nur freiwillig, da es ein wenig schwierig ist, aber Remus und ich würden dich dabei unterstützen."

Animagus. Mein Vater war ein Animagus und selbst beim lesen war ich immer fasziniert davon. „Natürlich", sprudelte es aus mir heraus. Auf dem Gesicht meines Vaters spiegelte sich sofort ein Lächeln dar und auch Remus Mundwinkel fanden ihren Weg nach oben.

„Am fünften Januar ist der nächste Vollmond", sprach Remus, wobei seine Mundwinkel wieder hinunter gingen. Mein Vater legte seine Hand auf dessen Schulter und lächelte ihn sanft an. Dieser Anblick war einfach wunderbar.

„Und am vierten geht es wieder nach Hogwarts", sprach Sirius nach kurzer Zeit weiter „erstmal solltest du vielleicht niemandem davon erzählen. Nicht einmal Hermine und Ginny." Fast hätte ich gefragt, was denn mit Fred sei, doch das verkniff ich mir lieber. „Ok", gab ich einfach nur als Antwort. Wir unterhielten uns noch ein wenig darüber, wie schwer es sein würde, alles zu lernen, was ich jetzt bräuchte und ob ich mir wirklich sicher war, dass ich das machen wollte.

Doch ich wollte es. Denn mein Vater war es auch und dann gäbe es noch etwas, was uns verbinden würde.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt