Kapitel 3

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das Gesicht meines Vaters, kurz bevor er verstarb. Oft erlebte ich es wieder und wieder. Sein Tod hat alles verändert. Er hat mich verändert. Müde stand ich auf, denn ich konnte einfach nicht liegen bleiben. Ich setzte mich auf meine Fensterbank, legte mir eine Decke über, schnappte mir eines der Harry Potter Bücher, welche ich alle aus meinem Schrank herausgekratzt hatte, das mysteriöse Buch und einen Kulli. Allerdings begann ich nicht direkt zu lesen. Ich nahm mir das braune Buch und schlug es auf. Darauf waren immer noch die Seiten, welche ich ich am letzten Tag beschrieben hatte. Doch ich dachte an nichts weiteres ausser an meinen Vater, was er sagen würde zu diesem Buch, oder was er generell von mir halten würde, wie mein Leben mit ihm wäre.

Meine Augen füllten sich mit Tränen und eine von diesen bahnte sich den Weg meine Wange herab und tropfte auf die Seite. Zwei Wörter verschwammen in einander und es wurden immer mehr. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es war zu viel für mich. Das alles hing noch zu mir an mir dran. Sobald ich blinzelte oder meine Augen schloss um mich zu beruhigen, sah ich das Gesicht des Mannes, der mich vor zwei Jahren verlassen hatte. Um mich zu beruhigen, nahm ich meinen Kulli und öffnete eine der leeren Seiten. Ich wollte nicht aufstehen und mein Skizzenbuch suchen, weshalb ich einfach in dieses Buch herein malte. Ein paar der Striche wurden von meinen Tränen verwischt, ich ich ließ mich nicht abkriegen vom zeichnen. Ich zeichnete viele kleine Skizzen, die ich eh niemals gestalten würde.

Plötzlich erschien auf dem Papier der mir altbekannte Schriftzug. ‚Lou, wir haben vier Uhr in der früh. Wieso zeichnest du denn noch? Und warte, hast du geweint? Was ist los?' Mist! ‚Ähh, nichts alles gut. Konnte nur nicht mehr schlafen und wollte zeichnen' ‚Also abgesehen davon, dass diese Zeichnungen einfach nur göttlich aussehen, du hast geweint.man kann mich nicht anlügen. Nicht mal beim schreiben. Ich meine, das hier (er umkreist einen nassen teil des Blattes) stammt eindeutig von einer Träne.' ‚du hast es herausgefunden. Ja mein ganzes Leben ist beschissen. Ich habe niemanden mehr. Und was das hier ist weiß ich auch nicht. Ich meine, wo kommst du bitte her? Wieso hatte noch nie jemand aus meiner Welt das hier.' ich habe keine Ahnung aber ich bin immer für dich da. Egal ob wir uns persönlich kennen oder nicht, was das hier ist oder wir uns das beide nur einbilden, ich bin da' ‚Danke Fred' eine erneute Träne floss auf das Blatt. ‚und jetzt hör bitte auf zu weinen und geh schlafen. Du brauchst ihn. Genauso wie ich.' ‚Wieso bist du eigentlich noch wach Fred?', fragte ich neugierig. ‚Naja, ich kann genauso wenig schlafen. Alles ist ein wenig kompliziert, aber wann ist es das mal nicht.' ‚Aber mir sagen das ich schlafen soll Dummerchen' ‚madame jetzt werden sie mal nicht frech', bildete sich auf dem Blatt vor mir. ‚Jaja' ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Es fühlte sich gut an. ‚Nochmal gute Nacht Freddie' ‚Gute Nacht Lou:)'

Ich legte mein Buch zur Seite. Allerdings legte ich mich nicht wieder ins Bett, sondern machte es mir auf der Fensterbank gemütlich und atmete erneut laut auf. Ich schlief wieder ein. Zwar unruhig aber hey ich bin eingepennt.

Am Morgen wurde ich bereits um halb sechs von meinem Wecker geweckt. Schnell stand ich auf, doch merkte wie mein Gesäß ziemlich weh tut. Kein Wunder wenn man die halbe Nacht auf einem Holzbalken sitzt. Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf. Ich legte meine Klamotten für den Tag hinaus und verließ mein Zimmer. Der erste Abstecher ging zu Küche um etwas zu trinken. Von da aus ging die alleinige Hobbitwanderung weiter ins Badezimmer wo ich auf Toilette ging, duschte, meine Zähne putzte und meine Haare föhnte. Am Ende ging es wieder in mein Zimmer. Ich zog mich um und setzte mich an meinen Schminktischspiegel. Dort zog ich meine Augenbrauen nach und tuschte meine Wimpern. Danach machte ich mir die Haare. Naja besser gesagt kämmte ich sie einfach nur durch. Als ich fertig war, kniff ich mir noch einmal in meine Wangen, damit ich nicht mehr aussah wie der auferstandene Tod und stand auf. Ich packte meinen Schulrucksack und stopfte zum Abschluss mein geheimnisvolles Buch rein. Dann zog ich mein Handy vom Stecker, klippte meine Air Pods an die Jeans und verließ mein Zimmer. Langsam schlenderte ich in die Küche, wo meine Mutter bereits in ihrem Morgenmantel stand. „Guten Morgen", seufzte ich und ließ mich auf den Stuhl plumpsen. „Dir auch einen guten Morgen Lou. Gut geschlafen?" „Wie man es nehmen mag. Aber sagen wir einfach mal ja." „das ist doch eigentlich ganz gut." Als Antwort nickte ich bloß und setzte meinen Blick ab.

Einen Moment später stellte sie mir einen Kaffee vor die Nase, weshalb ich sie kurz angrinste. Meine Mutter kannte mich einfach zu gut. Als ich fertig war, schnappte ich mir meine Sachen, gab meiner Mutter einen leichten Kuss auf die Wange und lief zur Tür. Dort zog ich mir meine Schuhe und eine dünne Jacke an und verließ das Haus mit einem letzten „Bye Mom"

Entspannt lief ich zum Bus, welche schon kurze zeit später kam. Ich setzte mich in meinen altbekannten Viererplatz, an welchem schon meine zwei besten Freundinnen saßen. Wir begrüßten uns mit einer Umarmung und ich ließ mich auf meinen Platz fallen, meinen Rucksack neben mir. Die ganze Zeit unterhielten wir uns, doch in einer freien Minute dachte ich an das Buch. Ich hatte mich entschieden den beiden nichts zu sagen. Ich wusste nicht, wie sie es aufschnappen würden und nachher wäre ich die verrückte. Darauf hatte ich am wenigsten Lust. Also tat ich so, als wäre nichts passiert.

Als unser Bus hielt, stiegen die beiden schnell aus. Ich ging als letzte und stellte noch einmal fest, dass ich auch nichts vergessen hatte. Man weiß ja nie was irgendwer so verlässt. Und so begann ein neuer Schultag: ziemlich langweilig!

Die erste Doppelstunde hatten wir Biologie, wo ich, wie jedes Jahr meine 2 auf dem Zeugnis pflege. Danach hatten wir Pause. In der zeit gingen wir drei zum Kiosk und holten uns was kleines zum essen. Danach trennten sich unsere Wege. Ich hatte Sport und die zwei Geschichte. Sport war mein absolutes Lieblingsfach. Heute würden wir noch einmal Völkerball spielen. Schnell zog ich in der Umkleide meine Leginngs an und ein T-Shirt meines Vaters. Oft hatte ich diese an und würde es auch niemals lassen. Nachdem ich dann auch noch die Schuhe angezogen hatte, ging ich in die Halle wo schon einige warteten. Als alle da waren, besprach mein Lehrer die heutige Stunde und teilte unsere Gruppe in zwei auf. Ich war zwar mit ziemlich vielen Opfern in einer Gruppe aber das war mir egal. Immerhin hatte ich einen guten Freund von mir bei, mit dem ich früher Handball gespielt hatte. Wir zwei holten für unser Team den Sieg und wir zwei lachten und umarmten uns. Genau das brauchte ich mindestens einmal in der Woche. Als wir fertig waren, gingen wir wieder in die Umkleiden. Ich zog mich um und kämmte meine Haare. Als nächstes hatte ich eine Freistunde und danach Mathe mit Laura und Madison. Während ich Freistunde hatte, hatten sie allerdings Religion. schnurstracks lief ich in die Bibliothek und holte mein Buch aus der Tasche.

Als ich es öffnete, konnte ich bereits Freds Schrift entziffern ‚Und gut geschlafen?' ‚Naja. Bin auf der Fensterbank eingeschlafen haha.' ich klappte es wieder zu. Bestimmt hatte er gerade Verteidigung gegen die dunklen Künste oder ähnliches. Immer noch ironisch das ich so viel von ihm weiß, durch eine Buchreihe! ich lernte noch ein wenig für Englisch. Dann war die Stunde auch schon vorbei. Als letztes durchwand ich Mathe und verließ rasch das Gebäude mit den anderen. Wir liefen zu Bushaltestelle und unterhielten uns noch einige Zeit bis unser Bus kam. Dort suchten wir uns noch freie Plätze und unterhielten uns weiter. Diese Zeit ging schnell vorbei und desto weiter wir uns meinem zu Hause näherten, wurde ich aufgeregter. Vielleicht hatte er ja zurückgeschrieben. Als wir endlich da waren, stieg ich aus und lief zu unserem Haus. Schnell trat ich ein und schmiss meine Tasche in die Ecke

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt