Kapitel 11

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(Autornotiz) wenn ihr nicht über Unfälle, viel Blut und Tod lesen könnt, würde ich euch bitten einfach ein wenig weiter zu klicken und zu warten bis ein „--------------------" kommt. Viel Spaß beim weiter lesen 😉

‚Naja alles hat angefangen vor zwei Jahren. Mein Vater und ich kamen gerade von einer Pferdeveranstaltung (ich weiß nicht ob du Pferde kennst, aber als kleine Erklärung: Einhörner ohne Horn und ohne Magie) und wir haben ziemlich laut Musik gehört. Aber dann kam ein Lied was ich nicht mochte und so habe ich ihn gefragt ob er ein anderes anmachen könne. Ich saß hinten, weshalb ich es selbst nicht machen konnte. Dann hat er sein Handy in die Hand genommen, hat die Straße aus den Augen verloren, hat die Kontrolle verloren und unser Auto ist frontal gegen einen ziemlich breiten Baum geknallt. Mir ist nichts passiert, doch ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Doch als ich nach meinem Vater sehen wollte, habe ich gemerkt, dass mein Kopf vorne eine Platzwunde hatte. Aber ich wollte nun mal zu meinem Vater. Also habe ich mich nach vorne gequengelt und hab versucht meinen Vater anzusprechen. Doch als ich mich um die Ecke lehnen konnte und ihn ansah, habe ich gesehen, dass er einfach dasaß. Aber voller Blut. Seine Stirn war ebenfalls aufgeplatzt, doch noch stärker als meine. Seine Augen waren geöffnet, aber glanzlos. Ich schrie, als ich begriff, dass er tot war. Ich war ein gerade mal vierzehnjähriges Mädchen, was niemals mit dem Tod ihres Vaters gerechnet hätte. Ab diesem Schreien ging alles ganz schnell. Ein Mann zog mich aus dem Auto und versuchte mich zu beruhigen. Dann kamen die Polizei, meine Mutter und ein Krankenwagen. Aber ich wollte einfach nicht mit. Ich wollte zu meinem Vater. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht glauben, dass er einfach weg war. Doch am Abend kam meine Mutter in mein Zimmer, so doll am weinen, dass sie kein einziges Wort herausbrachte. Sie erklärte mir, dass die Luftröhre meines Vaters zugedrückt worden war, wegen dem Lenkrad. Er war wohl sofort tot. Ab diesem Tag ging nichts mehr. Ich habe nicht mehr wirklich gelebt. Ich war nur noch eine einzige Hülle und ich bekam die Schuldgefühle nicht weg. Auch jetzt sitzen sie noch präsent in meinem Hinterkopf. Doch langsam wurde alles einfacher. Vor kurzem habe ich zum ersten mal wieder richtig gelacht, meine Mutter hat einen neuen Freund und ich habe die Schule gewechselt. Niemand weiß wie das passiert ist. Außer meine Mum, Ben (ihr neuer Freund), Madison und Laura (meine besten Freundinnen) und du jetzt.

Ich hatte immer wieder Alpträume, doch in letzter Zeit sind sie so schlimm geworden. Mein Vater verfolgt mich in meinen Träumen und schreit mich an, wieso ich Lachen würde. Langsam kann ich einfach nicht mehr.'

Meine Hand tat weh vom schreiben und aus meinen Augen kullerten die Tränen seit dem ersten Wort.

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Während ich über seinen Tod geschrieben hatte, war alles Revue gekommen und hatte mich in seine Banne gezogen. Mein Herz war stehen geblieben und ziemlich viele Schluchzer hatten meine Mundhöhle verlassen. Aber irgendwie hatte es auch so gutgetan, endlich alles zu erzählen. Alles loszulassen. Und ich war dankbar. Dankbar gegenüber Fred, dass er mir zuhörte, beziehungsweise einfach las. Es kam keine Antwort. War ja klar, er las gerade noch. Also wartete ich ab. Und da bildete sich auch schon der Schriftzug.

‚Okay ähhh. Ok das ist wirklich schwer. So wie ich dich kenne willst du kein Mitleid und nichts aber ich möchte, dass du eines weißt. Ich werde immer für dich da sein und immer, wenn du ein Problem haben solltest, sagst du mir bescheid ja? Ich bin da Lou. Versprochen. Und morgen bei deinem Handballspiel denkst du an nichts anderes außer deiner Mannschaft, dem Ball und den Gegnern. Und falls dein Blick zur Tribüne huscht, stell dir vor, dass da ein ziemlicher hübscher rothaariger Weasley-junge steht und dich mit seinen braunen Rehaugen anstarrt und dir zujubelt ja?'

Genau das hatte mir geholfen. Er hatte recht, dass ich kein Mitleid wollte und doch hat er meine Laune um einiges steigen lassen. Dafür dankte ich ihm stumm.

‚Danke Freddie.'

‚Kein Problem. Für meine Prinzessin mach ich doch alles. Schreib mir morgen früh noch einmal, bevor ihr zum Spiel fahrt und joa. Gute Nacht kleines und schlaf gut. Und schlaf dieses Mal wirklich, sonst kann ich auch nicht schlafen.'

‚Wie der Herr es sich wünscht. Gute Nacht Freddie.'

‚Gut Nächtle'

Am Morgen plagten mich erneut Kopfschmerzen, doch es war ertragbar. Ich hatte wirklich noch ein paar Stunden Schlaf gefunden und dieser war Traumlos. Es war bereits zwölf Uhr mittags als ich mich aus dem Bett prügelte und mich fertig machte. Heute war es soweit. Unser erstes Spiel in der neuen Saison. Und ich hatte noch nie ein besseres Gefühl, glaube ich zumindest. Ich setzte mich auf meine kleine Fensterbank und schaute auf die Wiesen vor unserem Haus. Ich liebte es auf dem Dorf. Als wir letztes Jahr hierhergezogen waren, kamen wir aus der Stadt. Aber wir hätten nie etwas Besseres machen können. So saß ich da. Vermutlich eine halbe Stunde. Zwischendurch spielte ich am Reißverschluss an den Waden meiner Jogginghose und setzte meine Kapuze auf und wieder ab.

Als ich wieder aufstand, meiner Nervosität überlegte ich was ich machen könnte und kam zum Entschluss meine Sachen jetzt schon zu packen. Zwar würde das nur fünf Minuten dauern, aber dann hatte ich wenigstens etwas zu tun. Also ging ich zum Schrank, zog meine Schuhe und meine Sporttasche heraus. Ich schmiss die zwei Sachen auf mein Bett und kröste weiter alles zusammen. Meine Sportsocken, ein Haargummi, meine Haarbürste, ein Schweißband, Duschzeug, ein Sporthandtuch und noch weitere Kleinigkeiten die ich immer dabeihatte. In einer Stunde würden wir losfahren und schon jetzt war ich aufgeregter als meine ganze Mannschaft wahrscheinlich zusammen. In der Stunde aß ich etwas, packte noch meine Wasserflaschen ein und schickte einen Rundsnap. Als ich sah, dass wir in knappen fünfzehn Minuten losfahren würden, griff ich noch einmal zum Buch.

‚Hey Freddie, wir fahren jetzt gleich los. Viel Spaß heute noch beim Brauen. Macht nicht zu viel Mist und passt auf euch auf ja?'

Und so schlenderte ich runter und zog mir meine Schuhe an. Jetzt würde es los gehen.

The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt