Ich lief erneut die Stufen hinauf und klopfte an dem Zimmer der Zwillinge. Allerdings machte mir niemand auf und ich hörte auch niemanden „Herein" sagen. Vorsichtig versuchte ich die Türe zu öffnen, was allerdings nicht funktionierte. Von daher ging ich erneut eine Treppe hinunter. Bei Ginny und Hermine musste lohnte es sich gar nicht zu klopfen, da die beiden noch unten bei Molly und Tonks waren. Also suchte ich mein Glück bei Harry und Ron.
Wie auch beim anderen Zimmer klopfte ich. Jedoch wurde sofort „Ja" gerufen, was ich als Ron identifizieren konnte. Vorsichtig öffnete ich die Türe und erblickte die vier Jungs. Harry und Ron auf dem einen Bett und die Zwillinge auf dem anderen. George unterhielt sich gespannt mit den beiden jüngeren, doch der ältere Zwilling saß mitten auf dem Bett und fuchtelte mit seinem Zauberstab herum. „Zünd bloß nicht mein Bett an", hörte ich sofort Harry sagen, worauf Fred begann zu lachen.
Ich betrat das Zimmer endgültig und sofort lagen alle Blicke auf mir. „Ich töte euch schon nicht", lachte ich und erhob meine Hände. „Was wollte dein Vater Lou von dir", fragte George sofort. Auch der Blick seines Zwillings schoss in die Höhe und seine Augen sahen liebevoll zu mir herüber. Kurz lächelte ich ihn an, wendete mich dann allerdings, um die Frage zu beantworten. Ich musste lügen. „Es ging um meine ‚Schulausbildung', da ich so viel nachholen muss", log ich, ohne mit der Wimper zu zucken. „Du schaffst das schon", ermutigte mich auch der jüngere Weasley.
Langsam schlenderte ich zu dem Bett von Harry und ließ mich neben Fred nieder. Er legte seinen Arm um mich und ich kuschelte mich leicht an seine Schulter, damit ich den anderen besser zu hören konnte. Mittlerweile hatten sogar die anderen zwei verstanden, dass wir ein Paar waren. Jetzt fehlten nur noch die Erwachsenen. Doch das würden wir auch bald erzählen müssen. Bis dahin hatten wir allerdings noch ein paar Tage Zeit. Und die Zeit würde ich noch zu gerne nutzen.
„Wie habt ihr eigentlich immer Silvester gefeiert Lou", fragte Harry und zog damit meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. „Ab Null Uhr Feuerwerk. Du hast doch auch bei Muggeln gelebt, habt ihr das nie gemacht?" „Naja die Dursleys schon. Ich wurde dabei immer in mein Zimmer oder den Treppenschrank gesperrt. Ich habe immer nur ganz lautes gehört. Sowas wie Feuerwerk." „War es auch", bestätigte ich. „Dad hat für dieses Jahr auch Feuerwerk geplant", mischte sich nun auch Ron ein und George nickte zustimmend, „da wir ja momentan unter Muggeln leben, will er seine Chance nutzen." Wir lachten alle kurz, doch ich bemerkte die schelmischen Blicke zwischen Fred und George.
„Was habt ihr vor", fragte ich leise nach oben, sodass nur Fred mich hören konnte. „Ach nichts. Wir haben nur ganz vielleicht ein paar Raketen vertauscht, die verdammt cool sind", flüsterte er zurück. „, wenn eure Mutter das herausfindet, seid ihr tot", ermahnte ich, bekam allerdings nur ein „dann verstecken wir uns" als Antwort. Ich schüttelte lachend den Kopf und lehnte mich wieder an ihn. Allerdings flüsterte ich noch kurz ein „ihr seid lebensmüde", was ihn noch einmal zum lachen brachte. „Was ist denn jetzt schon wieder so lustig", fragte Ron und sah uns mit schiefem Blick entgegen. „Darf ich etwa nicht mit meiner Freundin lachen Ronald", sagte Fred gespielt ernst. Dennoch wurde ich leicht rot bei dem Wort Freundin. Natürlich, wir waren zusammen, allerdings war es immer noch so komisch.
Ron hingegen verzog das Gesicht, als hätten wir ihm gerade etwas Ultra Schlimmes erzählt. „Lass die beiden Turteltauben doch", wandte auch George ein und formte mit seinen Händen ein Herz.
-Mini Zeitsprung-
Am Silvester-abend saßen wir alle zusammen im Esszimmer und unterhielten uns. Arthur berichtete ganz stolz davon, wie er in einem Muggel Laden mit normalem Geld Feuerwerkskörper gekauft hat. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Menschen gesehen, der so fasziniert von der Muggel Welt. „Sirius du wirst aber auf jeden Fall zum Hund, wenn du mit rauswillst", ermahnte ihn Molly wie ein kleines Kind.
„Haben Hunde nicht eigentlich panische Angst vor Feuerwerk", warf ich ein und bekam direkt einige zustimmende Blicke. „Dann ist unser Padfoot hier nun mal ein ganz besonderer", lachte Remus und klopfte meinem Vater auf den Rücken. Die beiden lachten los. Ich würde niemals verstehen, wie sie nun zueinander standen. Waren sie einfach befreundet? Einseitige Gefühle? Hatten beide Gefühle füreinander und wussten davon einfach nichts? Oder wussten sie es vielleicht doch? Ich blickte einfach nicht mehr durch.
„Wovon träumst du kleine", zog mich mein Vater aus meinen Tagträumereien. Natürlich konnte ich ihm nicht sagen, dass ich überlegte, wie er und Lupin zueinander standen, weshalb ich nur ein Schulterzucken hervorbrachte.
Zwei Stunden nach dem Essen kleideten wir uns alle für die verschneite Welt und liefen hinaus. Auf der einen Seite von mir lief Fred und auf der anderen Seite mein Vater in seiner Animagus-Form. Irgendwann würde ich das auch können. Ich hoffte es einfach so sehr.
Während wir liefen unterhielt ich mich mit Fred über diese Umbridge, von Hogwarts. Alles was ich von ihr bis jetzt gehört hatte war schlecht. Laut den anderen war sie wohl einfach eine ‚Pinke Kröte'. Vielleicht würde ich sie ja auch noch zu Gesicht bekommen. Wenn ich es überhaupt noch schaffte, nach Hogwarts zu kommen. Momentan dachte ich eher pessimistisch, da ich alles lernen müsste, was die anderen seit sieben Jahren taten. Jedoch hatten alle anderen Hoffnungen für mich und ich hoffe, dass sie damit auch Recht behielten.
Als wir an unserer altbekannten Wiese ankamen, stellten wir uns einfach nur hin. Remus schwang einmal, ohne dass es jemand hätte sehen können, seinen Zauberstab. „Jetzt sieht man uns wieder, wie ganz normale Menschen. Ab jetzt, nichts komisches mehr machen." Kaum hatten diese Worte seinen Mund verlassen, öffnete Molly ihre Tasche und zog aus dieser eine Feuerstelle mit zusätzlichem Holz. Tonks und ich begannen zu lachen, und kurze Zeit später stimmten alle mit ein. „Na danke Molly", schmollte Remus.
Auf Muggel Weise zündete Arthur das Feuer an und wir machten es uns alle auf, ebenfalls aus Mollys Tasche kommenden, decken gemütlich. Fred und ich saßen auf einer Decke und ich bemerkte die ganze Zeit Blicke von Tonks.
Um zehn vor zwölf bemerkten wir bereits, wie sich die Wiese mit ein paar Menschen füllten. Langsam erhoben wir uns alle und Molly nahm erneut die Decken entgegen. Ohne dass es jemand sah, verstaute sie diese wieder in ihrer verzauberten Tasche. Jedoch holte sie, auf Arthurs Bitte, einen Holzapparat aus ihrer Tasche. „habe ich selber gemacht, bevor naja, ihr wisst schon was, passiert ist", erzählte der Weasley Vater stolz. Er stellte es auf und nahm ebenso von Molly Feuerwerkskörper entgegen. Die erste stellte er bereits rein, entfernte sich dann allerdings davon.
Die letzten fünf Minuten fühlten sich so verdammt lange an, weshalb ich es nicht mehr aushalten konnte, als die letzten fünf Sekunden des Jahres begannen. Zusammen riefen wir alle ganz laut „5...4...3...2...1...Happy New Year!" und fielen uns alle um den Hals. Die Rakete startete automatisch und ebenso ging es um uns herum los.
Ich umarmte Fred als erstes, da ich mir nicht sicher war, ob ich ihn küssen sollte. Der Weasley hatte allerdings andere Pläne gemacht, nahm mein Gesicht in seine Hände und legte seine Lippen auf meine. „Wusste ich es doch", hörte ich meine Patentante und ein „lass sie doch" von Molly. Als wir uns lösten lagen alle Blicke auf uns und ich wurde augenblicklich rot. „Happy New Year", flüsterte der Weasley mir zu und küsste mich erneut ganz kurz. „Happy New Year", erwiderte ich und lächelte sanft.
Alle anderen nahm ich ebenfalls in den Arm. Als ich allerdings bei Molly ankam flüsterte sie mir noch ins Ohr „ich wünsch euch alles gute". Kein anderer sprach davon. Jedoch war ich die Einzige, die meinen Vater in seiner Hundeform umarmte. „Frohes neues Jahr Dad", flüsterte ich und bekam als Antwort ein bellen.
DU LIEST GERADE
The Book || a Fred Weasley Fan-Fiction (deutsch)
FanfictionWas passiert wenn die sechzehn jährige Louisa ein unbeschriebenes Buch in der Bücherei findet? Es als Lernbuch verwenden will, doch etwas ganz anderes passiert? Sie Kontakt mit jemandem aus einer andere Welt aufbaut? Über seine Zukunft Bescheid weiß...