You give love a bad Name - Bon Jovi
Wenn ich angespannt war, dann brauchte ich etwas, um meine Energie loszuwerden und mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich brachte Vampire um. Oder ich putzte das ganze Haus. Oder ich kochte.
Genau das tat ich jetzt. Während Damon nach oben gegangen war, um sich mein Blut abzuwaschen und die schmutzige Kleidung zu wechseln, hatte ich mich in die Küche geflüchtet. Ich musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen, bevor Stefan oder Alaric auftauchte. Verdammt, wir wollten ein paar Gruftvampire töten. Wie sollte ich das tun, wenn meine Gedanken sich nur um einen einzigen gut aussehenden Vampir drehten? Ich brauchte meine volle Konzentration. Noch so einen Fehler wie mit Katherine durfte ich mir nicht erlauben.
Wenn Alaric nicht aufgetaucht wäre, wären wir im Wohnzimmer übereinander hergefallen. Ich konnte nicht mal ihm die Schuld dafür geben. Das war eine rein chemische Reaktion. Blöde Hormone und Adrenalin. Nicht nur er, sondern auch ich war aufgeputscht von den Ereignissen in der Küche.
Also gut, was jetzt?, überlegte ich, während ich in den Schränken nach Töpfen suchte. Tomaten würfeln, Knoblauch hacken, Gemüse schneiden. Mehl, Eier, Wasser verrühren. Wenn ich wollte und alle Zutaten im Haus hatte, dann konnte ich ein richtiges italienisches Abendessen mit fünf Gängen zaubern. Und das Wichtigste war, es würde mich eine ganze Weile beschäftigen. Neben der Stereoanlage auf der Anrichte hatte ich einen Ständer mit CDs entdeckt. Musik war ebenfalls eine gute Ablenkung. Ich hatte mich für das Bon Jovi Album entschieden. Nun schallte «You give love a bad name» in voller Lautstärke durch die Küche. Während ich den Teig für die Ravioli ausrollte, sang ich lauthals mit. Im Backofen röstete das Brot für die Bruschette und die Füllung für die Ravioli stand fertig im Kühlschrank. Energisch bearbeitete ich den Teig mit dem Nudelholz, stellte mir dabei vor, es wären meine eigenen Moralvorstellungen, die ich gerade dem Erdboden gleich machte.
Mitten in meiner Küchenschlacht kam Damon hereinspaziert. Er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Ohren zu.
«Verdammt, das ist grauenhaft!», brüllte er über die Musik.
«WAS?», schrie ich zurück.
«DEIN GESANG! GRAUENHAFT!»
«ICH KANN DICH NICHT HÖREN!»
Damon verdrehte die Augen, ging zur Stereoanlage und drückte die Stopp-Taste.
«Hey!», beschwerte ich mich. «Lass das an. Ich mag den Song. Lucia und ich haben immer dazu getanzt, wenn sie bei mir übernachten durfte.»
«Na, super! Du bist also ein Bon Jovi Fan.» Er lehnte sich gegen die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust. «Und damit Stefans neue beste Freundin.»
«Dann gehört die CD Stefan?»
«Sehe ich so aus, als würde sie mir gehören?»
«Nein.» Ich widmete mich wieder dem Teig.
«Wie kann es sein, dass aus diesem hübschen Mund derart schreckliche Töne kommen können?», überlegte er.
Ich warf ihm einen tödlichen Blick zu. «War das gerade eine Beleidigung?»
«Das nicht. Aber dein Gesang ist eine Beleidigung. Wenn deine Stimme ein Auto wäre, dann würde sie so aussehen wie deines.»
Ich schleuderte eine Handvoll Mehl in seine Richtung, aber er wich rechtzeitig aus, sodass nur ein paar vereinzelte Spritzer auf seinem schwarzen T-Shirt landeten.
«Was wird das hier?», wollte er wissen und deutete auf das Schlachtfeld vor mir.
Frustbewältigung? «Abendessen.»
DU LIEST GERADE
𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...