Dance me to the end of love – The Civil Wars
Als ich am Abend des Balls die Stufen zum Eingang der Lockwood Villa hinaufstieg, wusste ich, dass Caroline recht behalten hatte. Und zwar mit allem. Sie hatte das perfekte Kleid für mich gefunden. Es war ein Traum aus zartem Organza und Chiffon in verschiedenen Schwarz- und Grautönen, die ineinander übergingen und sich je nach Bewegung veränderten. Darüber funkelte mit Straßsteinen besetzter Tüll, sodass es aussah, als wäre das Kleid mit hunderten winzigen Diamanten übersät. Der tiefe Wasserfall-Ausschnitt brachte mein Dekolleté und die zarte Kette mit meinem Amulett zur Geltung. Caroline hatte meine Haare mit ihrem Lockenstab bearbeitet und nun fielen sie in weichen Locken über meine Schultern. Ich sah aus wie eine griechische Göttin, wie ich fand.
Und Caroline hatte recht behalten, was die Abendgarderobe anging. Als mich Damon im Smoking in der Eingangshalle erwartet hatte, hätte ich fast einen Herzinfarkt bekommen und die Schönheitsvorbereitungen der letzten beiden Stunden wären völlig umsonst gewesen. Ich musste mich am Türrahmen festhalten, während mein Blick über ihn geglitten und mir das Wasser im Mund zusammengelaufen war. Er sah verboten gut aus! Am liebsten hätte ich ihn sofort ins Zimmer gezerrt und wäre über ihn hergefallen. Der eng anliegende Frack betonte seine breiten Schultern und die schmale Taille und die Hose saß perfekt. Das weiße Hemd bildete den idealen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren, während das Schwarz der Krawatte und des Smokings seine blauen Augen erstrahlen ließ. Ich konnte mich noch immer nicht an ihm satt sehen, als ich nun an seinem Arm die Stufen hinaufstieg.
Das Haus war eine riesige zweistöckige Antebellum Villa mit Veranda und weißen Säulen, zwischen denen sich bereits jede Menge Gäste versammelt hatten. Das Anwesen musste sich schon seit Jahrhunderten im Besitz der Lockwoods befinden. Kein Wunder, dass Elena vorgeschlagen hatte, ich solle hier wohnen. Zimmer gab es genug.
«Bereit?», flüsterte mir Damon ins Ohr, als wir auf der Veranda vor der Eingangstür standen.
Ich nickte.
Zusammen betraten wir die Eingangshalle, an deren Decke ein pompöser goldener Kronleuchter hing. Überall standen Gäste in teuren Abendkleidern und Smokings. Sie unterhielten sich angeregt, tanzten und tranken Champagner aus filigranen Kristallflöten. Im warmen Schein des Kronleuchters und der Kerzenleuchter, die im Haus verteilt waren, funkelten die Diamanten der Gäste um die Wette. Das Glitzern und Blinken blendete förmlich. Ich hatte noch nie so viel Reichtum auf einem Fleck gesehen. Meine Familie war ebenfalls wohlhabend, aber mein Vater hatte seinen Reichtum nie so zur Schau gestellt wie diese Leute hier. Ich fühlte mich, als befände ich mich inmitten von Venedigs Karneval, nur ohne die Masken. All diese Dekadenz, all dieses scheinheilige Getue, während in ihrer Stadt Menschen starben oder verschwanden.
«Du siehst aus, als würdest du gleich jemanden an die Kehle springen», sagte Damon amüsiert. «Etwas Mut gefällig?» Er drückte mir ein Glas Champagner in die Hand.
Ich leerte es in einem Zug und nahm mir gleich ein Zweites vom Tablett eines vorbei eilenden Kellners.
Damon musterte mich mit hochgezogenen Augenbrauen, während ich das zweite Glas hinunterkippte.
Der Champagner kribbelte in meinem Mund und brachte die Schmetterlinge in meinem Bauch noch mehr durcheinander. Ich wollte gerade nach meinem dritten Glas greifen, als Damon meinen Arm griff und ihn wieder bei sich einhakte.
«Komm, sehen wir uns etwas um. Bevor du den gesamten Champagnerbestand der Lockwoods vernichtest.»
Ich folgte ihm durch die Menge in einen angrenzenden Raum, der sich als eine Art Ballsaal herausstellte. Ich gab ein überraschtes Geräusch von mir. Am Rand der Tanzfläche spielte ein Streichquartett und in der Mitte drehten sich mehrere Paare im Kreis. Auf der anderen Seite des Saales entdeckte ich Caroline in ihrem weißen Satinkleid, das sie mit mir zusammen gekauft hatte. Sie sah wirklich hübsch aus, während sie sich mit Tyler unterhielt, den ich im Smoking fast nicht erkannt hätte. Als sie mich entdeckte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie zeigte mir den aufgerichteten Daumen.
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𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...