Lovefool - The Cardigans
«Jetzt bin ich an der Reihe», sagte ich, nachdem ich mich mittlerweile an Damons Nähe gewöhnt hatte. Mein Herz galoppierte nicht mehr ganz so schnell und meine Aufregung war einem angenehmen Kribbeln gewichen. «Wer ist Katherine?»
«Das ist eine laaange Geschichte», meinte er und schnitt eine Grimasse.
«Quid pro quo.»
«Wir sind hier doch nicht im Schweigen der Lämmer», beschwerte er sich, aber sein Mundwinkel zuckte.
«Du weichst mir schon wieder aus!»
Er betrachtete mich lange. «Du hast die Seele einer Kriegerin, aber das reicht nicht.»
Die Seele einer Kriegerin?
Das war ein ziemliches Kompliment.
«Du musst damit aufhören, Sienna.»
Ich biss mir auf die Lippe und wandte mich kopfschüttelnd ab. «Wirst du denn damit aufhören, wofür auch immer du mich brauchst? Wirst du alles hinter dir lassen?»
«Bei mir ist das etwas anderes.»
Ich verdrehte die Augen und sah ihn wieder an. «Warum? Weil du ein Vampir bist?»
Das schwache Lächeln reichte nicht bis zu seinen Augen. «Ja.»
Es machte mich wütend, dass er verstand, warum ich tat, was ich tun musste, aber trotzdem versuchte, mich aufzuhalten. Ich warf die Hände in die Höhe. «Du kannst mich nicht aufhalten.»
Er hob eine Augenbraue und lehnte sich zurück. «Doch, das kann ich.»
Der nette, vertrauensselige Teil des Gesprächs war wohl vorüber. «Weißt du was? Ich verstehe nicht einmal, warum dich das überhaupt kümmert. Wir kennen uns kaum. Du bist ein Vampir, und ich bin ... ich bin nur ich. Ich bin ein ...» Ich hätte beinahe Mensch gesagt, doch ich hielt mich zurück.
«Du bist was?» Er sah mich neugierig an.
Ich schüttelte den Kopf. «Es spielt keine Rolle. Ich weiß deine Sorge zu schätzen. Sie kommt unerwartet, aber ich schätze sie sehr. Allerdings ändert das nichts daran, dass ...»
«Du bist was?», wiederholte er.
Ich presste die Lippen aufeinander und schüttelte frustriert den Kopf.
«Was wolltest du vorhin sagen?», beharrte er.
«Ich bin bloß ein Mensch», platzte es aus mir heraus, und ich war überrascht, dass ich die Worte laut ausgesprochen hatte, ließen sie sich doch nun nie mehr zurücknehmen. «Zumindest war ich das, bevor mein Vater verschwunden ist, und ...»
Er musterte mich eingehend. «Aber jetzt nicht mehr?»
«Ich weiß nicht mehr, wer oder was ich bin», gab ich zu und blinzelte diese dämlichen Tränen zurück. «Und ich weiß auch nicht, warum ich dir das überhaupt erzähle. Ich mag dich nicht mal.»
«Du kennst mich nicht mal.»
«Weißt du was? Du hast vollkommen recht. Und egal, was du behauptest, du kennst mich genauso wenig. Ich habe genug von diesem Gespräch. Und von deiner Einmischung. Mach du doch, was du willst, und ich tue, was ich tun muss.»
In diesem Moment tippte eine Hand von hinten auf Damons Schulter. «Du hast Sienna jetzt lange genug in Beschlag genommen. Jetzt sind mal wir anderen dran.» Gleich darauf schob Stefan seinen Bruder zur Seite und nahm seinen Platz ein. Ich warf einen bedauernden Blick zu Damon, der mit finsterer Miene und noch finsterem Blick Stefan ein Loch in den Hinterkopf zu brennen schien. Trotzdem gab er nach und überließ seinem Bruder diesen Tanz. Mist, ich hätte gern noch mehr von ihm erfahren. Endlich hatte ich ein paar meiner lang ersehnten Antworten bekommen, auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass es ausgerechnet ein Vampir sein würde, der sie mir gab. Wenn allerdings niemand mitbekommen sollte, was gerade im Schulflur passiert war, dann durften wir wohl nicht die ganze Zeit zusammen gesehen werden.
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𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...