| 69 | 𝔐𝔢𝔢𝔱 𝔪𝔢 𝔬𝔫 𝔱𝔥𝔢 𝔟𝔞𝔱𝔱𝔩𝔢𝔣𝔦𝔢𝔩𝔡

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Meet me on the battlefield - SVRCINA

Ich war mir nicht sicher, was mich geweckt und aus dem Nichts emporgeholt hatte, aber plötzlich spürte ich die Kälte der Gruft. Ein entfernter Teil von mir stellte fest, dass mir nicht so kalt war, wie es eigentlich der Fall sein sollte, und dass das vielleicht ein Grund zur Sorge war, aber ich war zu müde, um mir darüber Gedanken zu machen. Und zu dankbar, dass es nicht mehr wehtat. Dass ich mich ganz gut fühlte. Ich war nur müde. So müde. Ich döste erneut ein, als ich etwas hörte.

«Sienna?»

Die Stimme. Seine Stimme. Ich erkannte sie. Die tiefe Stimme, die mir zugeflüstert hatte, während seine Lippen auf meiner Haut gelegen hatten. Obwohl sie heute anders klang. Voller Erleichterung, Entsetzen, Wut und Verzweiflung.

Er stieß einen Fluch aus, und dann umfing mich eine Wärme, als wäre die Sonne durch die Wolken gebrochen. Die Luft schien sich zu bewegen.

«Sienna?»

Er war jetzt näher bei mir, und ich versuchte, die Augen zu öffnen, aber es war sinnlos. Ein Augenblick verging, dann fühlte ich etwas Warmes an meiner Wange. Finger. Warme Hände, die mir die verfilzten Haare aus der Stirn strichen.

«Mein Gott.»

Die beiden Worte klangen so nah, als wäre er vor mir auf die Knie gesunken. Meine Augenlider flatterten, und schließlich konnte ich sie zur Hälfte öffnen. Ich sah das verschwommene Bild eines Mannes, der ganz in Schwarz gekleidet war.

Er kniete tatsächlich neben mir.

Ich kannte ihn. Das wusste ich bestimmt. Aber ich konnte mich nicht mehr an seinen Namen erinnern.

Er sah mich nicht an, sondern griff stattdessen nach einem Träger meines Kleides und schob ihn an seinen Platz. Dann nahm er den Rock und zog ihn nach oben. Ich wollte nicht, dass er das tat. Ich wollte nicht, dass er sah, was man mit mir gemacht hatte. Das wusste ich mit Sicherheit.

«Verdammte Scheiße», knurrte er. «Verdammte Scheiße. Ich werde sie verflucht noch mal umbringen.»

Ich zuckte zusammen.

Sein Kopf fuhr in meine Richtung, und ich wich vor der Wut zurück, die aus jeder Pore seines Körper drang und sein unglaublich schönes Gesicht eher wie das Antlitz eines Tieres als das eines Menschen wirken ließ. Die Brutalität, die er verströmte, machte mir Angst.

Doch er schien die Wut und die Kraft zu zügeln und wickelte sie wie einen Mantel um sich. Er ließ das Kleid los und streckte die Hand nach mir aus, woraufhin sich mein ganzer Körper versteifte. Ich schloss die Augen und wartete auf den Schmerz, der sicher bald kommen würde.

«Sienna», sagte er, und seine Stimme klang jetzt sanfter.

«Es ist okay.»

Die Wärme auf meiner Wange war wieder da, und er strich mir erneut die Haare aus dem Gesicht. Im nächsten Moment schien er wie erstarrt, und als er erneut sprach, klang seine Stimme heiser. «Es wird alles gut. Ich werde dich von hier fortbringen. Ich werde ...»

Er verstummte, als eine Kette rasselte. Ein warmer Luftzug drang in den Raum und fuhr unter mein Kleid.

«Es ist alles okay. Alles okay», wiederholte er. Seine Hand bewegte sich.

«Nicht», krächzte ich und zog mich instinktiv zurück. Ich schaffte es, wenige Zentimeter von ihm abzurücken.

Es folgte ein angespanntes Schweigen, dann sagte er: «Ich werde dir nicht wehtun. Ich könnte dir niemals wehtun.» Er berührte mich erneut, langsam und bedächtig. Er ließ seine Hand zwischen meinen Kopf und den Boden gleiten und bildete eine Barriere zwischen mir und dem Stein.

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt