| 19 | ℑ'𝔪 𝔬𝔫𝔩𝔶 𝔥𝔞𝔭𝔭𝔶 𝔴𝔥𝔢𝔫 𝔦𝔱 𝔯𝔞𝔦𝔫𝔰

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I'm only happy when it Rains – Garbage

Ich hatte es mir gerade mit ein paar der alten Familienchroniken, die ich in der Bibliothek gefunden hatte, auf dem Sofa bequem gemacht, als ich hörte, wie die Eingangstür ins Schloss fiel.

«Damon? Bist du schon zurück?», rief ich verwundert. Er hatte sich vor einer guten halben Stunde aufgemacht, um mein Auto zu holen, das noch immer an der verlassenen Landstraße stand. Der rostige Käfer war mir irgendwie ans Herz gewachsen und deshalb hatte ich Damon so lange in den Ohren gelegen, bis er mir genervt versprochen hatte, ihn für mich in der Garage zu parken. Meine Sorge um mein kleines Auto wurde jäh unterbrochen.

Stefan kam ins Wohnzimmer, ein breites Grinsen im Gesicht. Ich hatte gerade noch Zeit, einen Blick auf meine Uhr zu werfen und festzustellen, dass ich tatsächlich die Schule geschwänzt hatte, da stürmten bereits Elena, Bonnie, Caroline und der Junge namens Matt an Stefan vorbei und auf mich zu. Die drei Mädchen fielen alle um mich herum auf die Couch, nur Matt blieb ein wenig verlegen davor stehen. Nachdem Caroline ihn nicht länger in Beschlag nahm, konnte ich erkennen, dass er ziemlich gut aussah. Große, blaue Augen, ein markantes Kinn und kurze blonde Locken. Der typische nette Junge von nebenan und Abschlussballkönig. Er streckte mir die Hand hin.

«Hi, wir haben uns noch nicht kennengelernt. Ich bin Matt.»

Lächelnd nahm ich sie. Er hatte einen festen Händedruck. «Ich bin Sienna. Freut mich.»

Nachdem auf meinem Sofa kein Platz mehr war, entschied er sich für das Gegenüberliegende, wo sich nun auch Stefan hineinfallen ließ.

«Was macht ihr denn hier? Woher wisst ihr, dass ich hier bin?», fragte ich verwundert in die Runde.

«Stefan hat uns von deinem kleinen Missgeschick gestern erzählt. Wir wollten nachsehen, wie es dir geht. Und wir haben dir die Unterlagen von heute mitgebracht. Du sollst nicht schon in deiner ersten Woche Schwierigkeiten bekommen», erklärte Caroline.

Ich warf Stefan einen fragenden Blick zu. Er hob nur die Augenbrauen, als wolle er mir sagen, dass ich mir selbst eine Ausrede überlegen sollte.

«Wie geht's dir?», erkundigte sich Bonnie und starrte auf meinen geschwollenen Knöchel.

«Ach, alles halb so wild. Nur ein dummes Missgeschick. Als ich gestern nach Hause gegangen bin, bin ich gestolpert und umgeknickt. Es ist nur ein verstauchter Knöchel. In ein paar Tagen ist alles wieder gut. Das kommt davon, wenn man unbedingt zwölf Zentimeter hohe Absätze anziehen muss, um größer zu sein.» Ich machte eine wegwerfende Handbewegung.

«Du hast wunderschön ausgesehen», meinte Caroline. «Das Opfer war es definitiv wert.»

Ich schnitt eine Grimasse. «Wenn du meinst. Aber was war eigentlich in dieser verdammten Bowle?»

«Also deshalb warst du einfach verschwunden. Wir haben uns schon Sorgen gemacht», sagte Bonnie voller Erleichterung.

«Tut es sehr weh?», wollte Elena wissen.

«Nein, gar nicht. Solange ich meinen Fuß nicht belaste, spüre ich gar nichts. Also liege ich den ganzen Tag auf dem Sofa herum, lese und lasse mich bedienen. Es gibt Schlimmeres.»

Die Mädchen kicherten wissend.

«Und wie bist du ausgerechnet hier in der Villa gelandet?» Das Kreuzverhör war also noch nicht zu Ende. Irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass Caroline gerade erst anfing. Und wenn ich mir Stefan ansah, wie er mit verschränkten Armen auf dem Sofa saß und uns aufmerksam beobachtete, war mir klar, dass ich von seiner Seite keine Unterstützung bekommen würde.

«Damon hat mich gefunden. Er hat mich den ganzen Weg zu seinem Wagen getragen und dann hierher gebracht.»

Alle drei starrten mich mit großen Augen und offenem Mund an.

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt