Yellow - Coldplay
Das Klirren von Geschirr direkt neben meinem Ohr weckte mich aus einem traumlosen Schlaf. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber es fühlte sich wie nicht mehr als zehn Minuten an. Meine Lider waren bleischwer, aber ich zwang mich, sie dennoch zu öffnen. Hoffentlich bekam ich nicht wieder eine kostenlose Karussellfahrt. Ich blinzelte ein paar Mal, machte mich für das Schwindelgefühl bereit. Alles blieb ruhig. Das Bett schwankte nicht und auch meine Umgebung blieb an Ort und Stelle. Wow, das war schon mal ein Fortschritt. Ich öffnete den Mund, um Damon die frohe Botschaft zu überbringen, doch er saß gar nicht an meinem Bett.
Stattdessen blickte ich in die besorgten Gesichter von Caroline und Bonnie.
«Was macht ihr denn hier?», wunderte ich mich.
«Hey, du bist wach», rief Caroline freudig. «Wir haben dich doch nicht geweckt, oder? Das wollten wir nicht. Aber wir haben dir Suppe gemacht.» Mein Blick folgte ihrem Finger, der auf das Tablett auf dem Nachttisch deutete. Also daher war das Klirren gekommen.
«Oh, vielen Dank. Das ist lieb von euch.» Ich setzte mich vorsichtig auf. Immer noch kein Schwindel. Ich war begeistert.
«Wie geht's dir?», fragte Bonnie, die hinter Caroline stand, die Damons Platz auf dem Stuhl eingenommen hatte.
«Besser. Ich bin noch etwas benommen, als hätte ich den schlimmsten Kater meines Lebens, aber ich habe keine Schmerzen. Und dieses Beruhigungsmittel ist der Wahnsinn!»
Caroline warf mir einen verwirrten Blick zu. «Wir haben dir nichts gegeben. Das muss Damon gewesen sein.»
«Vielleicht hat er mich auch einfach betrunken gemacht», scherzte ich, aber keine von ihnen lachte. Kein Beruhigungsmittel. Interessant. Dann musste sein Blut diese Wirkung auf mich haben.
Caroline beeilte sich, das Tablett in meinem Schoss zu platzieren. «Hier, du solltest sie essen, solange sie heiß ist. Bonnie hat sie gemacht.»
Ich griff nach dem Glas mit Orangensaft und trank es gierig aus. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger, sondern war nur völlig ausgetrocknet. Aber ich wollte Bonnie nicht enttäuschen. Ich nahm den Löffel, tauchte ihn in die goldgelbe Suppe und schob ihn in den Mund. Die Suppe schmeckte köstlich. Cremig und dennoch würzig mit einer ganz eigenen Note.
«Hmmm», machte ich. «Lecker.»
Bonnie lächelte geschmeichelt und strich sich ihr Haar zurück. «Danke. Ist ein Rezept meiner Grams.»
Ich sah sie fragend an. «Grams?»
«Meiner Großmutter», erklärte sie.
«Ah! Meine Nonna hat die besten Cannoli der Welt gemacht.»
«Nonna heißt Großmutter auf Italienisch?», vermutete Bonnie.
Ich nickte, während ich weiter die Suppe in mich hineinlöffelte. Caroline und Bonnie beobachteten mich freudestrahlend. Sie schienen wirklich erleichtert, dass es mir besser ging. Nur Caroline sah immer wieder ängstlich über ihre Schulter, als ob sie befürchtete, jeden Moment erwischt zu werden. Als dürfte sie nicht hier sein. Was total lächerlich war. Ich freute mich über ihren Besuch. Dank der Suppe fühlte ich mich schon kräftiger.
Bonnie wirkte deutlich entspannter. Und als ich Caroline genau ansah, konnte ich erkennen, dass ihre Augen gerötet waren und ihre Wimpern noch feucht. Sie hatte geweint.
Ich legte den Löffel zur Seite und griff nach ihrer Hand. «Es geht mir gut», versicherte ich ihr mit einem Lächeln.
«Du hast uns einen Riesenschrecken eingejagt. Zum Glück hat uns Matt sofort verständigt, als du zur Nachhilfestunde nicht gekommen bist. Ich hab gleich gewusst, dass da etwas nicht stimmt.»
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𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...