Livin' on a prayer - Bon Jovi
Am nächsten Morgen schlurfte ich mit einem Hoodie über meinem Snoopy Pyjama, dicken Wollsocken und einem Vogelnest auf dem Kopf in die Küche, um mir meine tägliche Dosis Kaffee zu gönnen. Im Haus war es noch still. Hinter den Fenstern wurde es gerade erst hell. Die Sonne würde sich heute wohl hinter den dichten Wolken verstecken und der Wind trieb die Blätter über die Einfahrt. Mit einem herzhaften Gähnen schaltete ich die Kaffeemaschine ein, füllte sie mit Wasser und jeder Menge Kaffeepulver. Dann schüttelte ich die Packung Fruit Loops, die auf der Anrichte stand. Leer. Wie immer. Ich fluchte. In einem der Oberschränke entdeckte ich zum Glück eine Packung PopTarts, die ich vor Wochen mal gekauft hatte und die noch nicht abgelaufen war. Besser als nichts. Ich riss die Packung auf und schob zwei in den Toaster. Während ich darauf wartete, dass die PopTarts warm wurden, starrte ich im Halbschlaf vor mich hin und lauschte auf das Gluckern der Kaffeemaschine.
«Morgen», ließ mich eine Stimme zusammenfahren.
Stefan kam in die Küche und sah aus, als wäre er direkt vom Cover einer Männermodezeitschrift heruntergesprungen. Seine Haare waren perfekt gestylt, er hatte sich rasiert und er trug einen grauen Wollhoodie über einer dunkelblauen Jeans. Es war total unfair.
Ich schnappte nach Luft, um mich von dem Schrecken zu erholen. «Gott, du hast mich erschreckt. Müsst ihr euch immer so anschleichen?»
Stefan zuckte mit den Schultern. «Ist so ein Vampirding.»
«Irgendwann sterbe ich noch an einem Herzinfarkt wegen eurem Vampirding», maulte ich.
«Wenn du an einem Herzinfarkt stirbst, dann nicht wegen uns, sondern wegen deines Teufelsgebräus, das du jeden Tag in dich hineinschüttest.» Er ging zur Kaffeemaschine. «Wie viel Kaffee hast du rein? Kann man den noch trinken, ohne sofort Kammerflimmern zu bekommen?» Er hob den Deckel an und spähte hinein. Als er den prall gefüllten Filter erblickte, runzelte er die Stirn. «Wusste ich's doch.»
Ich gab nur ein missmutiges Schnauben von mir. Insgeheim gefiel mir diese Vertrautheit zwischen uns. Wir wussten, wie jeder seinen Kaffee mochte. Für jemand anderen, der eine Menge Freunde und eine richtige Familie hatte, war das wahrscheinlich kein großes Ding, mir bedeutete es unendlich viel.
Wortlos ging ich zum Kühlschrank, holte die Milch heraus und stellte sie vor ihn auf die Theke.
«Immer noch stinkig wegen gestern, hm?» Stefan nahm zwei Tassen aus dem Oberschrank. Meine ließ er unberührt, seine füllte er bis einen Fingerbreit unter dem Rand mit Milch, bevor er die Kanne aus der Maschine zog und Kaffee hinterher schenkte. Dann reichte er mir meine Tasse. Ich riss sie ihm fast aus der Hand, denn ohne genug Koffein im Blut funktionierte mein Hirn nicht richtig und meine Augen ertrugen seinen perfekten, wie aus dem Ei gepellten Anblick nicht. Gierig nahm ich einen großen Schluck, verbrannte mir die Zunge, aber das war es wert, und seufzte genussvoll.
«Alles okay bei euch?», erkundigte sich Stefan, der deutlich mehr Selbstkontrolle besaß als ich und an seiner Tasse nippte. Aber das musste er ja auch, wenn es stimmte, was Damon gestern erzählt hatte.
«Geht so», nuschelte ich hinter meiner Tasse, weil ich eigentlich nicht darüber reden wollte. Ich war mir selbst noch nicht klar darüber, was unser Gespräch bedeutete und wie es jetzt weiterging. Und ich wollte diesen friedlichen Moment nicht kaputt machen.
«Na schön.» Stefan nickte. «Du willst nicht darüber reden. Hab's kapiert. Hast du Hunger? Soll ich uns Frühstück machen?» Er ging bereits zum Herd und stellte eine Pfanne darauf.
«Ich habe immer Hunger, falls du das noch nicht gemerkt haben solltest.»
Er warf mir einen übertrieben überraschten Blick zu. «Sieh an, sie spricht.»
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𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...