| 9 | 𝔄 𝔨𝔦𝔰𝔰 𝔦𝔰 𝔞 𝔱𝔢𝔯𝔯𝔦𝔟𝔩𝔢 𝔱𝔥𝔦𝔫𝔤 𝔱𝔬 𝔴𝔞𝔰𝔱𝔢

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A kiss is a terrible Thing to waste - Meatloaf

Ich bog um die nächste Ecke, als ich gegen etwas Hartes, Unnachgiebiges stieß.

Damon.

Er hatte mir ganz einfach den Weg abgeschnitten. Ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Ich dachte nicht lange nach, sondern wirbelte herum, packte seinen Unterarm, duckte mich und drehte mich weiter, bis ich seinem Griff entkommen war. Ich sah, wie einen Moment lang Überraschung in seinem Blick aufblitzte, dann drehte ich mich wieder zu ihm herum. Ich hielt seinen Arm immer noch fest, als ich sein Gewicht als Anker nutzte und mich zurücklehnte. Ich stellte den linken Fuß nach hinten und hob das rechte Knie, um es ihm in den Bauch zu rammen.

Damon stöhnte, aber er bewegte sich keinen Millimeter. Ein solcher Tritt hätte einen Menschen sofort zu Boden befördert, und vermutlich wäre auch ein Vampir mehrere Schritte nach hinten getaumelt, aber nicht Damon.

Er hob das Kinn, seine Augen schmal vor Ärger.

«Das war unnötige Gewaltanwendung», erklärte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.

Er hatte keine Ahnung, was unnötige Gewaltanwendung wirklich hieß.

Ich drehte mich erneut und holte mit dem Dolch in meiner Hand aus. Ich schwang ihn stöhnend durch die Luft, um ihn Damon zumindest einmal in die Brust zu stoßen. Es würde ihn zwar nicht töten, aber vielleicht gab es mir die Chance, von hier zu verschwinden, ohne seine Fragen beantworten zu müssen.

Doch Damon war unglaublich schnell.

Ich sah nicht einmal, wie er die Hand hob. Er hielt einfach von einem Moment auf den anderen den Holzdolch in der Hand, entriss mir meine Waffe und warf sie beiseite. Der Dolch fiel klappernd zu Boden.

Verdammt!

Damon legte den Kopf schief, die Lippen hatte er zu einer harten, dünnen Linie aufeinandergepresst. «Ich werde das hier unter der Kategorie 'einmalige, durch Angst und auch ein wenig Dummheit ausgelöste Entscheidung' einstufen und annehmen, dass du ...»

Ich stürzte mich mit einer schnellen Drehbewegung auf ihn und streckte den Arm aus. Er wich nach links aus, sodass mein Ellenbogen von seiner Brust abprallte. Er fluchte leise und schoss auf mich zu. Bevor ich einen einzigen Atemzug machen konnte, lagen seine Hände auf meinen Schultern. Mein Rücken wurde gegen den nächsten Spind gepresst, und dann stand er plötzlich so nah vor mir, dass sein Körper mich beinahe erdrückte. Das Vorhängeschloss bohrte sich schmerzhaft in mein linkes Schulterblatt. Langsam stieg Panik in mir hoch, aber ich drängte sie zurück. Ich wollte mein Bein heben, um ihn dort zu treten, wo es wirklich wehtat, doch er drehte die Hüfte und schob seinen Oberschenkel zwischen meine.

«Dumm. Das war wirklich dumm von dir», erklärte er. «Aber auch irgendwie heiß.»

Moment. Was?

«Aber das spielt jetzt keine Rolle.» Er packte mein Kinn, drückte meinen Hinterkopf gegen den Spind und sah mir in die Augen. «Hast du den Verstand verloren? Weißt du eigentlich, wie einfach es für mich wäre, dich zu töten?»

Mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust, doch ich presste die Lippen aufeinander und starrte ihn an.

«Weißt du es?», wiederholte er, und seine Augen loderten vor Zorn und ... und etwas anderem. «Antworte!»

«Ja», presste ich hervor.

«Und trotzdem hast du versucht, mich anzugreifen?» Sein Daumen glitt über mein Kinn. «Obwohl ich dir überhaupt nichts getan habe.»

So würde ich es nicht unbedingt sehen. Er hatte versucht, mein Blut zu trinken. Und das hatte mir nicht gefallen.

«Das reicht jetzt, Buffy. Du hattest deinen Spaß, jetzt bin ich dran.» Damon verzog die Lippen zu einem Raubtierlächeln. Es war schlicht und ergreifend sündhaft. Diese Lippen flüsterten Versprechen von ungeahnten Wonnen, und es wohnte ihnen eine allzu reale Bedrohung inne.

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt