I need you to hate me - JC Steward
Ein bitteres Gefühl schoss durch meine Venen und ich schloss die Augen. Ich hatte bekommen, was ich wollte - er war nicht länger im Bett. Also warum war ich nicht erleichtert?
«Ich kann nicht glauben, dass du das wirklich gesagt hast.»
Ungläubig flogen meine Augen auf. «Nicht?»
Er war nichts als ein Schatten in der Dunkelheit. «Zum Teufel, nein.»
Ich krabbelte über die Decke und wäre fast aus dem Bett gefallen. Eine feine Blutspur tropfte seinen Hals entlang, obwohl die Wunde, die ich ihm zugefügt hatte, bereits wieder verheilt war.
Sobald ich stand, rammte ich den Dolch in den Nachttisch, weil die Chancen verdammt gut standen, dass ich ihn benutzen würde.
Ich starrte zu ihm auf, meine Hände und Arme zitterten. «Ich weiß nicht, was du von mir willst.»
«Alles», stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. «Ich will alles.»
Ein Schauer überkam mich. «Ich ... ich weiß nicht, was das bedeutet», flüsterte ich. Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund brannte mein Hals. Ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen. «Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Weder dich. Noch mich. Was ich fühlen sollte. Wie ich alles vergessen soll. Ich weiß nicht -» Ich presste die Lippen zusammen, fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. Dann ließ ich meine Hände sinken. «Ich verstehe es nicht.»
Die scharfen Linien in seinem Gesicht glätteten sich. Er machte einen Schritt und blieb dann stehen. «Glaubst du, ich verstehe irgendwas, Sienna? Nichts davon hätte passieren sollen. Ich hatte Pläne. Katherine aus der Gruft zu befreien und von hier zu verschwinden. Stefan ewiges Leid zu bescheren. Mich am Gründerrat zu rächen. Dein Blut zu trinken und dich zu benutzen. Die Gruftvampire zu finden und, wenn ich Glück hatte, Katherine zu töten.» Damon drehte sich zur Seite, fuhr sich durch die Haare. «Das war der Plan. Und, scheiße, alles ging zum Teufel in dem Moment, als du den gottverdammten Grill betreten hast.» Er schloss die Augen. «Und jedes Mal - jedes verdammte Mal - wenn ich mit dir gesprochen habe, jedes Mal, wenn ich dich lächeln sah oder dein Lachen hörte, und je besser ich dich kennengelernt habe, desto weniger machten diese Pläne Sinn. Und glaub mir, Sienna, diese Pläne machten verflucht mehr Sinn als das hier - das hier alles.»
Der Atemzug, den ich gerade machen wollte, blieb mir im Hals stecken. Ich wurde ganz ruhig.
«Ich bin ein Vampir. Ein Menschenleben bedeutet mir nichts, aber ich ... ich konnte es nicht tun. Ich konnte dich nicht opfern.» Er drehte sich zu mir. «Und ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie du es in meiner Nähe aushältst, nach allem, was ich getan habe. Alles, was ich weiß, ist, dass ich von Anfang an nichts davon geplant hatte. Ich hatte nicht geplant, dich zu mögen. Ich hatte nicht geplant, dich zu begehren. Ich hatte nicht geplant, alles zu riskieren, um dich zu behalten.»
Mit zitternden Händen fuhr ich mir durch die halb getrockneten Haare. «Wir hatten sie schon, Damon. Wir hatten Katherine. Warum hast du sie gehen lassen?» Selbst in meinen Ohren klang meine Stimme eine Spur zu verzweifelt.
«Du hast nicht zugehört, Sienna.» Er beugte sich zu mir, um mir in die Augen zu sehen. Dann fuhr er mit fester Stimme fort: «Ich hab mich für dich entschieden.» Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte. Als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah, atmete er tief aus und dann kam eine Erklärung, die mir den Boden unter den Füßen wegzog.
«Wenn ich getan hätte, was du wolltest - und vermutlich auch Katherine, dann würdest du jetzt nicht hier stehen, sondern Katherine hätte dir das Herz rausgerissen oder sie hätte dir das Genick gebrochen. Das Ergebnis wäre das gleiche. Du wärst tot. Ich hätte dich gegen sie kämpfen lassen können und, glaub mir, für einen kurzen Augenblick hatte das egoistische Arschloch in mir daran gedacht.» Ich öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass ich sie doch schon bezwungen hatte. Verdammt, ich hatte ihr die Augen in ihren Schädel gedrückt. Doch Damon hielt mir mit der Hand den Mund zu und schüttelte den Kopf. «Nein, Sienna, du warst nicht die Siegerin in diesem Kampf. Bist du nie gewesen.» Ich protestierte lautstark hinter seiner Hand, aber es kam nur ein unverständliches Murmeln heraus. «Sie hat dich nur hingehalten, um dich vor meinen Augen umzubringen. Zumindest nehme ich an, dass das ihr Plan war. Bei Katherine weiß man nie so genau.» Stefan hatte etwas ähnliches gesagt. «Aber auch wenn du gewalttätig, stur, vorlaut und die schlechteste Sängerin auf der Welt bist, konnte ich nicht zulassen, dass du als Kollateralschaden endest.» Ich hob die Augenbrauen und starrte ihn fassungslos an. «Warum ich sie nicht in Fetzen gerissen habe?», deutete er meine Mimik. Ich nickte. «Weil wir sonst nicht wüssten, was wir jetzt wissen. Katherine ist clever, aber wir müssen noch schlauer sein. Und sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Irgendwie steckt dein Vater mit drin. Und sie weiß von deinem Killergen. Vermutlich wollte sie deshalb dein Blut. Die Frage ist, was sie damit vorhat. Auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ich das einmal sagen würde, aber wir brauchen sie lebendig. Vorerst zumindest. Bis wir herausgefunden haben, was mit deinem Vater passiert ist. Du siehst also, ich halte meinen Teil der Abmachung ein.» Er nahm seine Hand herunter. Mein Mund stand noch immer offen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich mein Herz beruhigt hatte. Seine Worte waren schonungslos gewesen, aber auch ehrlich. Doch eines musste ich noch wissen, bevor ich ihm vergab.
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𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️
FanfictionSienna kommt als Austauschschülerin nach Mystic Falls. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, der seit einem halben Jahr verschwunden ist. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag in seinem Notizbuch, den er hinterlassen hat. Sienna findet...