| 53 | ℑ'𝔪 𝔫𝔬 𝔄𝔫𝔤𝔢𝔩

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I'm No Angel – Heather Nova

In der Mittagspause unterhielt ich mich mit Bonnie und Elena darüber, ob wir später zusammen ins Kino gehen wollten, als Matt durch die beiden Schwingtüren kam, ein zierliches, dunkelhäutiges Mädchen im Schlepptau. Von ihrem Kopf standen links und rechts zwei schwarze Zöpfe wie Antennen ab, während sie förmlich an Matts Hüfte klebte. Sein Lachen schallte bis zu uns herüber und ich konnte erkennen, dass seine Wangen leicht gerötet waren. Ihm schien es nichts auszumachen, dass sie sich praktisch an ihm rieb. Ganz im Gegenteil.

«Wer ist das?», wollte ich wissen und knabberte an meiner Pommes.

«Amy Bradley. Sie schmeißt sich so ziemlich an jeden Jungen ran, der nicht bei drei auf den Bäumen ist», schnaubte Bonnie.

«Und in letzter Zeit hat sie ein Auge auf Matt geworfen. Deswegen ist sie schon ein paar Mal mit Caroline aneinandergeraten. Die beiden sind sowas wie Konkurrentinnen. Schon seit der ersten Klasse. Amy wollte immer das, was Caroline auch wollte.»

Ein Glück, dass Caroline nicht hier war, sondern beim Training der Cheerleader, denn das Schauspiel, das Amy gerade vor der gesamten Cafeteria abzog, war wirklich ekelhaft. Ich nahm mir vor, ein ernstes Wort mit Matt zu reden. Wenn es nach mir ginge, dann sollte er mit Caroline zusammen sein und nicht mit dieser Klette.

Bonnie stöhnte leise, als Matt mit seinem Tablett zu uns kam und sich an unseren Tisch setzte. Er begrüßte uns mit einem fröhlichen Lächeln. Und schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Ich hatte nicht übel Lust, ihm meine Pommes in die Nase zu schieben, in der Hoffnung, dass sein Gehirn dann mit mehr Sauerstoff versorgt war. Andererseits war sein Gehirn wohl gerade in eine andere, tiefer gelegene Region gerutscht.

«Kann ich mich zu euch setzen?», schaltete sich gleich darauf eine kehlige, rauchige Stimme ein. Amy stand vor unserem Tisch und ihr Hundeblick zielte direkt auf Matt. Uns ignorierte sie komplett.

Ich hob den Kopf. Es war Mitte Oktober, und dieses Mädchen trug immer noch ein Top und kurze Hosen – und war immer noch so schön, dass ich ihr am liebsten mit einer Plastikgabel ein Auge ausgestochen hätte.

«Klar! Setz dich.» Bereitwillig rutschte er zur Seite und sie rückte so dicht auf, dass ich mir sicher war, sie saß auf seinem Schoß.

Eine Weile beschäftigten wir uns schweigend mit unserem Essen. In Rekordgeschwindigkeit stopfte ich mir meine Pommes in den Mund. Bonnie und Elena hatten es ebenfalls ziemlich eilig, ihre Teller leer zu bekommen. Wir schienen alle den gleichen Gedanken zu haben, nämlich Caroline in den Rücken zu fallen, wenn wir hier mit ihrer Rivalin an einem Tisch saßen und dabei zusahen, wie sie ihren Schwarm angrub.

«Hey, Matt, hast du schon jemanden, mit dem du zum Thanksgiving Ball gehst?», fragte Amy irgendwann, nachdem ihr niemand mehr Beachtung schenkte.

Matt, der gerade in seinen Burger biss, schüttelte den Kopf. «Nein, aber ich weiß noch gar nicht, ob ich hingehe. Das ist nicht so mein Ding.»

Amy hakte sich bei ihm ein und flatterte mit den Wimpern. «Wir könnten zusammen hingehen, wenn du magst. Wird bestimmt lustig.»

Ich räusperte mich demonstrativ und blickte zu Elena. Doch sie schien nichts dagegen unternehmen zu wollen. Hatte Caroline immer noch nicht mit ihr gesprochen? Ich hatte angenommen, als wäre wieder in Ordnung zwischen den beiden.

«Ich dachte, du wolltest mit Caroline gehen», wandte ich ein und durchbohrte Matt mit tödlichen Blicken. Wehe, er sagte jetzt etwas Falsches.

«Na ja, ich hatte nicht den Eindruck, dass sie mit mir gehen will.» Er rieb sich verlegen den Nacken. «Sie hat jedenfalls nichts gesagt –»

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt