| 68 | 𝔉𝔦𝔤𝔥𝔱𝔢𝔯

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Fighter - Christina Aguilera

«Es wird Zeit», sagte eine fremde Stimme leise zu meiner Rechten.

Hektisch sah ich mich um, als sich eine Gestalt aus den Schatten der Kammer schälte. Es war eine junge Frau mit langen, hellbraunen Locken und Sommersprossen. Sie war eine Hexe. Katherines Hexe. Diesmal war ich mit Schreien dran, als ich sie erblickte.

Die Hexe trat nach vorne. Sie hob die Arme über den Kopf und begann zu skandieren, ihre Stimme leise und rhythmisch und mächtig, so mächtig.

Logisch betrachtet war mir klar, dass es nicht funktionieren konnte. Es war unmöglich, dass sie eine Jahrhunderte alte genetische Mutation einfach so manipulierte – das Leben funktionierte so nicht. Niemand wusste das besser als ich. Magie brauchte immer ein Gleichgewicht. Wenn der Vampirismus unsterblich machte, dann musste es immer auch etwas geben, das sie töten konnte. So wollte es die Natur.

Aber um ehrlich zu sein, machte mir der Windstoß, der aus dem Nichts über mich hinwegfegte, mein Haar zerzauste und über meine Haut strich, eine Riesenangst. Genau wie die plötzliche elektrische Spannung in der Luft, die ihm folgte.

Jedes einzelne Haar an meinem Körper richtete sich auf. Zusammen mit dem seltsamen Gesang der Hexe, der immer bizarrer wurde, reichte es, um mich nach Damon schreien zu lassen, als wäre ein Rudel Höllenhunde hinter mir her.

Die Inkantation der Hexe wurde lauter, hallte durch den höhlenartigen Raum, während sie ein langes Zeremonienmesser hervorzog. Ich beobachtete voller Schrecken, wie sie ihre Handinnenfläche aufschlitzte und das Blut auf den Altar tropfen ließ. Es brutzelte, als es auf dem Stein auftraf, wo es sich in einen widerlichen schwarzen Rauch verwandelte.

Inzwischen war ich überzeugt davon, dass etwas dran war, Katherine in einen lebenden – oder besser toten – Antikörper zu verwandeln. Und wenn es so war, dann wollte ich verdammt noch mal kein Teil davon werden. Und ich wollte auf Teufel komm raus nicht der Katalysator sein, der alles vereinte.

Katherine hatte ganz offensichtlich andere Pläne, weil sie mit dem Messer auf mich zu kam. Das Blut der Hexe und ihr Blut glänzten auf der Klinge.

Ich schreckte zurück, zog meine Füße an und versuchte, mich so gut es ging zusammenzurollen. Es war kein besonders guter Schutz – oder überhaupt ein Schutz – aber es war alles, was ich hatte.

Ich erwartete, dass Katherine mit dem Messer auf mich einstechen würde, sobald sie mich erreicht hatte, aber stattdessen stand sie direkt über mir – die Arme weit ausgestreckt, während das Messer direkt auf meine Mitte zeigte.

Ich machte mich bereit für noch mehr Schmerz, aber das Messer fuhr nie nieder. Stattdessen tropfte das Blut von dem Messer auf mich herab, der Wind brauste auf und die Hexe hörte endlich auf, vor sich hin zu murmeln.

«Du wirst jetzt sterben.»

Waren das Schritte?

Nein. Es war zu laut und ging zu schnell. Ein Hämmern? Ja, es klang, als würde jemand an die Tür hämmern. Hatten sich die anderen Vampire doch gegen Katherine gewandt? Meine Lippen verzogen sich zu einem kaum merklichen Grinsen. Es tat weh, als die viel zu dünne und trockene Haut aufplatzte, aber es war okay.

Stimmen.

Als Nächstes hörte ich Stimmen. Oder ich dachte zumindest, dass ich welche hörte. Ich war mir nicht sicher. Schreie. Namen, die unzusammenhängende Erinnerungen wachriefen. Trampelnde Schritte und ...

Die Welt um mich schien zu explodieren. Holz zersplitterte und zerbarst, und Luft - frische, nach Rosen duftende Luft – strömte in die Gruft.

Katherine erstarrte auf mir. Und dann kam ein schwarzhaariger Mann herein. Gefolgt von einer hübschen Frau mit langen, dunklen Haaren und einem weiteren blonden Mann. Ich glaubte, sie zu kennen.

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt