| 49 | 𝔚𝔢𝔞𝔭𝔬𝔫𝔰

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Weapons - The Daylights

Katherine sprang auf die Füße. Blut tropfte ihr aus den Winkeln ihrer roten Augen. Kreischend wie eine Furie wollte sie sich auf mich stürzen, aber sie kam nicht weit.

Damon stellte sich ihr in den Weg, direkt vor mich, und sie blieb wie angewurzelt stehen. Gespannt blickte ich zwischen den beiden hin und her. Ich wartete, wie diese Begegnung ausgehen würde. Auf allen vieren krabbelte ich aus der Schusslinie, denn ich hatte keine Ahnung, ob gleich die Hölle losbrechen würde. Die Luft knisterte elektrisch aufgeladen. Die Spannung zwischen Damon und Katherine war geradezu greifbar.

«Schön, dich zu sehen, Katherine», gab Damon zurück. Seine Stimme war eiskalt. Ich hatte ihn noch nie so reden hören. So hasserfüllt und gefährlich.

Die beiden umkreisten sich wie Gegner in einem Ring.

«Ach ja, ich hätte wissen müssen, dass du irgendwann hier auftauchst.» Katherine näherte sich ihm, bis sie so dicht vor ihm stand, dass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. Damon wich nicht zurück, aber ich sah, wie sich seine Schultern anspannten. Er starrte sie mit eisigem Blick an. «Hmmh», machte er.

«Was willst du?» Katherine strich seinen Arm hinauf zu seiner Schulter. Eine neue Hitzewelle der Eifersucht erfasste mich. Ich war so kurz davor, ihr die perfekten Zähne aus dem verführerischen Lächeln zu schlagen.

«Du hast mich angelogen», meinte Damon mit dieser tödlich ruhigen Stimme. «All die Jahre dachte ich, du steckst in dieser Gruft. Und dann muss ich erfahren, dass du nie drin warst. Das hat mich verletzt.»

«Das tut mir aber leid.» Ihre Hand schoss in seinen Nacken, packte ihn an den Haaren und riss seinen Kopf zurück.

«Au!»

Katherine gab ihn wieder frei, stolzierte um ihn herum wie eine rollige Katze. Mir wurde schlecht.

«Was hast du mit Tomaso Conti zu tun?»

«Als wir jung waren, sind wir mal zusammen ausgegangen. Er war ein bisschen verliebt in mich.»

«WAS?!», entfuhr es mir. «Das kann nicht sein. Du lügst, du Miststück!» Ich wollte mich erneut auf sie stürzen, aber Damon hielt mich mit einer Hand zurück.

«Einer von vielen», sagte er und ignorierte meine wütenden Blicke und mein fassungsloses Gesicht. Mein Vater sollte eine Affäre mit Katherine gehabt haben? Das war unmöglich. Wann und wo hätte das sein sollen? Mein Vater hätte sich nie auf einen Vampir eingelassen. Schon gar nicht auf ein selbstsüchtiges Miststück wie Katherine. Sie log doch. Um mich zu verletzen und zu provozieren. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Das konnte und wollte ich nicht akzeptieren.

«Was diese kleine Blutsache angeht. Was hast du damit vor?»

«Ich hab gar nichts damit vor. Ich tue nur, was nötig ist. Du musst wissen, wir stehen auf derselben Seite, Damon.»

«Welche Seite ist das?»

«Die Seite der Vampire. Ich will dieses Mädchen. Und du weißt sicher auch, dass ich nicht sehr nett bin, wenn ich nicht bekomme, was ich will.» Sie stemmte kokett die Hände in die Hüften.

«Wofür brauchst du sie noch? Du hast ihr Blut, also lass sie in Ruhe.»

«Wir wissen beide, dass ich mir nichts sagen lasse. Schon gar nicht von dir. Ich tue, was ich will.»

«Na schön, ich auch.»

«Ach wirklich, Damon? Tust du das? Und was machen wir jetzt?» Sie strich ihm über die Brust, wanderte weiter nach oben und schlang die Arme um seinen Hals. Und dann küsste sie ihn. Mir stockte der Atem. Denn er erwiderte den Kuss. Es war kein keuscher Kuss, bei dem sich nur die Lippen berührten. Nein, er hatte alles, was einen richtigen, echten Kuss ausmachte. Zunge, Zähne, unterdrücktes Stöhnen. Ich war so entsetzt, dass ich nicht wegsehen konnte. Genau wie man bei einem Autounfall nicht wegsehen konnte.

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt