𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️

| 79 | 𝔅𝔢 𝔰𝔱𝔦𝔩𝔩

Be still – The Fray

Caroline

Caroline traute ihren Augen nicht, als Damon sich zu Sienna hinunter beugte und sie küsste. Und wie er sie küsste! Sie konnte ein neidvolles Seufzen nicht unterdrücken. Die ganze Zeit hatte sie immer angenommen, er hätte ein schwarzes Loch dort, wo sich sein Herz befand. Aber Sienna hatte es geschafft, seinen Panzer aus Eis zu durchbrechen. Sie hatte seine Mauern der Gleichgültigkeit mühelos eingerissen. Und dieser Damon, der darunter zum Vorschein kam, war absolut liebenswert. Sie erinnerte sich an das, was Stefan im Krankenhaus gesagt hatte. Das hier war der Damon von früher, bevor Katherine ihn zerstört hatte.

«Wie süß», meinte eine raue Stimme neben ihr.

Caroline wandte sich um. Elena stand neben ihr, die Hände im Rücken verschränkt und einen verächtlichen Ausdruck im Gesicht.

«Elena?»

«Hallo, Caroline.»

Stefan hatte sie nun auch entdeckt. «Elena? Du solltest doch zu Hause bleiben», wunderte er sich.

«Und das Happy End verpassen?»

Caroline musterte ihre Freundin argwöhnisch. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. So kaltherzig und arrogant kannte sie Elena nicht. Auch Stefan schien misstrauisch zu werden. Doch da war es bereits zu spät. Elena zog einen Holzpfahl hinter ihrem Rücken hervor, holte aus und warf.

«Elena!», rief Caroline fassungslos, als der Pfahl an ihr vorbei flog. Er raste direkt auf Damons Herz zu.

Was dann geschah, verlief vor Carolines Augen wie in Zeitlupe. Sie sah den Pfahl, der sich in der Luft drehte. Sie sah Sienna, die sich vor Damon in die Schusslinie warf und ihn zur Seite stieß. Und sie sah den Holzpfahl, der sich in Siennas Brust bohrte. Die Welt stand still.

Sienna riss die Augen auf. Ein ungläubiger Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.

Sie hob die Hand und berührte verwundert den Pfahl, der aus ihrer Brust herausragte. Blut schoss in ihre Wangen.

«Damon ...?», wisperte sie.

Ihre Knie versagten den Dienst. Damon fing sie mit beiden Armen auf, bevor sie auf dem Boden auftreffen konnte. «Ich hab dich. Alles okay. Ich hab dich.» Der Pfahl sah wie ein riesiger, hässlicher Dämon aus, der auf ihrer Brust hockte und das Blut aufsaugte, das aus ihrer Wunde quoll.

«Ach, wie dumm», fauchte Katherine. «Der war für dich bestimmt gewesen, Damon. Tut mir leid. Du hast wohl einfach kein Glück in der Liebe.»

«Katherine!» Stefan hob ruckartig den Kopf; sein Gesicht wurde aschfahl. Blitzartig stürzte er sich auf Katherine und riss sie zu Boden. Noch bevor sie auf dem Parkett aufkamen, hatte er ihr das Genick gebrochen. Katherine sackte zusammen. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, sprang er auf und kam seinem Bruder zur Hilfe. Mühsam und unendlich langsam hob Sienna ihre Hand, legte sie an Damons Wange und sah ihm in die Augen. «Es ist okay, Damon», flüsterte sie kaum hörbar. «Danke. Danke für diesen Wahnsinnstrip. Ich war glücklich ... und frei ... und bei dir ... Du hast meine ganze Welt auf den Kopf gestellt und ...» Ihre Stimme brach und sie begann zu husten. Damon hielt noch immer Sienna in seinen Armen. Er sah so hilflos und entsetzt aus, dass Carolines Herz stehen blieb. Stefan presste beide Hände auf Siennas Brust, um die Blutung zu stoppen. Die beiden sprachen miteinander, aber Caroline konnte sie nicht verstehen.

Vorsichtig sank Damon auf die Knie und legte Sienna langsam ab, hielt sie weiter fest an sich gedrückt. Er schob vorsichtig Sienas T-Shirt nach oben, um sich die Wunde anzusehen. Als er den Kopf hob, stand Hoffnungslosigkeit in seinen Augen. Er schluckte schwer.