𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️

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Gravity – Sara Bareilles

Der Weg zurück zur Villa war lang und schweigsam. Der Wind hatte zugenommen und beutelte uns beide. Ich hatte angefangen, mich zu fragen, ob das meine Strafe war. Ich tat alles Mögliche, um damit fertig zu werden, wie sehr die Kälte anfing, mir zu schaffen zu machen, aber es war scheinbar unmöglich, irgendwas vor Damon geheim zu halten. Auf halbem Weg hatte er schließlich seinen Parka um meine Schultern gelegt und mich eng an sich gezogen, während wir uns vorwärts arbeiteten.

So wahr mir Gott helfe, aber ich konnte nicht widerstehen. Ich schob es auf die Kälte und die Tatsache, dass ich erschöpft war. Es hatte nichts mit seinem opulenten Geruch zu tun, der den Gestank der Vampire überlagerte. Es hatte nichts damit zu tun, wie ... gut es sich anfühlte, sich an jemanden lehnen zu können, der die schlimmsten Windböen von mir fernhielt und seine und meine Last trug. Genauso hatte es nichts mit dem einfachen Luxus zu tun, jemanden so nah sein zu können, ohne Angst haben zu müssen, gerügt oder für unwürdig befunden zu werden.

Damon war einfach nur ... warm.

Sobald das Adrenalin meinen Körper verlassen hatte, kehrte nicht nur die Kälte, sondern auch der Schmerz in meinen Knöchel zurück. Es begann mit einem dumpfen Pochen und wuchs zu einem quälenden Stich, als würde mir jemand bei jedem Schritt ein Messer in den Knochen bohren. Irgendwann ließ sich ein peinliches Humpeln nicht mehr verbergen. Damon warf nur einen Blick auf meinen Fuß, dann schlang er einen Arm um meine Taille, packte mich und presste mich gegen ihn. Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, weil ich befürchtete, dass ich wieder wie die Jungfrau in Nöten in seinen Armen landen würde. Doch ich kam nicht dazu. Eine Windböe fegte mir ins Gesicht, schloss meinen Mund und bevor ich wusste, wie mir geschah, flogen wir durch den Wald. Sprichwörtlich. Wir bewegten uns so schnell, dass ich das Gefühl hatte, zu fliegen. Es war das erste Mal, dass ich die Vampirgeschwindigkeit am eigenen Leib erfuhr. Bisher hatte sie mir nur ein Fluchen entlockt, wenn mir ein Vampir aufgrund seiner Schnelligkeit entwischt war. Jetzt kam sie mir nicht ungelegen, auch wenn ich erst einmal meinen Schrecken überwinden musste. Alles, was ich tun konnte, war, mich an Damon zu klammern und die Luft anzuhalten.

Als wir endlich in der Villa zurück waren, hatte ich keine Ahnung, wie spät es war. Trotz meines Versagens hieß ich die Wärme des Hauses willkommen. Ich war ein wandelnder Eiswürfel, spürte meine Nase nicht mehr und war mir nicht sicher, ob sie überhaupt noch dran war.

Damon brachte mich ins ausladende Wohnzimmer. Er legte mich auf eines der beiden Sofas vor dem breiten offenen Kamin. Darin brannte bereits ein ordentliches Feuer, und die Lampen auf den Beistelltischen und an den Wänden waren eingeschaltet. Zusammen mit dem Feuer verbreiteten sie eine angenehme Wärme und Gemütlichkeit. Auch hier befand sich eine dunkle Holztäfelung an den Wänden, dazwischen standen mehrere Bücherregale. An den Wänden hingen alte Gemälde von Landschaften und überall standen Antiquitäten herum. Dadurch wirkte der Raum überladen, aber auch nicht so kalt und abweisend wie das Äußere des Hauses. Damon ging zu einem langen Tisch hinter der Couch, auf dem mehrere Glaskaraffen, Kristallgläser und Flaschen standen. Er schenkte uns beiden einen Drink ein, bevor er wieder zu mir kam. Er reichte mir ein Glas, bevor er sich neben mich setzte und mir zuprostete. Ich nippte an meinem Glas. Der Bourbon brannte in meinem Hals und breitete sich heiß in meinem Magen aus.

«Besser?», erkundigte sich Damon.

Ich nickte und berührte meinen Hals, wo inzwischen ein großes Pflaster die Bisswunde des Vampirs bedeckte. Die Scham über mein eigenes Scheitern traf mich völlig unerwartet. Wenn Damon nicht gewesen wäre, läge ich jetzt tot in diesem Wald ... Ich warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Seine Miene war verschlossen und ernst, aber in seinen Augen konnte ich erkennen, dass er wusste, was ich gerade dachte.