| 65 | 𝔗𝔥𝔢 𝔬𝔫𝔢 𝔱𝔥𝔞𝔱 𝔤𝔬𝔱 𝔞𝔴𝔞𝔶

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The one that got away - The Civil Wars

Ich kratzte mit einem kleinen Stein, den ich an der Wand mit den Kletterpflanzen gefunden hatte, über die Steinplatte, bis meine Finger schmerzten und sich verkrampften, doch am Ende erschien eine dünne Linie.

Mein Name ist Sienna.

Ich komme aus Venedig.

Ich bin eine Vampirjägerin.

Damon nennt mich Kriegerprinzessin.

Mein Name ist Sienna, und ich werde Katherine töten.

Das war mein Mantra, und als ich fertig war, ließ ich den Stein fallen und zählte die Striche mit einem Auge. Das andere war angeschwollen.

Fünf.

Fünf Tage. ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich damit begonnen hatte, und ob ich die ersten Tage mitgezählt hatte, aber seit ich den ersten Strich in den Stein geritzt hatte, waren fünf Tage vergangen. Dieses Wissen erschien mir immens wichtig.

Genauso wichtig, wie mich immer wieder daran zu erinnern, wer ich war und warum ich hier war, wenn ich morgens aufwachte und mich an nichts erinnern konnte.

Das Wichtigste war allerdings, dass ich nicht vergaß, dass ich Katherine töten würde.

🩸🩸🩸

Finger strichen über meine Wange und holten mich aus dem abgrundtiefen Nichts.

«Öffne die Augen», lockte eine Stimme, die mir schmerzhaft bekannt vorkam. «Du musst die Augen aufmachen, Sienna.»

Ich kannte diese tiefe, sanfte Stimme.

Ich schnappte nach Luft, öffnete die Augen und blickte in ein Paar blassblaue Augen und ein wunderschönes, von schwarzen Haaren umrahmtes Gesicht. Ich konnte nicht glauben, wen ich vor mir sah.

«Damon?»

Er lächelte. «Da bist du ja, Kriegerprinzessin.»

Kriegerprinzessin.

«Ich verstehe nicht.» Ich blinzelte und rechnete damit, dass er verschwand, aber er war noch immer da, als ich erneut nachsah, und seine vollen Lippen waren zu einem Lächeln verzogen. «Du bist wegen mir gekommen?»

«Natürlich.» Er berührte noch einmal meine Wange, und die Berührung war so sanft, dass ich sie kaum spürte. «Wie könnte ich auch nicht?»

Ich starrte ihn verwirrt an. «Aber wie hast du mich gefunden?»

«Ich habe nach dir gesucht. Wir haben alle nach dir gesucht. Wir haben dich keine Sekunde lang aufgegeben», antwortete er und senkte den Kopf. «Ich habe dich keine Sekunde lang aufgegeben.»

Damon küsste mich, und die Berührung seiner Lippen versetzte mir einen elektrischen Schlag. Nicht, weil die geschwollene, aufgeplatzte Haut brannte, sondern weil er sich wie ein Hauch frischer Luft anfühlte. Und weil er schmeckte wie die Sonne.

«Wir müssen uns beeilen.» Er hob seinen Kopf und griff nach meiner Hand. «Wir müssen hier raus. Sofort.»

Vollkommen gebannt von seiner Gegenwart und dem Kuss widersetzte ich mich nicht, als er meine Hand nahm und mich hochzog. Ich stand auf zitternden Beinen, meine Kehle schmerzte, und meine Augen brannten. «Du bist zu mir gekommen.»

«Natürlich», erwiderte er. «Ich liebe dich, Sienna.»

Tränen standen in meinen Augen, während ich zu ihm hochsah.

Er war zu mir gekommen, und er liebte mich.

Damon ließ meine Hand los und ging zur Tür. Die Angeln quietschten, als er sie öffnete. Zartes Dämmerlicht drang in die Kammer. Ich atmete tief ein, und ein schwacher Rosenduft drang in meine Nase. Er wandte sich zu mir um und streckte die Hand nach mir aus ...

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt