| 21 | 𝔅𝔢𝔰𝔱 𝔇𝔞𝔶 𝔬𝔣 𝔪𝔷 𝔏𝔦𝔣𝔢

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Best Day of My Life – American Authors

Warme Sonnenstrahlen kitzelten über mein Gesicht, wärmten meine Haut. Zufrieden kuschelte ich mich tiefer unter die Decke.

Die frühen Morgenstunden in Venedig waren die schönsten. Wenn die Sonne über den Kanälen aufging, die Luft noch kühl und sauber war und die Gassen menschenleer. Schläfrig lauschte ich auf die Geräusche vor dem Fenster. Um diese Uhrzeit, bevor die Stadt zum Leben erwachte, konnte man hören, wie sich die Wellen an den Pfeilern und Hauswänden der Palazzi entlang der Kanäle brachen. Ab und zu dröhnte ein Motorboot der Fischer vorbei. Von den Dächern gurrten die Tauben und irgendwo die Straße hinunter wurden die Rollläden der Bäckerei hochgezogen.

Ich lag in meinem Bett und wartete auf die vertrauten Geräusche. Doch alles, was ich hören konnte, war das Zwitschern von Vögeln und das Rauschen von Bäumen im Wind. Ich atmete tief ein. Es roch auch nicht wie in Venedig. Kein Dieselgestank von den Booten, keine salzige Meeresbrise. Die Bettwäsche duftete nicht nach meinem Waschmittel. Sie roch nach Stärke, Baumwolle, Sandelholz und etwas durch und durch Männlichem. Und mein Kopfkissen war ätzend. Es war hart wie ein Sack Steine, aber an der Oberfläche unglaublich glatt. Außerdem hatte es etwas Merkwürdiges wie einen Herzschlag.

Kissen hatten keinen Herzschlag.

Mein Puls beschleunigte sich, als ich mir meiner Umgebung richtig bewusst und mir klar wurde, auf wem – nicht was – ich lag. Damon. Ich lag nicht nur auf ihm, ich war vollkommen mit ihm verheddert. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, und mein rechter Arm umschlang seine schlanken Seiten. Meine andere Hand lag auf seinem harten Unterleib. Eins meiner Beine lag unter seinen, das andere war irgendwie dazwischen gelandet. Mein Oberschenkel befand sich zu nah an einem Teil von ihm, der mich nichts anging.

Oh wow.

Damon hatte eine Hand in mein Haar vergraben, das sich gelöst haben musste. Außerdem war ich zugedeckt, obwohl ich nicht so eingeschlafen war. Also hatte er irgendwann die Decken hochgezogen. Wie peinlich. Denn es war offensichtlich, dass ich mich im Schlaf auf ihn gewälzt und mich in einen klammernden Parasiten verwandelt hatte.

Mist.

Unter meiner Wange hob und senkte sich seine Brust in tiefen, stetigen Wellen. Er schlief noch, also musste ich mich irgendwie entwirren, bevor er aufwachte, und feststellte, dass ich ihn als mein persönliches Stofftierkissen benutzt hatte.

Mann, mir fehlte das Stofftier, das ich als Kind gehabt hatte. Es war ein zotteliger Hund, und ich hatte ihn überallhin mitgenommen, sogar an den Strand. Einmal hatte ich ihn dabeigehabt, als Lucia gekommen war, und sie hatte ihn angestarrt, als wäre er eine Art mystisches Wesen. Ich fragte mich, ob er noch immer auf meinem Bett in meinem Zimmer in Venedig saß, wo ich ihn zurückgelassen hatte – okay, wer interessierte sich schon für den dummen Stoffhund? Ich verdrehte die Augen und befahl mir, mich zu konzentrieren, aber wie in aller Welt sollte ich Damons Hand bewegen? Oder mein Bein unter seinem hervorziehen? Ohne ihn zufällig in die ...

«Guten Morgen, Sonnenschein», ließ sich eine tiefe Stimme vernehmen.

Mein Herz setzte einen Schlag aus.

«Du bist wach!» Ich begann, mich aufzusetzen, weil die Hand, die in meinem Haar gesteckt hatte, langsam in mein Kreuz hinunterrutschte, was dafür sorgte, dass mir der Atem stockte und sich meine Zehen einrollten.

«Schon länger.» Damon warf mir vom Kissen aus, auf dem sein Kopf lag, ein behäbiges Grinsen zu. «Ich habe überlegt, ob ich dich wecken soll. Vor allem, weil du diese Geräusche gemacht hast.»

«Geräusche?»

Damons Hand lag schwer auf meiner Taille. «Ja, so eine Art leises Wimmern.»

Meine Wangen liefen heiß an. «Ich ma ... mache keine Geräusche, wenn ich schlafe.»

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt