| 39 | ℜ𝔞𝔡𝔦𝔬𝔞𝔠𝔱𝔦𝔳𝔢

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Radioactive – Imagine Dragons

Caroline

Caroline folgte Stefan durch die Empfangshalle und die Bibliothek ins Wohnzimmer. Damon war nirgendwo zu sehen. «Meinst du, er ist wieder nach oben gegangen?»

«Nein, ich glaube, ich weiß, wo er ist. Komm mit.» Stefan schien sich ziemlich sicher, wo er seinen Bruder finden würde. «Willst du es dir nicht noch einmal überlegen? Es wird dir vermutlich nicht gefallen, Car.»

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn vor. «Keine Chance.»

«Okay.» Stefan nickte, bevor er ihr bedeutete, ihm zu folgen.

Erst als sie sah, wohin er ging, geriet ihre Entscheidung ins Wanken. Es war der Keller. Caroline war noch nie hier unten gewesen. Zum Glück. Der Keller entsprach schon eher ihrer Vorstellung von einer Vampirhöhle als die riesige Villa darüber. Sie liefen durch dunkle, gemauerte Gänge und an schweren Holztüren vorbei, die sie an Gefängnistüren erinnerten. Bestimmt gab es hier Ratten und noch alles andere an Getier, das sich in der Dunkelheit herumtrieb.

Caroline zwang sich, sich auf Stefan zu konzentrieren, der vor ihr lief, und starrte stur auf einen Punkt zwischen seinen Schulterblättern. Plötzlich hielt er vor einer der Kerkertüren und sie wäre fast in ihn hineingerannt. Sie blieb eilig stehen. Stefan zog die Tür mit einer Leichtigkeit auf, als würde sie nichts wiegen, und trat in den Raum dahinter. Misstrauisch spähte sie um die Ecke. Es war tatsächlich eine Gefängniszelle. Für Vampire. In die Wände waren schwere Eisenringe eingelassen, an denen dicke Eisenketten angebracht waren. Bei dem Anblick richteten sich Carolines Nackenhaare auf.

Sie machte einen zögernden Schritt in die Zelle. Stefan war irgendwo in den dunklen Schatten verschwunden. Sie hörte das Rasseln von Ketten. Eine Sekunde später tauchte Damon im Licht der einzelnen Glühbirne auf, die von der Decke hing. Er schleifte mehrere der Eisenketten über den Boden zu den Ringen an der Wand. Auf halben Weg hielt er kurz inne, warf eine leere Blutkonserve auf den Boden und fuhr mit dem fort, was auch immer er vorhatte. Mit Schrecken entdeckte Caroline das gute Dutzend leerer Plastikbeutel, das bereits das gleiche Schicksal wie die Blutkonserve in seiner Hand geteilt hatte. Damon verband die Ketten in seiner Hand mit den Ringen an der Wand und zerrte prüfend daran. Seine Bewegungen waren geradezu getrieben, so als müsse er die Energie irgendwie loswerden. Caroline wagte sich einen weiteren Schritt vor. Doch Stefan kam ihr zuvor, packte seinen Bruder bei den Schultern und drehte ihn zu ihnen herum. Caroline erschrak, stolperte rückwärts. Damons Lippen waren rot verfärbt und Blut tropfte aus seinem Mundwinkel.

«Damon, was wird denn das?», wollte Stefan wissen. Seine Stimme klang beschwichtigend, als wollte er ein wildes Tier davon abhalten, sich auf ihn zu stürzen.

«Ich werde sie austrocknen, genau wie sie es mit Sienna getan hat, und dann werde ich ihr die Kehle herausreißen.» In Damons Augen stand pure Mordlust.

«Wem?»

«Katherine.»

«Katherine? Katherine hat das getan?», staunte Stefan.

Damon schnappte sich eine neue Blutkonserve, die auf einem Felsvorsprung gelegen hatte, zusammen mit einem ganzen Stapel weiterer Beutel. «Ja, genau. Sie hat sich als Elena ausgegeben, hat Sienna in einen Hinterhalt gelockt und sie ausbluten lassen. Und dann hat sie sie halbtot zurückgelassen, um mir eine Botschaft zu schicken. Diese miese, selbstsüchtige –» Er schlug mit der Faust gegen die Wand. Von der Wucht des Einschlags fielen mehrere Steine zu Boden. «Und ich werde ihr genau das Gleiche antun. Ich werde ihr jeden Knochen im Leib brechen. Diesmal ist sie zu weit gegangen.»

Stefan hielt ihn an den Schultern fest, als er erneut gegen die Wand schlagen wollte. «Sei vernünftig, Damon. Allein hast du keine Chance gegen Katherine. Das weißt du. Sie ist viel älter und stärker als jeder von uns. Und sie ist gerissen. Wir brauchen einen Plan. Du wirst dich nur selbst umbringen, wenn –»

𝕾𝖆𝖓𝖌𝖚𝖎𝖘 𝖒𝖔𝖗𝖙𝖎𝖋𝖊𝖗𝖚𝖘🩸𝕋ö𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙𝕖𝕤 𝔹𝕝𝕦𝕥 (TVD FF) ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt