In den nächsten Wochen fanden fast täglich Treffen mit Dumbledores Armee statt. Gleichzeitig, mussten wir für die ZAG Prüfungen lernen und ich hatte den Unterricht bei meinem Vater. Draco und ich trafen uns momentan zwei Mal in der Woche. Obwohl auch er Teil der Kontrollgruppe von Umbridge war, gab er sich die größte Mühe, dass wir uns ohne Probleme im Schloss treffen konnten. Die Regeln von Umbridge wurden für Paare immer strenger. Mädchen und Jungen mussten einen bestimmten Abstand voneinader halten. Außerdem schien Umbridge Harry und seine Freunde, mich und auch Hagrid sehr im Auge zu behalten. Ich musste wegen den Ausgangsregeln aufpassen, logischer Weise war unsere Trainingsgruppe gegen die Regeln und ich musste warnsinnig viele Dinge geheimhalten. Es zeigte sich auch immer deutlicher, dass Umbridge deutlich etwas gegen Hexen und Zauberer hatte, die nicht reinblütig waren. All das zeichnete sich auch auf das allgemeine Treiben in der Schule ab. Die Schüler waren kaum noch so unbeschwert, wie vorher. Nur die Ausflüge nach Hogsmead waren eine Art Flucht aus der Schule. "Lasst euch nicht ablenken und achtet immer schön auf euer Ziel.", riss Harry mich aus meinen Gedanken. Wir übten mal wieder die Patronuszauber. Wir wollten sie unbedingt perfektionieren, weil sie nicht nur mit zu den schwersten Zaubern gehörten, sondern auch die beste Form der Verteidigung gegen Dementoren waren. Überall im Raum rannten und flogen Tiere, die leuchteten umher. Ron wurde gerade von einem Hund erwischt und ich wich einem Habicht aus. Neville hatte noch immer starke Probleme mit dem Zauber, aber er wurde immer besser. Ihm war das alles auch kaum noch peinlich. Jeder feuerte ihn an, gab ihm Tipps und auch Zeit, damit er üben konnte. Er arbeitete sehr hart an den Zaubern und war immer sehr stolz auf Erfolge. "Alles klar Leute das reicht für heute mit dem Patronus. Lasst uns noch einmal Duelle durchspielen.", rief Harry. Wir alle taten wie geheißen und fanden uns in Paaren zusammen. Susan und ich bildeten eins, Megan und George und Hannah und ihr nun schon fast Freund. "Susan, nenne mir ein paar Entwaffnungszauber oder nicht tötliche Angriffe.", forderte Harry sie auf. "Expelliamus ist ein Entwaffnungszauber und Pretificus totalus ist der Körperklammerfluch, der den Gegner kampfunfähig macht.", antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. Harry nickte. "Zeig die Zauber an Jane vor. Sie soll nicht parieren, sondern die Zauber zulassen.", sagte Harry zu meinem Leidwesen. Susan grinste über beide Ohren. "Na toll.", murmelte ich. Sie richtete den Zauberstab auf mich und rief laut und deutlich "Expelliamus". Mein Zauberstab flog einige Meter weit durch die Luft. Dann wadmete ich mich für den Körperklammerfluch, der alles andere als angenehm war. "Dafür kriege ich ein Butterbier.", sagte ich. Susan's Grinsen wurde immer breiter. "Pretificus totalus!", rief sie. Binnen einer Sekunde waren meine Arme gerade an meinen Seiten, meine Beine zusammengepresst und jede Faser in meinem Körper angespannt, sodass ich wie ein Brett nach hinten fiel. Ich konnte flach atmen und das wars. "Sehr gut. Ihr habt alle gesehen, wie sie den Zauberstab bewegt hat. Es gab noch einige von euch, die sich ein wenig unsicher mit der Ausführung waren. Ihr dürft den Zauberstab auf keinen Fall zu viel und zu schnell bewegen, sonst schlägt der Fluch fehl.", erklärte Harry ausgiebig. Als er weiterreden wollte, wurde er von Hermine unterbrochen. "Harry ich glaube wir sollten Jane aus dem Fluch erstmal befreien bevor alle weitermachen.", erinnerte sie ihn. Ich wollte nicken oder irgendwas lustiges sagen, aber so richtig möglich war mir das nicht. Susan löste den Fluch schnell auf und ich atmete erstmal richtig tief ein. "Ich dachte schon, dass ihr mich hier vergammeln lasst.", sagte ich, dann zeigte ich auf Susan. "Ein Butterbier, dass das klar ist." Susan nickte nur belustigt. Dann übten alle Schüler den Fluch an ihren Partnern. Der Raum der Wünsche zauberte sogar Matten her. Das hatte er bei mir natürlich noch nicht. Nach dem Körperklammerfluch fingen wir an das Parieren von Angriffen zu verfestigen. Susan war ein Meister darin. Sie mit auch nur einem Netwaffnungszauber zu treffen, war so gut wie unmöglich.
Nach unserem Training musste ich direkt zu meinem Vater um dort zu trainieren. Das konnte eine gute Stunde werden, wo ich mich ja schon ziemlich verausgabt hatte. Mein Vater merkte das auch sofort. Er kam viel leichter als sonst in meinen Kopf. Ihn wieder rauszuschmeißen war nicht einfach. "Konzentration, Jane.", sagte er immer wieder. Nach etwa einer Stunde saß ich schwer atmend und verschwitzt auf dem Stuhl gegenüber von meinem Vater. "Ich kann echt nicht mehr Dad.", sagte ich müde. Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Vielleicht solltest du mal einen Gang runterfahren.", wies er mich zurecht. "Ich kann nicht. Das muss ja alles sein.", sagte ich. Er fing an zu lächeln. "Was ist?", fragte ich verwirrt. "Du bist jemandem den ich kannte sehr ähnlich.", antwortete er bloß. "Aha. Aber ich muss jetzt echt nach oben Dad.", sagte ich. "Versprich mir, dass du dich ausruhst oder muss ich Miss Abott wieder auf dich ansetzen?" "Jaja, Dad. Ich verspreche es.", grinste ich beim Hochlaufen.
Auf dem Weg wurde die Gallione in meiner Tasche wieder warm. Wie jedes Mal war das Datum und die Uhrzeit unseres nächsten Treffen von Dumbledores Armee am Rand eingraviert. "Morgen, eine halbe Stunde nach der letzten Unterrichtsstunde im Raum der Wünsche.", las ich mir leise vor. Es ging echt Schlag auf Schlag mit den Treffen.
"An alle Schüler und Schülerin.", hörte ich es plötzlich aus den magischen Lautsprechern in der Schule. Vor Schreck fiel ich schon fast die Treppe wieder herunter. "Großartig. Die hat mir noch gefehlt.", meckerte ich. "Alle Schüler haben sich einer kleinen Befragung zum Wohl der Schule zu unterziehen.", hörte man Umbridges schrille Stimme sagen. Alle Schüler die ich gerade sehen konnte, blieben genauso verdutzt auf der Stelle stehen. "Warum denn das?", hörte ich es auf einer Seite flüstern. "Die hat doch schon wieder irgendwas vor.", stellte ein weiterer Schüler fest. "Was das wohl für eine Befragung ist...", murmelte ein anderer. Ich lief schnell zu meinen Freunden in den Gemeinschaftsraum. Kaum war ich angekommen, hörte man schon die meisten Hufflepuffs durcheinander reden. Nicht einer der Schüler war der Meinung, dass diese Befragung durch Umbridge etwas Gutes bedeutet konnte. Ich durchlief den gemütlichen gelben Raum und ging in unseren Schlafsaal. "Ich nehme an, dass ihr die Durchsage auch gehört habt.", sagte ich. Alle nickten. "Oh Gott was ist wenn sie etwas von unseren Treffen weiß?", fing Megan an. "Das glaube ich nicht. Oder zumindest hoffe ich das.", sagte Hannah. "Wenn sie uns zu sich in das Büro holt, müssen wir auf alle Fälle ganz doll aufpassen.", stellte ich fest. "Vor allem sollten wir noch mehr beim Raum der Wünsche aufpassen." Auch hierbei stimmten sie mir alle zu.
Unfreiwillig widmeten wir uns den Hausaufgaben und dem Lernen.
Schon am nächsten Morgen mussten die ersten Schüler zu Umbridge. Einige Schüler fragten sogar Prof. McGonagall ob das Ganze rechtens war. Sie selbst war alles andere als begeistert von dem was in der Schule los war, konnte aber nichts dagegen tun. Sie sprach uns Mut zu. Mehr konnte sie nicht tun. Die Schüler, die befragt wurden, waren danach meist sehr benommen und konnten nicht wirklich darüber sprechen. Gerade diese Tatsache machte uns noch viel nervöser. Wir mussten um jeden Preis vermeiden früh bei ihren Befragungen teilzunehmen. Einige Schüler fingen sogar an Theorien über Folter aufzustellen.Die ersten paar Tage änderte sich nichts in der Schule, trotz der Befragungen. Viel mehr Schüler bekamen bei Umbridge Nachsitzen. Allerdings wirkte es dabei immer so, als hätte sie es den ganzen Tag auf sie abgesehen gehabt. Es dauerte nicht lange bis die ersten begriffen, dass es immer nach einer Befragung passierte, dass die Schüler schweigsam allem aus dem Weg gingen oder ganue Gruppen bestraft wurden. In Extremfällen wurden Schüler auch von der Schule genommen.
Dumbledores Armee traf sich immernoch fast jeden Tag. Mittlerweile übten wir Angriffe, weil unsere Verteidigungszauber sehr gut saßen. Über eine Stunde flog die Todesserfigur durch den Raum bis Ginny sie mit Reducto wieder zerstörte. "Alles klar Leute. Eine Sache möchte ich noch einmal mit euch üben. Jeder von euch sollte den Patronuszauber mittlerweile so gut wie sicher können. Aber ich möchte ihn wieder jede Stunde üben.", rief Harry glücklich. Tatsächlich war das der Zauber der uns am meisten Spaß machte. Er war so komplex, aber belohnend am Ende. Nach etwa einer halben Stunde wackelte plötzlich der gesamte Raum. Alle hörten sofort auf zu Zauber. Ein weiteres tiefes Geräusch erschütterte den Raum der Wünsche, als einige Spiegel von der Wand fielen. Hinter der Wand wo die Spiegel waren hörte ich deutlich Stimmen. "Ron nimm ihn schnell von der Wand weg.", sagte ich, weil Collin direkt vor der Wand stand. Schnell zog Ron ihn weg. Im selben Moment hörte man Umbridge sagen:"Bombarda Maxima." Die Wand flog meterweit in den Raum hinein. Nun standen wir Umbridge, ihren Spionen und Filch gegenüber. "Wie?", flüsterte Megan. Ihre Frage erübrigte sich von selbst Draco kam in den Raum und zog Cho Changs beste Freundin mit sich mit. Weinend sah sie zum Boden und ihr Gesicht war mit Furunkeln übersehen. Schuld war Hermine Schutzzauber. Sollte jemand etwas über Dumbledores Armee erzählen, so würden ihn die fiesesten Furunkel heimsuchen. Draco der eben noch fies griste erblickte mich und hörte sofort auf. Das Grinsen wurde zu einem erstaunten, dann enttäuschten und dann wütenden Blick. Hannah folgte meinem Blick und nahm meine Hand, als würde sie mir Mut zusprechen wollen. Erst sah ich beschämt zu Boden, aber dann erinnerte ich mich warum ich Dumbledores Armee beigetreten war. Ich sah Draco direkt in die Augen. Ich brauchte weder etwas sagen, noch Legilimentik anwenden um meine Botschaft rüberzubringen. "Ich habe Recht. Du nicht. Sag etwas falsches und es setzt was." Aber auch sein Blick verriet alles war er dachte. "Wie konntest du nur.", war ein Großteil davon.
Umbridge lächelte sehr zufrieden mit sich. "Ich erwarte von ihnen allen Disziplin und Ordnung. Sie werden mich jetzt in die große Halle begleiten. Dort werden Konsequenzen auf sie warten." Harry und ich sahen uns an. Wir wussten ganz genau was für Konsequenzen. Meine Hand tat bei dem Gedanken schon weh. Zusätzlich gab es noch ein anderes Problem. Ich würde mit einer ganzen Menge blutender Schüler in Raum sitzen. Hoffentlich war meine Selbstbeherrschung auf einem neuen Level. Die Slytherins verteilten sich um uns herum und folgten uns nach draußen in den Korridor. Bis zur großen Halle liefen sie neben uns, als wären wir Schwerverbrecher. Auf dem Weg zur großen Halle liefen wir an einigen Lehrern vorbei. Ich begegnete dem Blick meines Vaters. Ich konnte nicht sagen was er dachte, aber ich zauberte mich unbemerkt in seinen Kopf. "Tut mir leid.", sagte ich. McGonagall sah uns schon fast stolz hinterher.
In der großen Halle standen lauter Schultische einzeln. Wir mussten uns jeder an einen setzten. Vor uns lag Pergament und die Feder von Umbridge. Wir mussten wie erwartet einen Satz immer und immer wieder aufschreiben. "Wir haben das Ministerium hintergangen." Kaum fingen wir an zu schreiben, ritzen sich die Worte ins unsere Hand. Der Geruch von Blut stieg mir in die Nase. Überraschender Weise hatte ich nicht das Verlangen jemanden an den Hals zu springen, aber ich spürte die Fangzähne trotzdem. Ich durfe jetzt auf keinen Fall hochschauen. Ansonsten würde Umbridge meine roten Augen sofort bemerken. Trotzdem blickte ich mich vorsichtig um. Die Weasleyzwillinge starrten Umbridge böse an und auch Harry konnte nicht den Blick von ihr wenden, weil er vor Wut schon zitterte. Cho Chang weinte und auch Collin war mit seinem Bruder den Tränen nah. Anthony und Hannah warfen sich ermutigend Blicke zu und Hermine starrte wie eine Bessene auf ihre Hand, während Ron unaufhörlich fluchte. "Das würde ein Nachspiel haben.", dachte ich mir.
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...