Meinen Freunden erzählte ich von Ron, weil ihnen logischerweise nicht entgangen war, dass ich schon deutlich vor ihnen aufgestanden bin und auch nicht beim Essen war. "Aber man hat absolut keine Ahnung wer es getan hat?", fragte Hannah aufgeregt. Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste das Harry natürlich Draco vermutete, aber das ließ ich weg. Ich wollte nicht noch mehr Leute da mit reinziehen. Hermine beichtete mir einige Tage nach Rons Vergiftung, dass Harry von Dumbledore Aufgaben bekommen hatte und er von Slughorn etwas über Horkruxe herausfinden musste. Ich hatte noch nie etwas davon gehört und auch Hermine noch nicht. Das war das, was mich am meisten verwunderte. Sie sagte, dass die Information, die Harry von Slughorn bekommen soll besonders wichtig war im Kampf gegen Voldemort und das sich Dumbledore scheinbar einen großen Vorteil gegen ihn erhoffte. Nebenbei versuchte er auch herauszufinden was bei Draco eigentlich los war. "Das ist wenigstens etwas, was wir gemeinsam haben.", hatte ich ihr gesagt. Sie nickte. Ihr war das offensichtlich bewusst gewesen. In den nächsten Tagen erzählte mir Harry, dass er Kreacher und Dobby auf Draco angesetzt hatte. Wir wussten zwar, dass Draco in den Raum, der Wünsche ging, aber nicht wann und warum. Außerdem wollte Harry wissen, ob er noch mehr im Schilde führte. Auch meine Freunde ließ ich diesmal nicht im dunkeln über alles. "Ich komme mir vor wie eine Platte mit Sprung.", sagte ich zu Hannah, die sich mal wieder alle meine Gedanken über Draco anhören musste. Sie lächelte traurig. "Manchmal macht Liebe das mit einem. Man hört einfach nicht auf über diese Person nachzudenken und muss diese Gedanken ja auch irgendwie loswerden.", beruhigte sie mich. Noch während unseres Gespräches entschloss ich mich dazu Draco erneut zu folgen. Ich musste nur auf Dobby und Kreacher warten, die Harry alle Details liefern sollten.
Es vergingen ein paar Tage bis die beiden Hauselfen sich zu Harry begaben, um ihm alles zu erzählen. Harry berichtete mir alles. Das Wichtigste war, dass Draco tatsächlich nur in den Raum der Wünsche ging und nichts Anderes verbotenes tat. Das Problem war, dass er den Raum von anderen Schülern überwachen ließ. In den meisten Fällen Crabb und Goyle. "Er hat die beiden sogar schon überredet sich in Mädchen zu verwandeln, damit es nicht so auffällt.", sagte Ron grinsend. Selbst ich musste bei der Vorstellung ganz schön lachen. Ich sah Harry schließlich ernst an. "Ich will noch einmal mit Draco reden. Ich kann nicht versprechen, dass ich was rausfinde, aber vielleicht kann ich was erkennen oder sogar dafür sorgen dass er aufhört. Vielleicht wird er auch zu allem gezwungen." Harry verdrehte die Augen. Für ihn war Draco durch und durch böse. Ich konnte meinen Ärger darüber leider nicht verstecken. "Du kennst ihn nicht so wie ich es tue.", sagte ich. Widerwillig musste er mir zustimmen.
Die nächsten Wochen verstrichen. Ich beobachtete Draco und überlegte mir, wie ich am besten mit ihm reden könnte. Er war aber immer mit Crabb und Goyle zusammen. Harry tat ähnliches, war aber viel mit Aufgaben von Dumbledore beschäftigt. Einen Nachmittag wurde alle ganz aufgeregt. Katie war zurück aus dem Krankenhaus. "Die Ärzte waren sich angeblich nicht mal mehr sicher, ob man sie wieder hinbekommt.", sagte Susan. Ich sah Katie an. Sie hatte abgenommen über die Zeit und war deutlich blasser. Harry redete mit ihr. Ich versuchte seine und Katies Stimmen über die vielen Unterhaltungen zu hören. "Und du kannst dich an nichts mehr erinnern?", fragte Harry. Katie war extrem angespannt. Vermutlich war Harry auch nicht der Erste, der sie ausfragte. "Nein Harry. Ich weiß nur, dass ich im Bad war und dann diese Kette hatte. Mehr weiß ich nicht." Katie klang extrem fertig. Harry schien herauszuhören, dass das Thema sie schwer belastete. Er entschuldigte sich, dann sah er erstaunt hinter sich, weil Katie an ihm vorbei sah und plötzlich ganz still wurde. Ich folgte seinem Blick. Draco stand ihnen gegenüber. Er sah aus als hätte er einen Geist gesehen. Dann drehte er sich um und lief aus der Halle heraus. Harry lief ihm sofort hinterher. "Entschuldigt mich.", sagte ich zu meinen Freunden, während ich Harry und Draco folgte. Draco flüchtete sich in eine der Toiletten. Harry lief so schnell er konnte hinterher. Ich brauchte einen Moment länger als Harry. "Ich weiß, dass du es warst, Draco.", sagte Harry sofort. Draco drehte sich erschrocken zu ihm herum, dann sah er mich an. Sein Atem ging schwer. "Draco.", fing ich an. Harry ignorierte mich. Er war außer sich vor Wut. Draco konzentrierte sich sofort wieder auf Harry. Zu meiner Überraschung, zog er den Zauberstab. Ein Fluch flog neben Harry an die Wand. Erschrocken duckte ich mich. Harry zog seinen Zauberstab und warf einen Fluch zurück. "Hey. Hey. Hört sofort auf!", schrie ich. Ich musste mich in der Tür verstecken, um nicht aus versehen zwischen die Beiden zu laufen."Sectumsempra!", rief Harry wütend. Er traf Draco genau in der Brust. Ich erwartete, dass er sofort einen anderen Fluch in Harrys Richtung schleudern würde, stattdessen brach er in sich zusammen. Harry blieb überrascht stehen. "Was war das für ein Fluch?", rief ich aufgeregt. Überall auf Dracos Körper erschienen Schnitte. Er atmete schwer. "Merlins Bart! Draco!", rief ich. Die maulende Myrte erschien aus einer der Toiletten. "MORD! MORD!", schrie sie aus voller Kraft. Ich versuchte die Blutung zu stoppen. Ich gab mir die größte Mühe nicht zu atmen. Der Geruch von Dracos Blut drang mir in die Nase und brachte mich dabei fast um den Verstand. "Harry tue etwas!", schrie ich ihn an. Er stand wie angewachsen vor uns. Als er langsam anfing sich zu bewegen erschien mein Vater. Er versuchte die Situation so schnell es ging zu analysieren. Bei Dracos und meinem Anblick stockte er. "Sir. Ich wusste nicht was...", stammelte Harry. "Sie haben genug gemacht.", sagte mein Vater. Er kniete sich neben uns. Meine Hände zitterten stark, während ich versuchte nicht zu stark einzuatmen. Mein Vater sah mich nur einmal an. "Geh. Jane. Schnell.", befahl er. Dann fing er an Zaubersprüche zu murmeln. Harry war schon aus dem Bad gerannt. Ich lief in meinen Schlafsaal, um mich wieder zu beruhigen. Glücklicherweise war keine von meinen Freundinnen da. "Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.", ermahnte ich mich selbst. "Harry hat Draco fast umgebracht.", stellte ich erschrocken fest.
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...