Kapitel23: eine verrückte Nacht

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Als ich mal wieder im Krankenflügel aufwachte, standen wahnsinnig viele Leute dort. Viele Freunde von Harry waren da und auch Malfoy und seine Freunde. Ich war alleine, aber das blieb nicht lange so. Susan und die Anderen kamen gerade durch die Flügeltür gelaufen und gingen direkt auf mich zu. Ich grinste sie an. „Wie kannst du so grinsen, wenn du fast gestorben wärst?", fragte Hannah verständnislos. „Ach komm wir haben gewonnen. Das ist das was zählt.", antwortete ich. Hannah schüttelte den Kopf. „Mit euch stimmt was nicht. Susan meinte auch, dass es dir bestimmt gut ginge. Der Sturz sah so böse aus." Ich verdrehte die Augen. „Soooo schlimm war es nun auch wieder nicht gewesen." Wir schwiegen uns alle kurz an. Dann sah ich rüber zu Harry, wo Madam Pomfrey gerade mit einer Medizin vor ihm stand und ihm erklärte, dass der Knochen dadurch wieder wachsen würde. Sie warnte ihn aber, dass es vermutlich sehr schmerzhaft werden würde. „Ich würde Lockhard nie an mich rannlassen.", murmelte ich grimmig. „Ja ich meine wegen ihm hat Harry förmlich keinen Arm mehr.", sagte nun Hannah abwertend. Man sah Megan an, dass sie damit nicht glücklich war, dass wir wieder so über Lockhart redeten, aber sie fand auch kein Gegenargument. Harry sah sich die Flüssigkeit kurz an und schluckte dann einen Löffel und verzog da Gesicht aufs Grauenhafteste. Ich roch die Flüssigkeit sogar bis hier her. Manchmal verfluchte ich einfach meine verbesserte Sinneswahrnehmung. Jetzt wo ich eine Weile aufrecht saß, spürte ich den Schmerz in den Rippen und in meinem linken Arm und mir fielen auch jetzt erst die Verbände auf. Soviel zur verbesserten Sinneswahrnehmung. Ich musste mir wohl die Rippen gestaucht haben und den Arm hatte ich mir eindeutig gebrochen. Aber bei Madam Pomfrey muss ich hier höchstens zwei Tage sein, weil sie diese Verletzungen definitiv schnell wieder hinbekommen würde. Nachdem sie sichergestellt hatte, dass Harry auch wirklich alles von dieser Medizin genommen hatte, kam sie zu mir.

„Können sie mir mal erklären, warum Sie hier ständig landen?", fragt sie und mir wurde jetzt auch bewusst, dass ich schon ziemlich oft im Krankenflügel gelandet bin. „Ich weiß es nicht Ma'm.", seufzte ich nur. „Naja zumindest haben Sie Glück, dass die Verletzungen nicht ganz so schlimm sind und sie nicht lange hierbleiben müssen. Sie waren auch nur eine Stunde bewusstlos. Ihr Vater sagt, dass ich ihnen ausrichten lassen soll, dass er nochmal nach ihnen schauen wird. Er war kurz nach dem Sturz noch hier, musste dann aber weg." Ich nickte verständnisvoll. „Er hat ja auch eine Menge zu tun." Dann stellte sie mir Schmerzmittel für die Nacht hin und meine Freunde wurden rausgeschickt, weil es schon Zeit für das Abendessen war. Natürlich wurde mir und Harry auch was gebracht. Ich bekam eine extra Tasse mit Blut, weil mein Halbvampirkörper kaum Stress, wie Verletzungen aushielt. „Das wird mit der Zeit auch weniger werden. Irgendwann ist ihr Körper auch stark genug dafür.", flüsterte mir Madam Pomfrey zu. Und ich hoffte sehr, dass sie Recht hatte. Ich trank die Tasse schnell aus, aus Angst irgendjemand könnte erkennen was da drin war. Eigentlich war das dämlich, aber ich wollte nichts riskieren.

Kurz nach der offiziellen Abendessenzeit kam mein Vater zu mir in den Krankenflügel. Ich versuchte gerade mit einer ganz ein Brötchenaufzuschneiden, weil daran keiner gedacht hatte, dass es schwerer ist mit nur einer Hand zu essen. Schnell nahm mir Dad das Brötchen aus der Hand und schnitt es auf. „Der Sturz sah furchtbar aus. Du kannst froh sein, dass dir nicht viel mehr passiert ist.", sagte er dabei. „Wieso sagt das jeder? Ich meine ich bin ja nicht tot.", sagte ich genervt. Dad sah mich an. „Jane, du bist aus einer gewaltigen Höhe gefallen, hätte Dumbledore dich nicht mit einem Zauber aufgefangen, würdest du nicht mehr leben." Das war mir bis jetzt noch nicht bewusst gewesen und verblüffte mich. „Aber andere sind doch auch aus dieser Höhe gefallen...", versuchte ich es runterzureden. Dad schüttelte nur den Kopf. „Nein du warst die Einzige." Ich gab dass Diskutieren auf. Dann hatte ich wohl doch Glück gehabt. Mitleiweile war mein Brötchen geschmiert und ich konnte es problemlos essen. Ich beobachtete meinen Vater während ich aß. Er sah zu Harry rüber. Ich legte das Brötchen weg und fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht rum. „He du bist hier um mich zu besuchen, nicht Harry.", sagte ich zum Spaß. Er sah mich wieder an und seufzte dann. „Ich war dich in den letzten zwei Jahren viel zu oft im Krankenflügel besuchen. Du solltest besser auf dich Acht geben." Ich lachte. „Du kennst mich doch. Außerdem bin ich sozusagen fast untot." Eigentlich sollte das ein Witz sein, aber mein Vater sah mich nur ernst an. „Darüber solltest du keine Witze machen. Dir hätte das nicht passieren dürfen" Ich nahm Dads Hand. „Gib dir bloß nicht die Schuld, denn die hast du an der ganzen Sache nicht. Ich hab mir doch auch ständig Gedanken darüber gemacht, was passiert wäre wenn ich früher zuhause gewesen wäre.", sagte ich. Er verschränkte seine Finger mit meinen für einen kurzen Augenblick und wir gaben uns Kraft.

Dad blieb noch eine Weile und als er weg war sah Harry mich an. „Was ist?", fragte ich ihn. „Du scheinst dich gut mit Professor Snape zu verstehen", sagte er. Ich nickte. „Ja wir stehen uns äh.. irgendwie nah.", antwortete ich. „Wie kommt das? Ich meine es ist Snape, er ist der geühlskälteste Mensch den ich kenne.", sagte Harry verständnislos. Ich funkelte ihn an „Nur weil jemand in der Öffentlichkeit selten Gefühle zeigt, heißt es noch lange nicht, dass er es auch ist" „Wow. DU scheinst ihn ja wirklich zu mögen." „Ja das tue ich ok!? Ich gehöre zu den wenigen hier, die ihn sympathisch finden." Ich drehte mich zur Seite und versuchte zu schlafen. Ich hörte wie Harry kurz danach das gleiche tat. Es dauerte nicht lange, da war ich eingeschlafen.

Ich wurde ruckartig aus dem Schlaf gerissen. Ich hörte schon wieder dieses laute Schleifen, als wäre es überall. Ich hielt mir die Ohren zu und sah rüber zu Harry, der sich auch verwirrt umsah. „Du hörst es auch?", schrie ich schon fast. Er nickte. „Die Stimme meinst du?" Stimmte? Ich sah ihn an. „Warum denn Stimme? Ich meine das laute Schleifgeräusch, das von allen Seiten kommt." Jetzt sah er mich an. „Wir hören beide Sachen, die von überall kommen und es sind unterschiedliche Sachen?" Gerade als ich darauf antworten wollte hörte das Geräusch wieder ruckartig auf. „Was zum....", sage Harry. Erst dachte ich, dass er sich wegen der plötzlichen Ruhe wunderte, aber dann sah ich den eigentlichen Grund. Dobby saß bei ihm auf dem Bett. Ich war so überrascht, dass ich nichts sagte. Er flüsterte mit Harry und wiederholte ständig, dass es für ihn gefährlich ist in Hogwarts. Dann rutschte ihm raus, dass er den Klatscher verhext hatte. Meine Reaktion war die Selbe, wie die von Harry. „Du warst das???", fragten wir beide gleichzeitig und er sah zwischen uns hin und her. „Dobby hätte das nicht sagen sollen. Dobby hat zu viel gesagt. Böser Dobby. Böser Dobby." Er nahm sich die Lampe neben Harry und schlug sie sich gegen den Kopf. „Dobby hör auf.", sagte Harry und versuchte verzweifelt ihm die Lampe aus der Hand zu reißen und schaffte es sogar. Dobby wiederholte seine Warnung noch einmal und sah dann mich an. „Dobby ist froh zu sehen, dass es ihnen besser geht Jane West." Ich musste lächeln. „Danke Dobby. Aber warum warnst du Harry die ganze Zeit?", wollte ich von ihm wissen. „Es ist gefährlich für sie und für Harry Potter. Dobby will helfen und will, dass sie beide die Schule verlassen. Es ist nicht sicher.", sagte er nur und desapparierte dann. Harry und ich sahen beide den Fleck an, wo Dobby bis eben noch stand. „Was war das denn?", sagte ich nur. Harry zuckte mit den Schultern. „Es scheint ja ernst zu sein.", sagte er. Ich wusste nicht was ich sagen wollte und legte mich wieder hin. Ich starrte die Decke an. „Wir müssen herausfinden was das für ein Geräusch ist und woher es kommt.", sagte ich schließlich. „Es ist kein Geräusch. Es ist eine Stimme und sie sagt mir ständig, dass sie auf mich wartet und ich zu ihr soll." „Aber warum höre ich es dann nicht?", fragte ich verwirrt. „Ich weiß es nicht. Aber du bist die Erste, die es auch hört. Hermine und Ron hören gar nichts." Ich schwieg dazu lieber. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich ein übermenschliches Gehör hatte, weil ich ein Halbvampir war. „Wir sollten versuchen zu schlafen.", sagte ich schließlich.

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Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt