Kapitel 61: Beginn des sechsten Schuljahres

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Hallo liebe Leser. Mir ist etwas zu spät aufgefallen, dass der Fuchsbau im sechsten Teil erst in den Weihnachtsferien angegriffen wird. Allerdings muss ich sagen, dass mir der Angriff besser in den Beginn dieses Schuljahres passt. Außerdem habe ich es jetzt geschrieben und es zu ändern wäre für den Verlauf der Geschichte doof. Ich hoffe es stört niemanden und ich bin sehr dankbar für die Geduld mit meinem unregelmäßigen Veröffentlichen. Dann mal weiter im Text...

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Betroffen starrten wir auf die Überreste, die einst der Fuchsbau gewesen sind. "Kinder! Geht es euch gut? Ist euch was passiert?", fragte Molly ehrlich besorgt. "Nein alles gut. Bei euch? Wo ist Harry?", fragte ich zurück. "Die Anderen müssten ihn bald zurück bringen. Merlin, ich hoffe ihnen ist nichts passiert.", murmelte Molly vor sich hin. Dann drehte auch sie sich um,um ihr Zuhause erneut zu betrachten. Die Tränen standen ihr in den Augen. Athur kam zu seiner Frau und nahm sie fest in den Arm. "Wenigstens ist niemandem etwas passiert.", sagte er. Molly nickte. Dann atmete sie tief ein. "Wir bauen das alles wieder auf.", sagte sie bestimmt. Es war erstaunlich für mich, dass sie uns allen solche Mut machte, obwohl sie gerade alles verloren hatte. "Wir werden auf alle Fälle dabei helfen Molly.", sagte ich. Sie lächelte mich an und nahm mein Gesicht in ihre Hände. "Ihr habt in der Schule genug zu tun, Jane. Ihr müsst euch keine Sorgen um uns machen." "Hier sind sie. Wir haben sie beim Kampf im Feld gefunden.", rief Remus. "Oh bei Merlins Bart! Harry, Ginny! Macht das nie wieder!", rief Molly gleichzeitig wütend und erleichtert. Harry schien vor Wut erst überzusprudeln. Als er und Ginny das Haus sahen, blieben sie geschockt stehen und teilten ungläubige Blicke. "Ich fass es nicht.", flüsterte Harry. Molly erzählte den beiden etwa das Gleiche, wie uns. Am Ende sah man sowohl bei Harry, als auch bei Ginny ein wenig Hoffnung. "Dann müssen wir jetzt entweder in den Grimmauldplatz oder Zelte aufbauen.", sagte ich. "Uns bleibt ja jetzt erstmal nichts anderes als das Hauptquatier.", sagte Ron. Also apparierten wir alle in den Grimmauldplatz Nummer 12. Kaum waren wir angekommen, warf uns Molly förmlich mit Anweisungen voll. "Kinder morgen beginnt die Schule. Ron und Hermine sind Vertrauensschüler, also werdet ihr gut ausgeschlafen sein müssen. Ab ins Bett. Wir werden morgen pünktlich los. Außerdem müssen wir uns hinsetzten und den Fuchsbau neu planen.", sagte sie, als wäre sie von einer Biene gestochen worden. "Molly, vielleicht solltet ihr euch auch erstmal ausruhen.", sagte ich vorsichtig. "Nein Kind, sowas wartet nicht. Wir packen das schon. Übrings haben wir für dich eine Flasche Blut bereit, dass du morgen auch wirklich kräftig in das Schuljahr starten kannst. Abgesehen davon, weiß man ja nie was dieses Schuljahr für uns bereit hält. Und jetzt husch ins Bett." Mir einer scheuchenden Handbewegung trieb sie uns alle die Treppe hinauf. Auf den Betten lagen tatsächlich neue Pyjama und es waren auch neue Schulsachen in den nagelneuen Koffern angekommen. "Wie zur Hölle ging das so schnell?", fragte ich erstaunt. Auf den Betten lagen Briefe von Professor McGonnagall. Sie hatte von dem Angriff Wind bekommen und muss sofort geahnt haben, dass all unsere Sachen verbrannt waren. Erst jetzt fiel mir auf, dass nicht nur meine alten Schulsachen weg waren, sondern auch meine Tagebücher, das Fotoalbum meiner Mom und das Foto in dem Bilderrahmen war auch weg. Die Kette und das Armband meiner Freunde nahm ich nie ab, weshalb sie nicht zu Schaden gekommen waren. Mit zitternden Lippen atmete ich leise aus. Ich wusste, dass wir einfach nur glücklich sein sollten, dass uns nichts weiter passiert war und das wir am Leben waren, aber ich hing an den letzten Erinnerungen meiner Mutter sehr und auch die Bilder mit meinem Vater waren sehr wichtig. "Jane? Alles ok?", kam Hermines Stimme leise durch meine Gedanken. "Ja. Nein. Eigentlich nicht. Schon komisch wie sehr man an Fotoalben hängen kann.", flüsterte ich leise unter Tränen. "Ach verdammt die Fotos deiner Mom!", sagte Hermine erschrocken. Dann kam sie auf mich zu und nahm mich tröstend in den Arm. "Danke.",sagte ich. Sie nickte verständnissvoll. "Vielleicht hat dein Vater ja auch Bilder von euch allen.", sagte sie dann, um mich ein wenig zu trösten. "Ich werde ihn ja morgen sehen. Dann kann ich ja mal nachfragen.", sagte ich. Als wir schließlich ins Bett gingen, war es schon fast wieder morgen. Das bedeutete, dass keiner von uns auch nur ansatzweise ausgeschlafen war. Wir schleppten uns alle übermüdet zum Frühstück. Ich musste mir noch etwas Blut hinterkippen. "Ich versteh nicht, wie du das trinken kannst.", sagte Ron, wie fast jedes Mal, wenn er mich dabei sah. "Ist es dir lieber das ich deins trinke?", sagte ich. Darauf hin verzog er das Gesicht und wandte sich seinem Frühstück zu.
Auf dem Bahnhof nach Hogwarts, teilten wir uns alle auf. Schließlich wollten wir mit unseren Freunden sitzen. Hermine und Ron mussten ja auch extra in einem für Vertrauensschüler vorgesehes Abteil sitzen. Meine Freunde und ich trafen uns im Zug. "Wehe wir bekommen dieses Jahr auch wieder eine so bescheuerte Lehrerin wie Umbridge. Ich glaube, dass ich das nie mals aushalten würde.", sagte Susan. "Ich glaube, dass das nicht noch einmal passieren wird. Das Ministerium hat ja schließlich die Finger wieder aus dem Spiel genommen.", sagte Megan. "Aber ist euch auch aufgefallen, dass ungeöhnlich wenig Schüler im Zug sind?", fragte Susan dann. Ich blickte mich in den Gang vor dem Abteil und versuchte mich an den Bahnhof zu erinnern. "Jetzt wo du es so sagst. Ich glaube viele verlassen Großbritannien und schicken ihre Kinder auf andere Schulen aus Angst vor dem dunklen Lord.", sagte ich. Megan schnaubte genervt. "Hogwarts ist der sicherste Ort den man aufsuchen kann in so einer Zeit.",  meinte sie überzeugt. Ich seufzte. "Bist du dir da so sicher? Geh doch mal in Gedanken die letzten fünf Schuljahre durch. Ich finde ja nicht, dass das alles so warnsinnig sicher war. Alleine das Trimagische Turnier ist schon ein Thema für sich. Wobei das ja auch früher woanders stattgefunden hatte." Megan sah mich erstaunt an. "Ich dachte, dass gerade du an Hogwarts glauben würdest." Ich konnte nicht sagen, ob sie sauer oder einfach nur geschockt war. Ich versuchte mich ein wenig zu retten. "Naja. Ich glaube schon, dass Hogwarts ein sicherer Ort ist. Sehr gute Hexen und Zauberer gehen auf die Schule, aber ich muss sagen, dass wir schon ganz schön  viele Gefahren in den letzten Jahren hatten. Ich sag ja nur: Der verbotene Korridor, die Kammer des Schreckens, viele von uns waren versteinert, ein Troll, Dementoren... Ja ohne begabte Zauberer und Hexen wäre das alles anders ausgegangen, aber musste das alles tatsächlich passieren?" Zwar hatte ich mich damit absolut nicht gerettet, aber Hannah und Susan nickten, während Megan gedankenverloren die Augenbrauen zusammenzog. "Aber du wurdest einfach mal eben so zum Halbvampir. Außerhalb von Hogwarts.", sagte Hannah dann. "Auch wahr. Und Hogwarts hat mir da irgendwie schon das Leben gerettet. Ich halte es ja schon für einen der sichersten Orte. Aber DER sicherste? Nicht wirklich. Hier ist nur alles was ich liebe und wofür ich stehe.", murmelte ich. Hannah lächelte und nahm meine Hand. "Jetzt wirst du dramatisch Süße." Lachend verdrehte ich die Augen.

Die Fahrt war dunkel und grau. Das Wetter war schon ewig nicht anders. Die Landschaft zog an uns vorrüber, während Hogwarts immer näher kam. Schließlich wechselten wir in unsere Uniformen und kamen am vertrauten Bahnhof an. "Erstklässler zu mir!", hörte man Hagrid wie immer rufen. Ich musste lächeln, als ich daran dachte, wie ich damals die anderen kennengelernt hatte und wie überwältigt ich von der Schule war, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Sie war so sehr eine andere Welt, dass ich mir kaum vorstellen konnte, jemals auf eine Muggelschule gegangen zu sein. Den Erstklässlern, die muggelstämmig waren wird es nicht anders ergangen sein. Wir fuhren den Weg zum Schoss in den Kutschen, die von den Thestralen gezogen wurden. An einem dunklen Tor machten wir Halt, wo überraschender Weise Prof. Flittwick stand. Er hatte eine lange Liste in der Hand. "Name?", fragte er streng. "Prof. Wir gehen seit über fünf Jahren auf diese Schule.", sagte Susan. "Ja Miss Bones, dem bin ich mir bewusst. Wir müssen uns aber den Umständen anpassen. Also. Name?", sagte er ohne auch nur die Miene zu verziehen. "Susan Bones, Megan Jones, Hannah Abbott, Jane West.", sagten wir alle der Reihe nach. Flittwick blätterte immer wieder in der Liste, um schließlich einen Haken an unsere Namen zu machen. "Alles klar. Sie können weiter.", sagte er als er fertig war und bedeutete uns mit einer Handbewegung weiterzugehen. Als wir außer Hörweite waren, lachten wir laut auf. "Das war absolut merkwürdig." "Der Arme macht das wahrscheinlich mit jedem Schüler.  Da kann er da ja noch ewig stehen."  Wir beeilten uns um in das Schloss zu kommen, weil es für diese Spätsommernacht ungewöhnlich kalt war. Glücklicher Weise herrschte in der Halle das gleiche fröhliche Treiben, wie die letzten Jahre auch schon. Man merkte nur an der geringeren Anzahl an Schülern, dass nicht alles so war, wie in den letzten Jahren. Viele Eltern hatten ihr vertrauen in Hogwarts und Dumbledore aufgegeben. Gerade als ich mich an den Tisch der Hufflepuffs setzten wollte, kam Hermine auf mich zu. "Jane, hast du Harry gesehen?", fragte sie aufgeregt. "Nein. Ist er nicht bei euch?" Ich sah mich in der Halle um. Er war tatsächlich nicht in der Schule. "Ist im Zug etwas vorgefallen?", fragte ich. Hermine schüttelte den Kopf. "Nicht das ich wüsste.", war ihre Antwort. Als die Hallentür aufging, sahen wir beide erwartungsvoll in die Richtung. Harry kam nicht durch die Tür, sondern Draco. Er sah wütend aus, aber auch müde. Sehr müde. Unsere Blicke trafen sich. Er hielt inne, aber es sah aus als würde er durch mich hindurch schauen. Ich runzelte die Stirn. "Es stimmt etwas nicht.", sagte ich leise. "Allgemein? Oder mir Draco?", fragte Hermine genauso leise. "Beides." Nachdem noch ein paar andere Schüler durch die Tür kamen, setzten wir uns beide an unsere Haustische. Megan, Hannah und Susan hatten mitbekommen, dass wir Harry vermissten, also drehten sie sich genauso wie ich immer wieder um, um zu schauen ob noch jemand durch die Tür kam. Dumbledor begann mit seiner Alljährlichen Ansprache, nachdem die Erstklässler ihren Häusern zugeteilt wurden. "Es gibt auch dieses Jahr Änderungen unter der Lehrerschaft.", erklärte er. "Das Fach Zaubertränke wird nun von einem ehemaligen Lehrer übernomen. Prof. Slughorn. Heißt ihn willkommen. Das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste wird von Prof. Snape übernommen. Und nun essen wir!", sagte Dumbledore feierlich. Als er meinen Vater erwähnte jubelte der Slytherintisch laut, wärend es uns anderen die Sprache verschlug. "Nichts gegen deinen Vater, Süße, aber das ist nicht gut.", murmelte Hannah. "Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was ich davon halten soll.", gab ich zurück. Kurz nachdem das Essen erschien, ging die Hallentür auf. Harry kam herrein. Er war voller Blut. Seine Nase schien heftig geblutet zu haben. Ich warf Hermine einen fragenden Blick zu. Sie sah genauso verwirrt und geschockt aus. "Wird er jemals einen guten Start in ein Schuljahr haben?", fragte Hannah sichtlich verwirrt. Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte jemand so viel Pech haben? Nach einer Stunde, wurden wir Schüler aus der Halle geschickt. Alle standen auf und versammelten sich in den Häusern, um zu den Schlafsälen zu gehen. Wegen eines unguten Gefühls sah ich erneut zu den Slytherins herüber. Draco saß gedankenverloren am Tisch und hatte den Kopf auf der Hand aufgestützt. Er sah nicht nur müde aus, sondern krank. Keine Ahnung ob ich die einzige Person war, der das auffiel, aber ich konnte nicht anders als mir Sorgen zu machen. Pansy kam zu ihm und schüttelte ihn. Erschocken sah er sich um, nur um zu merken, dass alle am gehen waren. Hektisch stand er auf und ging zu den anderen. "Draco!", versuchte ich ihn durch seine Gedanken zu erreichen. Es klappte nicht. Er hatte sich extrem stark geschützt, musste meine Präsenz aber gespührt haben. Er sah sich nach mir um. Als wir uns erneut ansahen, war sein Blick nicht so leer wie vorher, sondern traurig und voller Angst. Noch bevor ich einen weiteren Versuch starten konnte, schüttelte er den Kopf und ging.

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt