Nachdem ich aus dem ich aus dem Krankenflügel entlassen wurde, hatte ich viel zu tun. Ich musste den verpassten Stoff nachholen und ich musste alle Hausaufgaben nacharbeiten. Außerdem musste ich ja auch Dracos Verwandlungsaufgaben machen, nachdem ich meine ganzen Sachen fertig hatte. Draco saß mir so ziemlich die ganze Zeit mit seinen Aufgaben im Nacken und drohte allen zu sagen, dass ich Snapes Tochter war und er mich bevorzugt. Wobei letzteres auf keinen Fall zutraf, weil ich auch in Zaubertränke manchmal echt pauken musste, um eine halbwegs anständige Note zu bekommen. Auch Susan, Megan und Hannah hatten viel zu tun. Die einzige Zeit, in der wir uns erholen konnten, waren die Quidditchspiele. Zwar war Hufflepuff nie ganz vorne mit dabei, aber dieser Sport war schon echt super. Ich nahm mir vor mich im nächsten Jahr als Jägerin mit Susan zu bewerben. Zwar war ich auf dem Besen nicht so super wie sie, aber ich war nicht schlecht und ich hoffte, dass es reichte. Susan war unglaublich neidisch auf Harry Potter, der als einziger Erstklässler schon als Sucher mitspielen durfte. Allerdings musste man ihm lassen, dass er ein eins a Spieler war. Bei einem Spiel hatte er allerdings Probleme mit seinem Besen, der versuchte Harry Abzuschütteln. Gott sei Dank hatte er aufgehört und Harry war nicht vom Besen gefallen.
Am Abend des Jahresabschlussfestes gingen Hannah, Susan, Megan und ich runter in die große Halle. Die gesamte Halle war in Grün und Silber geschmückt, weil die Slytherins jetzt schon das siebte Jahr in Folge den Hauspokal gewonnen hatten. Natürlich grinste mich Draco die ganze Zeit über frech an, weil auch ich wusste, dass ihm einige meiner Aufsätze, die ich für ihn geschrieben hatte auch mal Hauspunkte eingebracht hatten. Um ihn wütend zu machen, lächelte ich und zeigte ihm ein Daumen hoch, als würde ich ihm gratulieren. Dann tat ich so als würde ich mich verbeugen, weil ich wusste, dass ein Teil der Punkte ja von mir stammten. Mein Vorhaben hatte geklappt und er sah mich zickig an, weil er gehofft hatte, dass ich deprimiert am Tisch sitzen würde und mich selbst beschuldigen würde. Tja die Welt läuft nun mal nicht immer nach seiner Nase. Hannah hatte das ganze beobachtet und ich sagte ihr, dass das etwas zwischen uns beiden ist. Ich hatte nämlich keinem erzählt, dass ich Dracos Verwandlungshausaufgaben machte. Als Harry Potter in die Halle kam, trat ein kurzes Schweigen ein und dann redeten alle durcheinander, so wie die Schüler es immer taten, wenn er in der Nähe war. Er tat mir leid, dass er hier wie er Star behandelt wurde, aber er hatte Glück, weil Dumbledore hereinkam und das Gerede sofort verstummte. Er wirkte wie immer fröhlich und hielt noch eine kleine Rede darüber, dass das Schuljahr jetzt ja zu Ende sei und wir uns im Sommer schön erholen können. Danach verkündete er die Tabelle des Hauspokals. Gryffindor war mit 312 Punkten auf dem vierten Platz, Hufflepuff war mit 352 Punkten auf dem dritten Platz, Ravenclaw war mit 426 Punkten auf dem zweiten Platz und Slytherin war mit 472 Punkten auf dem ersten Platz. Der Slytherintisch tobte vor Freude und auch mein Vater sah sehr zufrieden aus. Alle anderen Schüler sahen nicht gerade glücklich aus, weil jeder gehofft hatte, dass deren Siegesserie unterbrochen werden würde. Dumbledore unterbrach die Jubelrufe. „Ja, ja gut gemacht Slytherin. Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden." Jetzt wurde es ganz still und alle Slytherins hörten auf zu lachen und auch mein Vater schaute überrascht Dumbledore an. „Ich habe hier noch ein paar letzte Punkte zu vergeben. Schauen wir mal. Ja... Zuerst an Ronald Weasley für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor 50 Punkte." Der Gryffindortisch jubelte. Dumbledore fuhr fort. „Zweitens Miss Hermine Granger. Für den Einsatz kühler Logik im Angesicht des Feuers verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte." Jetzt feierten die Gryffindors schon, weil sie auf Platz drei lagen. „Drittens. Mr. Harry Potter. Für seine Unerschrockenheit und seinen überragenden Mut verleihe ich Gryffindor sechzig Punkte. Alle in der Halle jubelten und die Slytherins wurden blass, weil sie mit den Gryffindors gleich auf waren. „Es gibt viele Arten von Mut. Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Deshalb vergebe ich zehn Punkte an Mr. Logbottom." Der Krach der ausbrach war so laut, dass ich mir die Ohren zuhalten musste. Die große Halle veränderte sich und alles wurde in Rot und Gold geschmückt. Ich grinste Draco entgegen und er sah mich an, als wünschte er sich, dass ich tot umfalle. Auch mein Vater sah nicht glücklich aus. Als das Essen erschien hauten alle ordentlich rein.
Als wir nach dem Essen die Halle verließen, ging ich noch schnell zu Harry. „Hey Leute. Herzlichen Glückwunsch! Dass ihr den Hauspokal gewonnen habt ist klasse. Ich glaube die ganze Schule ist euch dankbar.", ich lachte und auch das Trio stimmte mit ein. „Aber bist du nicht etwas traurig, dass Hufflepuff auf dem letzten Platz ist?", fragte Hermine und ich grinste. „Also ich hoffe ihr habt euch Malfoy angesehen, dann versteht ihr warum ich so happy bin." „Ja. Er sah zu tiefst geschockt aus.", sagte Ron und machte Draco's Blick nach. Ich wünschte ihnen noch schöne Ferien und ging dann in den Gemeinschaftsraum. Die meisten Schüler waren noch wach und machten sich über die Slytherins lustig und ich versuchte all die fiesen Kommentare über meinen Vater zu überhören. Ich konnte es aber keinem böse nehmen, der sich über Dad lustig machte, weil er wirklich nicht gerade der netteste Mensch war. Ich saß auch noch eine ganze Weile unten zusammen mit Hannah, Susan und Megan ließ ich das Schuljahr Revue passieren. Die Einschulung. Der erste Schultag, Draco, der mich bis heute nicht in Ruhe ließ, der Troll, die blöde Gehirnerschütterung und die schönen Abenden mit meinen Freundinnen, wenn wir nicht müde waren und lieber irgendeinen Schwachsinn machten. Gegen ein Uhr morgens gingen wir ins Bett und fielen in einen Tiefschlaf.
Morgens herrschte bei und Panik, weil wir alle vergessen hatten, dass wir unsere Koffer noch packen mussten. „Hat jemand mein Geschichtsbuch gesehen?", fragte Susan immer wieder, weil sie es einfach nicht fand und ich suchte wie eine Bekloppte mein Zaubertrankbuch. Gott sei Dank fanden wir noch alles und schafften es pünktlich zum Hogwarts-Express. Auf dem Weg zum Zug traf ich meinen Vater und lächelte und winkte ihm zu. Mich sah ja niemand, weil ich die letzte war. Auch er winkte zurück, allerdings nicht so stürmisch wie ich.
Im Zug saßen Hannah, Susan, Megan und ich natürlich in einem Abteil und gönnten und einen Haufen Süßigkeiten. Wir tauschten noch unsere Adressen aus, damit uns die Post auch ganz sicher erreichte. Die Fahrt verging leider viel schneller, als es uns lieb war, aber man sah die vielen Eltern winken und jetzt merkten auch wir, wie sehr wir unsere Eltern vermisst hatten. Meine Mum stand natürlich nicht auf dem Bahnsteig, weil sie ohne Zaubererbegleitung ja gar nicht durch die Wand kam. Also nahm ich meine Sachen und verabschiedete mich von meinen Freunden. Ich lief durch die Wand und keiner der Muggel schien gesehen zu haben, dass gerade eine Person, wie aus dem nichts aufgetaucht war. Als ich den Bahnhof verließ, sah ich meine Mum schon auf dem Parkplatz wie wild winken und ich rannte schnell auf sie zu. Stürmisch umarmte ich sie. „Schön dich zu sehen, Mum", sagte ich. „Schön, dass du wieder da bist und nicht noch einmal mit einem Troll gekämpft hast.", sagte sie und ich lachte. Als ich ins Auto stieg sah ich noch, wie Draco mit seiner Familie aus dem Bahnhof kam. Draco warf mir noch einen bösen Blick zu und ich lächelte einfach nur in seine Richtung, immerhin würde ich ihn neun Wochen lang nicht mehr sehen.
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...