Nach der bestandenen Aufgabe liefen alle Schüler vollkommen aufgeregt zum Schloss und versuchten einen Blick auf die goldenen Eier zu werfen. Sie sollen ein Hinweis für die zweite Aufgabe sein. Es war unser Glück, dass Cedric ein Hufflepuff war. Es war brechend voll, als wir ankamen. Cedric stand mit dem Ei in der Mitte des Raumes und drehte es in der Hand. Er schien sich nicht ganz sicher zu sein, wo er es öffnen musste, fand schließlich aber doch heraus, dass er nur oben den Verschluss drehen musste. Als er es aufmachte, kreischte das Ei in einer Tonlage und Lautstärke, die ich so noch nie gehört hatte. Es tat den anderen Schülern ja schon in den Ohren weh, da konnte man sich kaum vorstellen, wie es sich für mich anhören musste. Schnell machte Cedric das Ei wieder zu und rieb sich das rechte Ohr. "Es ist ein Wunder, dass wir jetzt nicht taub sind!", sagte er und lachte. Keiner von uns wusste, was das für ein Hinweis sein konnte. Cedric war genauso aufgeschmissen und brachte das Ei in seinen Schlafraum. Danach kam er wieder runter und alle feierten den Abschluss der ersten Aufgabe. Ich ging wieder nach oben, um meine Ruhe zu haben.
Am nächsten Morgen liefen lauter übermüdete Schüler durch das Schloss. Viele hatten die Nacht durchgemacht und gefeiert. Aber trotzdem hatten wir noch Unterricht, auf den sich auch kaum jemand konzentrierte. Vor allem schliefen die meisten in Geschichte, weil jeder wusste, dass es Professor Binns herzlich wenig interessierte. Die Aufregung der ersten Aufgabe klung langsam ab und die Vorbereitungen auf die zweite Aufgabe startete. Sie war allerdings erst nach Weihnachten, also hatten die Champions viel Zeit sich vorzubereiten. Auch viele der anderen Schüler fingen an zu überlegen, was die nächste Aufgabe sein könnte. Es war jetzt mehr als klar, dass man auf Lebenssicherheit keinen großen Augenmerk setzte, wobei ich allerdings sehr doll hoffte, dass gerade Dumbledore einen Plan hatte, falls einer der Schüler tatsächlich in Lebensgefahr geriet. An einem Nachmittag wurden alle Häuser zu ihren Hauslehrern gerufen. Dabei wurden wir nicht in die Jahrgänge aufgeteilt, sondern standen alle in einem großen Raum. Professor Sprout stand mit einer großen magischen Version eines Plattenspielers da und wartete bis wir uns in einem Halbkreis um sie herum gestellt hatten. "Während des Trimagischen Turniers gibt es eine ganz besondere Tradition an Weihnachten. Wir feiern einen Yule-Ball, der von Hogwarts veranstaltet wird. Es wird gutes Essen geben, Musik und Tanz. Allerdings ist es auch Tradition, dass die Champions des Turniers mit einem Partner ihrer Wahl mit einem Walzer die Feier eröffnen. Und damit sich Hogwarts nicht elendig blamiert, werden alle Schüler diesen Walter lernen, weil später im Verlauf des Tanzes so viele wie möchten mittanzen dürfen." Als ich die Reaktion der Jungs und einiger Mädchen sah, musste ich schon fast laut loslachen. Sie sahen aus, als hätte man ihnen Nachsitzen und drei Aufsätze aufgebrummt. Allerdings sahen einige auch sehr glücklich aus. Ich fand die Idee eines Stabdardtanzes eigentlich sehr schön und musste mich an meine Mutter zurückerinnern, die mir mal erzählt hatte, dass sie mit einem ihrer Freunde in der Highschool einen Tanzkurs belegt hatte und daran ziemlich gescheitert war. Hoffentlich hatte ich mehr Talent bei dem Ganzen. Gleichzeitig überlegte ich auch, ob Malfoy sich trauen würde mit mir dahin zu gehen. Aber tatsächlich bezweifelte ich es stark, wenn er ja nicht mal wollte, dass man uns lange zusammen auf dem Flur sah. Je mehr ich drüber nachdachte, desto wütender wurde ich auf Lucius. Wir hätten dieses verdammte Problem nicht, wenn er einfach toleranter wäre. Schließlich ließ Professor Sprout die Musik spielen und suchte sich einen Jungen aus, der nach vorne kommen musste. "Ich will euch nicht antun mit einer alten Dame, wie mir zu tanzen, deshalb möchte ich, dass noch eine junge Dame gerne auch freiwillig sich bereit erklärt nach vorn zu kommen.", sagte sie und sah sich in der Menge um. "Keine? Das ist schade. Miss West, kommen sie bitte nach vorne und tanzen vor." Hannah neben mir fing an zu lachen und ich gab ihr einen Schubs in die Seite. Als ich nach vorne kam, sah der Fünftklässler nicht gerade glücklich aus. "Sie legen jetzt bitte, Miss West die eine Hand auf die Hüfte und die andere nehmen sie fest und halten sie so ungefähr auf Schulterhöhe nach oben. Ja genau so." Sie schob uns beide in die richtige Position und erklärte dann langsam den Tanz. Tatsächlich erwiesen wir beide uns als gar nicht so schlechte Tänzer und konnten bis auf ein paar kleine Fehler den Tanz gut vorführen. Gegen Ende konnten die meisten Schüler den Grundschritt. "In der nächsten Stunde werden wir an dem Besonderheiten für den Yule-Tanz arbeiten. Es gibt nämlich so einige schwierige Elemente, die sie noch erlernen müssen.", sage Professor Sprout im freudigen Ton und entlies uns dann zur Pause.
"Na das nenne ich doch mal eine gute Unterrichtsstunde.", schwärmte Megan und Susan schüttelte bloß den Kopf. Sie hatte überhaupt keinen Spaß am Tanzen gehabt. Hannah hatte sich auch echt gut geschlagen und ich fand es auch richtig spaßig. Der Fünftklässler und ich waren auch ein gutes Tanzpaar. Sein Name war Phillip und seine Freundin war eine Hufflepuff, die mich am liebsten mit ihren Blicken erwürgt hätte. Wir haben uns dann drauf geeinigt, dass sie und ich Partner in der nächsten Stunde tauschen würden, damit sie nicht an einem Herzkasper vor Wut stirbt. Phillip hatte das Ganze sehr locker genommen und fand es schon fast lustig ihre Geduld so zu testen.
Bis auf den Tanzunterricht hatten wir normal Unterricht und wie immer viele Hausaufgaben auf. Ich wusste gar nicht wie die Champions das alles hinbekamen. Zumal Cedric ja auch Abschlussprüfungen nach der letzten Aufgabe hatte und dementsprechend lernen musste. Allerdings war er ein sehr talentierter Schüler und ich glaube schon, dass er wahrscheinlich gar nicht lernen musste.
Draco und ich liefen uns öfter mal über den Weg und ich hoffte jedes Mal, dass er mich endlich zum Yule-Ball einladen würde. Aber er tat es nicht. Als wir uns an einem Samstag Nachmittag am See trafen, beschloss ich selber mal zu fragen. Auch wenn man immer sagte, dass die Jungs die Mädchen fragen mussten. Aber warum sollte ich das nicht selber in die Hand nehmen dürfen? Wir saßen an einem sehr abgelegenen Platz, um unsere Ruhe zu haben. Es war schon recht frisch, aber mit den dicken Sachen ging es sogar. "Draco, darf ich dich mal was fragen?" "Ja klar.", antwortete er, als wir aneinander gelehnt da saßen. "Was ist denn dein Plan für den Ball? Würdest du mit mir dort hin gehen?", fragte ich und war selber überrascht, dass ich bei meinem eigenen Freund so nervös war. Sein Blick konnte nichts Gutes verheißen. "Ich würde furchtbar gerne mit dir dahin, aber du kannst dir vorstellen weshalb wir das nicht machen können.", sagte er. So langsam hatte ich für das ganze Versteckspiel keine Geduld mehr. "Warum können wir nicht einfach deinen Vater in Kauf nehmen? Mal ehrlich ich werde mir doch auch einiges anhören dürfen von anderen und auch von meinem Vater. Er weiß ja auch noch nicht Bescheid.", fing ich an zu diskutieren. "Jane...Wir hatten das doch schon öfter.", sagte er. "Nein. Hatten wir nicht. Wir haben es nie diskutiert. Ich habe es immer nur hingenommen. Ich will doch einfach nur entspannt mit meinem Freund zusammen sein." Anstelle zu diskutieren, sah Draco mich nur lächelnd an. Er legte eine Hand auf meine Wange und küsste mich. "Ich weiß. Ich wünsche mir das doch auch. Aber ich weiß einfach nicht ob es dafür zu früh ist. Lass uns doch bis zum nächsten Schuljahr warten. Dann sind wir ein Jahr zusammen und können das meinen Eltern besser beibringen, weil wir dann eben schon so lange ein Paar sind." Ich seufzte. "Ohne deinen konservativen Vater hätten wir dieses Problem nicht.", mekerte ich. Darauf folgte ein zweiter Kuss. "Am Ende der nächsten Schulferien. Versprochen. Dann kannst du auch Pansy die Hölle heiß machen." Jetzt musste ich lachen. Es war tatsächlich ein toller Gedanke ihren Blick zu sehen, wenn sie über Draco und mich herausfand. "OK. Aber wie machen wir das mit dem Ball?" Für diese Frage hatte ich ja schließlich das Gespräch angefangen. Draco schien jetzt schon über seine Idee nicht glücklich zu sein. "Ich werde Pansy fragen. Dann gibt sie endlich Ruhe und es erwartet auch jeder." Ich warf frustriert den Kopf in den Nacken. "Und ich?", fragte ich. "Es wird doch bestimmt jemanden geben, der an dir interessiert ist.", sagte er, als wäre es vollkommen selbstverständlich. "Aber dann gaukel ich der Person ja vor, dass ich ihn oder sie interessant finde." Jetzt musste Draco lachen. "Ein Mädchen ist also auch nicht ausgeschlossen?" "Nein natürlich nicht. Man weiß ja nie. Und mal ehrlich hier sind so einige hübsche Mädchen unterwegs.", antwortete ich lachend, aber ehrlich. "Kann ich dir nicht sagen. Ich achte nur auf eins.", sagte er und küsste mich noch mal. "Schleimer", murmelte ich lachend und erwiderte den Kuss. "Realist.", murmelte er. "Ich kann auch einfach ohne Date hingehen.", sagte ich. "Willst du das denn?", fragte Draco. "Nein, aber mit jemandem andren gehe ich auch nicht.", sagte ich schnippisch. "Willst du mir Pansy etwa schlecht reden?" "Vielleicht ein bisschen.", lachte ich. "Aber der große Draco Malfoy darf ja nicht ohne Date erscheinen. Außerdem bricht du Pansys Herz.", ärgerte ich ihn jetzt. "Na warte.", rief er und stürzte sich auf mich. Er folgte eine lange Kitzelattacke. Als ich vor Lachen schon Muskelkater hatte, ließ er mich in Ruhe und wir saßen aneinander gelehnt da. "Ich will nicht gehen.", flüsterte ich, weil ich es gerade so schön fand. "Du musst aber zu dem Unterricht von deinem Vater. Sonst lernst du den Schutz deiner Gedanken nie.", sagte Draco. Ich wusste, dass er Recht hatte. "Na gut." Widerwillig stand ich auf und wir machten uns zusammen auf den Weg zum Schloss. In einer stillen Ecke gab er mir einen Abschiedskuss und dann ging er zu den Slytherins und ich nach unten zu den Verließen. Als ich ankam war mein Vater schon da und wartete. "Du bist zu spät Jane.", sagte er genervt. "Entschuldigung. Ich war am See." Er ließ alles unkommentiert und setzte sich mir gegenüber auf den Stuhl. "Dann wollen wir mal. Konzentrier dich und versuche dein Bewusstsein abzuschirmen.", sagte er ruhig. Es war tatsächlich jedes Mal aufs Neue schwierig sich komplett darauf zu konzentrieren. Es war wie eine anstrengende Meditation. Ich konzentrierte mich so sehr, dass ich nicht mal mehr hörte wie mein Vater den Zauberspruch sagte. Es ist wie, als würde jemand meinen Kopf von innen nach hinten ziehen. Es machte Kopfschmerzen und ließ mich sofort vor Anstrengung schwitzen. Dadurch, dass mein Vater sehr talentiert in dieser Form der Magie war, war es extrem schwer ihn aus meinem Kopf zu bekommen. Wir blieben bei der Erinnerung von dem Tod meiner Mutter hängen. Ich blickte in eine der Fensterscheiben und sah meinen Vater hinter mir stehen. "Konzentration Jane.", sagte er streng. Ich versuchte ihn wegzudrücken, als die Erinnerung verschwand. Dann standen wir in meinem Zimmer im Malfoy Manor. Allerdings fehlten Details, was bedeutete, dass es für meinen Vater schon deutlich schwieger war handfeste Erinnerungen zu durchforsten. Allerdings merkte ich, dass er wieder stärker wurde und ich war selbst in meinen Erinnerungen außer Atem. Die Erinnerung verschwand auf neue und wir waren bei der Weltmeisterschaft, als der Todesser seinen Zauberstab auf mich und Draco richtete. Die Erinnerung flackerte. Es war als würde jemand das Licht aus und an schalten. Mit einem Ruck war ich wieder in der Gegenwart. Mein Vater lächelte ein wenig. "Das war schon deutlich besser, als vor zwei Tagen." Obwohl ich stolz auf mich war, musste ich mich erstmal erholen und wieder zu Atem kommen. "Du bist aber auch viel zu stark.", lobte ich meine Vater indirekt. "Übung.", antwortete er simpel. "Versuchen wir es nochmal.", sagte er und ich machte mich darauf bereit.
Der Rest der Stunde verlief genauso wie der erste Versuch. Ich schaffte es zwar nicht ihn komplett aus meinem Kopf zu bekommen, konnte aber Details verbergen und ab und zu flackerten die Erinnerungen. Erstaunlicher Weise kamen wir nie auf Erinnerungen mit Draco und mir. Wahrscheinlich weil ich sie momentan noch unbedingt verbergen wollte. Ich musste dort also schon viel Kraft haben. Als wir fertig waren, blieben wir noch eine Weile Sitzen und erzählten über das Turnier und auch über den Ball. Um das Thema Partner zu meiden, erzählte ich ihm ganz viel von der Tanzstunde, die sehr gut verlaufen war. "Keine Ahnung woher du das Talent hast. Jedenfalls nicht von mir und auch nicht von deiner Mum.", sagte Dad. Kurze Zeit später ging ich in den Gemeinschaftsraum zu meinen Freunden. "Und was hat Draco gesagt?", fragte Megan ganz aufgeregt. "Wir werden nicht zusammen gehen. Aber bevor ihr euch jetzt alle Gedanken macht. Wir haben uns drauf geeinigt, dass wir am Ende der kommenden Sommerferien seiner und meiner Familie davon erzählen und dann auch in der Schule offen darüber sind.", erzählte ich. Hannah sah ein wenig unglücklich aus. "Aber dann hast du ja trotzdem niemanden für den Ball.", sagte sie. "Ja, aber dann ist es so. Draco wird mit Pansy hingehen, weil sie sonst keine Ruhe geben wird." Schon am meiner Stimmlage merkte man eindeutig, dass mir das absolut nicht passte, aber ich wusste, dass er genauso genervt von ihr war. "Weißt du was, wenn einer von und keinen Partner findet, dann geht die jenige mit dir dort hin.", schlug Megan vor. Wir alle fanden die Idee gut und wir fingen an darüber zu reden, wer für wen in Frage käme. Und überraschender Weise wurde Susan schon von einem der rumänischen Jungs gefragt. Er war auch ein Quidditchspieler, aber nicht so erfolgreich wie Krum. Sie schwärmte richtig von ihm, was uns alle zum Lachen brachte. Wer hätte gedacht, dass gerade sie so schnell jemanden findet. Hannah hatte noch niemanden und Megan hoffte, dass ein Ravenclaw, den sie schon seit einer Weile interessant fand, sie fragen würde.
Das restliche Wochenende verlief so wie immer und wir mussten Hausaufgaben machen und lernen. Ich übte immernoch jeden Tag die Abschirmung meines Bewusstsein und gab mein bestes nicht die Geduld zu verlieren.
Die Zeit bis zum Ball verging immer schneller. Megan wurde tatsächlich von dem Ravenclaw gefragt, aber Hannah wurde leider von einem Hufflepuff, der ein Jahr älter war als wir abgelehnt und jemand anders fand sie nicht interessant und auch sie wurde nicht gefragt. Das bedeutete dann, dass wir beide zusammen zum Ball gingen. Eine Woche vor dem Ball kamen bei vielen Schülern große Pakete an, bei welchen manchmal sogar zwei Eulen fliegen mussten. Dadurch, dass mir niemand etwas schickte, wusste ich das Octavia nicht dabei sein würde, aber ich besuchte sie und ließ sie auch ab und zu einfach mal für ein paar Stunden fliegen. Die Arme wäre ja sonst die ganze Zeit in der Eulerei.
In den Paketen waren die Festkleider und Anzüge für die Schüler. Hannah bekam ein gelbes, welches wunderschöne Glitzerdetails hatte. Susan hatte ein einfaches langes schwarzes Kleid bekommen, was einen großen Schlitz auf der rechten Seite hatte. "Mensch Susan, das Kleid sieht mega an dir aus.", lobte ich sie, während sie sich glücklich im Kreis drehte. Es hatte sie über beide Ohren umgehauen. Sie traf sich fasst täglich mit ihrem Date und erzählte nur noch von ihm. Megan's Kleid war Silber mit einem Verlauf ins Gelb im Rock. Ich hatte noch nie so ein Kleid gesehen und fand es auch richtig schön, dass unser Haus in den Kleidern dargestellt wurde. Mein Kleid kam nicht mit der Post, sondern wurde mir von meinem Vater gegeben. Es war schulterfrei, aber die Ärmel waren eng anliegend, lang und ich musste den Mittelfinger durch ein Loch stecken damit der Stoff glatt im Dreieck über meine Hand ging. Das Kleid war schwarz und hatte eine gelbe Schnürung im Rücken und gelbe Rosen waren unten am Rocksaum. Ganz am Ende waren sie sehr dicht, aber nach oben wurden sie wenig, sodass keine Blumen auf Kniehöhe mehr waren. Ich trug meine Hufflepuffkette und wir Mädels halfen uns gegenseitig bei den Frisuren. Megan stellte sich als sehr talentiert mit Hochsteckfrisuren dar und verpasste mir eine hübsche Frisur, bei welcher mein Gesicht von gewellten Strähnen umrandet wurde. Sie arbeitete ein gelbes Band in die Flechtfrisur ein. Am Ende waren meine Haare auf einer Seite nach hinten geflochten und lagen auf der anderen Seite in einem geflochtenen Zopf auf meiner Schulter. Susan ließ ihre Haare offen und Megan hatte eine so komplizierten Frisur, dass ich sie nicht mal beschreiben konnte. Hannah hatte ihre Haare in einem Dutt.
"Wir sehen richtig gut aus Mädels!", freute sich Susan. Dann machten wir uns auf den Weg in die große Halle. Die Champions mussten mit ihren Partnern draußen bleiben, weil sie dann offiziell den Ball eröffnen mussten. Hannah und ich liefen zusammen rein. Auf dem Weg trafen wir Pansy und Draco. Er sah in seinem Anzug großartig aus und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Dann lächelte er. Leider übersah Pansy das nicht und klammerte sich wie ein Äffchen an seinen Arm. Dabei warf sie mir einen vernichtenden Blick zu. Wenn sie nur wüsste. Er sah immer wieder zu mir herüber, obwohl er versuchte es so gut es ging zu lassen. Pansy gab sich jede Mühe so anziehend wie möglich zu wirken. Es war schon fast albern. "Na ich glaube da ist jemand ganz schön beeindruckt.", murmelte Hannah. "So habe ich ihn noch nie gesehen.", antwortete ich ihr grinsend. Es fühlte sich doch schon echt gut an, dass er so überrascht von dem Kleid war. Das war wohl indirekt meine kleine Rache dafür, dass wir dieses Versteckspiel spielten. Dumbledore kam in die Halle und hielt eine kleine Ansprache, dann begann die Musik und die Champions kamen in die Halle. Cedric kam mit Cho Chang, einer Ravenclaw und Harry kam mit Pavati. Als wir Krums Partnerin sahen, fiel uns allen die Kinnlade herunter. Hermine lief in einem wunderschönen blauen Kleid neben ihm und strahlte über beide Ohren. Von weiten konnte ich Ron sehen, wie er ihr wütend hinterer starrte. Sie fingen all synchron an zu tanzen. Harry sah dabei verloren aus, gab aber sein absolut bestes. Später stiegen dann einige Lehrer ein und immer mehr Schüler. Hannah und ich blieben stehen, aber dann drehte sie sich zu mir um. "Hey wir sind zwar kein Paar aber niemand sagt, dass zwei Freundinnen nicht zusammen einen Walzer tanzen können.", sagte sie und hielt mir die Hand hin. "Jane West, erweisen Sie mir die Ehre eines Tanzes?", fragte sie viel zu übertrieben. Ich lachte laut, nahm ihre Hand und sagte: "Aber gerne doch Hannah Abott." Also schlossen wir und beide den Tanzenden an. Beim Tanzen erwischte ich den Blick meines Vaters, der ein wenig verwirrt drein blickte. "Ich glaube, dass mein Vater denkt wir wären zusammen." Hannah drehte sich in seine Richtung. "Na dann würde ich mal sagen, dass das der ultimative unterstütztende-Vater-Test ist." "Ach er würde da nichts gegen haben. Außerdem bin ich ja sowieso für alles offen. Abgesehen davon bin ich ein Halbvampir. Dagegen nimmt er wahrscheinlich alles in Kauf."
Nach den offiziellen Tänzen, wurde das Buffet eröffnet und eine Band kam auf die Bühne. Die Stimmung war ausgelassen. Wir hatten so viel Spaß wie noch nie in Hogwarts und genossen vor allem auch das Essen. Draco versuchte sich immer wieder von Pansy wegzuschleichen, aber sie klebte wie eine Klette an ihm. Alles was uns übrig blieb, waren Blicke, die wir uns zuwarfen. Er tanzte viel mit seinen Freunden. Hannah wurde dann von einem der Durmstrangjungs zum Tanzen aufgefordert. Auch Susan und Megan waren mit ihren Dates unterwegs. Ich stand also alleine da, mit etwas zu Trinken in der Hand. Weil mit alles zu laut und zu warm wurde, ging ich nach draußen zu den Kutschen. Ich musste nicht mal in die Kutschen schauen um die Paare knutschen zu hören. Andere schienen auch ein wenig mehr zu machen. Aber darüber machte ich mir keine Gedanken. Es war ja auch an so einem Abend normal. Auch mein Vater war mit dem Schulleiter von Dumstrang draußen. Er erzählte meinem Vater etwas ganz aufgeregt. Er schien nicht glücklich zu sein und sah furchtbar nervös aus. Leider konnte ich nichts verstehen, weil die Geräusche aus der großen Halle alles übertönten und auch die Kutschen waren sehr laut. Als mein Vater mich sah hob er anerkennend den Kopf und verabschiedete sich von Karkaroff.
"Na er sah ja mal absolut nicht glücklich aus.", stellte ich fest. "Das Turnier ist halt für alle stressig.", sagte er und rieb sich den linken Arm. "Ja wahrscheinlich.", antwortete ich. "Und? Wie findest du das Kleid?", fragte ich. Er hatte zwar immernoch seine Lehrermiene auf aber musterte es trotzdem noch mal stolz von oben bis unten. "Narzissa hat es für dich ausgesucht. Man muss ihr guten Geschmack lassen.", sagte er. "Ach du hast es gar nicht geholt? Dann muss ich Narzissa morgen einen Brief schicken und mich bedanken. Vielleicht schaffe ich es auch an eines der Fotos zu kommen, die von uns geschossen wurden. Sie will das Kleid bestimmt mal getragen sehen." "Ich kenne mich ja nun wirklich nicht mit Frauenkleidern aus, Jane.", sagte mein Vater und ich musste lachen. "Du warst mit Hannah Abbott auf dem Ball.", stellte mein Vater fest und warf mir einen allwissenden Blick zu. "Jap, aber nur als Freunde. Wir haben beide keine Dates für den Ball bekommen.", sagte ich und klang mehr frustriert als ich wollte. "Aber gut zu wissen, dass du nichts gegen Hannah hättest.", lachte ich. "Und warum, dann diese frustrierte Tonlage? Ich hätte nicht gedacht, dass dir ein Date so wichtig ist." "Pff, ist es nicht, aber wenn der eigene Freund lieber ein anderes Date hat." In dem Moment als ich das sagte, fiel mir auf was mir da gerade rausgerutscht war. Jetzt drehte sich mein Vater doch zu mir und sah mich noch überraschter an, als ich erwartet hatte. "Ähm, also... Verammt eigentlich hatte ich Draco versprochen bis zum Ende der nächsten Sommerferien zu warten.", fluchte ich. "Draco also. Da wirst du einen nicht glücklichen Lucius erwarten müssen.", antwortete er gelassen. "Ja was glaubst du denn, warum wir seit Ende der Sommerferien dieses blöde Versteckspiel spielen? Alles nur weil seine Familie zu unfassbar engstirnig und konservativ ist. Was hälst du denn von uns beiden?" Für einen Moment schien er zu überlegten, was er sagen sollte." Ich halte es für riskant, aber ich kann dich nicht davon abhalten. Ich hoffe nur für dich, dass er dir wegen seiner Familie nicht das Herz bricht." Jetzt war ich tatsächlich so gut wie sprachlos. Er hatte keine Probleme mit mir und Draco. Ich sah mich schnell um, ob jemand in der Nähe von uns war und umarmte Dad kurz. "Danke." Danach verabschiedeten wir uns beide von einander und ich entschied, dass ich einfach schon in den Gemeinschaftsraum ging. Ich war zwar noch alleine, aber dann konnte ich mich in Ruhe fertig machen und den Brief für Narzissa schreiben. Die anderen kamen erst sehr spät in der Nacht und schliefen auch dem entsprechend länger als ich. Wir hatten jetzt noch Ferien, darum war es relativ ruhig. Einige der Schüler fuhren am nächsten Tag nach Hause, um den Rest der Ferien mit ihrer Familie zu verbringen.
Die Ferien vergingen schnell und wir hatten auch noch einiges zu tun. Die Vorbereitungen für die nächste Aufgabe des Turniers waren immer stärker zu sehen und es wurde wieder wild spekuliert was die Aufgabe sein könnte. Cedric erzählte nichts von dem Hinweis und war immer nur am lernen.
Am Tag der Aufgabe wurden wir alle zum See gerufen. Es waren große Tribünen aufgebaut und am Anfang des Sees stand ein Gerüst, wo alle Champions und Lehrer standen. Die Aufgabe bestand daraus, dass die Champions innerhalb einer Stunde etwa fanden, was sie vermissten und was ihnen wichtig war. Wenn sie vorher auftauchten, war die Aufgabe nicht erfüllt. "Wie sollen sie denn eine Stunde unter Wasser sein?", wunderte sich Susan und auch mir fiel absolut nichts ein. Aber einen Weg musste es ja geben. Als es losging verwandelte sich Krum zum Teil in einen Hai, Fleur sprang ins Wasser und wir konnten nicht sehen, was ihre Lösung war. Auch Cedric sprang ins Wasser und schien seinen Zauber erst unter Wasser wirken zu lassen. Harry hingegen aß etwas uns sah aus als würde er jeden Moment ersticken. Dann würde er von Moody in den See geschubst. Alle waren ruhig. Durch konnte ich sogar aus der weiten Entfernung Neville hören der laut vor sich in rief. "Oh mein Gott ich habe Harry Potter getötet!". Aber in selben Moment schlug Harry einen Salto über dem Wasser bevor er wieder im See verschwand. Er hatte lange flossenartige Füße, Schwimmhäute zwischen den Fingern und Kiemen. "Na das nenne ich mal Zauberspruch.", staunte Hannah.
Eine ganze Weile passierte gar nichts. Dann tauchte Fleur auf und weinte schon bevor sie aus dem Wasser war. Sie hatte die Aufgabe nicht geschafft und starrte die ganze Zeit auf das Wasser. "So aufgelöst wie sie ist, muss sie gesehen haben, was ihr fehlt. Sonst würde sie sich nicht so aufregen.", murmelte ich. Aber leider konnte ich durch die Musik und saß Gejubel nicht mehr über diese Entfernung hören. Dann passierte wieder eine Weile gar nichts, während die Schüler alle für gute Stimmung sorgten und viele anfingen den See nervös zu mustern. Es fühlte sich merkwürdig an, wenn Menschen so lange unter Wasser blieben. "Hoffentlich geht es den anderen gut.", sagte Megan. Dann kam Cedric mit Cho Chang an der Oberfläche des Sees an. "Du meine Güte. Sie haben Schüler am Seegrund versteckt.", rief Susan geschockt. Viele Schüler waren auch genauso überrascht, aber die meisten jubelten nur. Cedric war also auf dem ersten Platz. Dann ging alles relativ schnell Krum erschien mit Hermine im Arm und sein Kopf wurde wieder normal. Alle warteten gespannt auf Harry, weil die Zeit auch bald um war. Hermine lief auf ihrer Tribüne auf und ab und sah immer wieder nervös aufs Wasser. Dann erschien Ron mit einem kleinen blonden Mädchen. Sie sahen immer wieder unter sich ins Wasser, aber schließlich half Ron dem Mädchen ans Ufer. Wie sich raustellte, war sie Fleurs kleine Schwester. "Wo ist Potter?", hörte man viele Fragen. Die Zeit war auch gerade um und er war immernoch nicht an der Oberfläche. "Da muss was passiert sein.", rief Susan laut. Auch die Lehrer wurden unruhig und schienen sich zu beraten. Dann kam Harry mit erhobenen Zauberstab aus dem Wasser geschossen und fiel direkt auf die Starttribüne. Er wurde von Hermine in Empfang genommen und Fleur bedankte sich überschwänglich bei Harry und Ron. "Stellt euch mal vor was passiert wäre, wenn Harry die Kleine nicht auch noch da raus geholt hätte.", gab Megan zu denken. "Meinst du nicht, dass die Lehrer eingegriffen hätten?", überlegte ich lauf. Aber das war tatsächlich gar nicht mal so sicher. Eine Weile wurde dann wegen dem Punkten überlegt, weil Harry eigentlich gegen die Regeln verstoßen hatte, aber er auch eine zweite Person gerettet hatte und dabei fast getötet wurde. Am Ende war Cedric der Erste, Harry war der Zweite , Krum der Dritte und Fleur war die Letzte. Die Reaktionen auf die Punktevergabe waren sehr unterschiedlich. Die Durmstrangs waren nicht glücklich und die Hogwartsschüler jubelten so laut es nur ging. Danach gingen alle zurück zum Schloss und versuchten die Champions und deren gerettete Freunde zu befragen.
Die zweite Aufgabe war also geschafft.
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...