Kapitel24:Versteinerungen

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Ich wachte ein zweites Mal in dieser Nacht auf, als Dumbledore, McGonnagall und Madam Pomfrey einen Schüler auf die Krankenstation brachten. Er war stocksteif und hielt eine Kamera in der Hand. „Was ist denn mit dem Schüler überhaupt passiert?", fragte Madam Pomfrey fassungslos. „Ich kann es dir nicht sagen, aber vielleicht hat er seinen Angreifer mit der Kamera aufgenommen.", sagte Dumbledore und nahm den Schüler die Kamera aus der Hand. Meittlerweile wusste ich auch, dass er Schüler Collin aus dem Jahrgang unter mir war, der grundsätzlich alles fotografierte und ein riesen Fan von Harry war. Collin würde nicht glücklich sein, wenn er sehen würde, dass seine Kamera explodierte als Dumbledore sie gerade öffnete. Die Lehrer sahen sich verwundert an. „Was kann das gewesen sein?" „Ich weiß es nicht Minerva, aber es bedeutet nichts Gutes für Schüler.", sagte Dumbledore besorgt. Sie blieben noch eine Weile stehen und überlegten wie man dem Jungen helfen konnte, aber schließlich gingen sie. Ich drehte mich auf die andere Seite und sah Harry an. Auch er hatte das mitbekommen und sah auch so verwundert und bestürzt aus wie die Lehrer.

Schon früh am Morgen kam Dad mich besuchen. Ich saß schon im Bett. Ich hatte nach der Sache mit dem versteinerten Collin kaum mehr geschlafen. Noch bevor sich mein Vater ordentlich setzten konnte fing ich an zu reden. „Hast du das mit dem Schüler mitbekommen? Er war versteinert. Wer oder was würde sowas machen? Habt ihr....." „JANE! Jetzt sei mal kurz ruhig.", unterbrach er mich. „Davon soll nicht die gesamte Schule was wissen. Und nein wir haben noch keine Ahnung was das war. Ich möchte nicht, dass du davon noch anderen erzählst." „Aber..." „Nein Jane. Halte dich da raus." Ich ließ mich zurück auf Bett fallen. Ich sagte nichts mehr. Madam Pomfrey kam kurz darauf um sich meinen Arm anzuschauen, der durch das Schmerzmittel von ihr fast geheilt war. Erstaunt sah ich meinen Arm an. „Man sollte teilweise Medizin von Zauberern auch bei Muggeln anwenden.", sagte ich. Ich drehte meinen Arm ein bisschen und bewegte meine Finger. Es tat zwar nur ein bisschen weh, aber es war meilenweit besser als den Tag davor. „Sie können jetzt schon gehen, aber ich werde ihnen einen Verband machen und Sie sollten ihren Arm schonen. Also kein Quidditchtraining für drei Tage. Ist das klar?", erklärte mir Madam Pomfrey. „Ja alles klar.", antwortete ich. Kaum war sie weg, packte ich meine Sachen und mein Vater half mir dabei. Ich bekam noch mein Frühstück und dann ging ich zum Unterricht. Und was gab es schöneres als nach einem Tag im Krankenflügel in der ersten Stunde gleich Verteidigung gegen die dunklen Künste zu haben. Vor dem Klassenraum traf ich auf meine Freunde. „Du bist ja schon entlassen.", kam Hannah überrascht auf mich zu. „Es war ja nur ein gebrochener Arm. Mit magischer Medizin geht das doch unfassbar schnell.", antwortete ich. Auf dem Weg in den Raum, nickte mir Draco zu. „Wie geht's dem Arm, West?", fragte er so teilnahmslos wie es ging. „Ganz gut.", sagte ich knapp, lächelte aber leicht und er erwiderte es. Ich setzte mich wie immer in VgddK nach Hinten mit Hannah und Susan saß in der Bank neben uns. Megan setzte sich nach vorne zu den anderen Lehrerfans. Die Stunde verging so unfassbar langsam, dass ich es schaffte für zehn Minuten einzuschlafen und ich von Lockhart persönlich geweckt wurde. Nach einem fünfminütigen Vortrag über meine beleidigende Person, ließ er von mir ab und wendete sich seinem „Unterricht" zu. Ich kämpfte weiterhin dagegen an einzuschlafen. Ab und zu musste Hannah mich sogar mit dem Ellenbogen anstubsen. Als dann endlich die Stunde vorbei war, gehörten wir mit zu den ersten, die aus dem Raum in die nächste Stunde verschwanden.

Nach dem Unterricht saß ich im Gemeinschaftsraum und grübelte über den armen Collin nach. Wer oder Was würden sowas machen? Wenn das wieder so ein mieser Scherz der Slytherins war, dann ging das wirklich zu weit! Aber würden die Lehrer so sehr besorgt sein wegen einem Streich? Ich rutschte unruhig im Sessel hin und her. Als meine Freunde kamen, schnappte ich mir ein Buch und tat so als würde ich lesen, damit sie mich nicht fragten, was los sei. Sonst könnte ich über Collin nicht den Mund halten. „Hey na.", begrüßten sie mich. Ich nickte ihnen lächelnd zu. „Wusstest du das Potter schon entlassen wurde?", sagte Susan. „Madam Pomfrey hat echt was drauf, wenn sie Knochen so schnell nachwachsen lassen kann.", fügte sie hinzu. Plötzlich kam ein Schüler aus dem ersten Jahr ganz aufgeregt in den Gemeinschaftsraum. „Da ist Schrift an der Wand und die Katze ist versteinert! Die Lehrer sind auch schon da. Kommt schnell!", rief er aufgebracht. Wir ließen uns das nicht zwei Mal sagen und rannten zum Korridor.

Der Flur war nass und an der Wand hing tatsächlich die Katze des Hausmeisters. Sie war genauso versteinert wie Collin. Eine Weile konnte ich den Blick von ihr nicht abwenden, dann fiel mir die Schrift auf. Sie war mit Blut geschrieben und verlief langsam an der Wand. „Feinde des Erben nehmt euch in Acht. Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet.", las Susan laut. „Die Feinde des Erbens? Jetzt seit ihr dran Schlammblüter.", lachte Malfoy und ich warf ihm den feindseligsten Blick zu, der nur ging. Nun kamen auch die Lehrer zusammen und was mir vorher noch nicht aufgefallen war, war das unser Hausmeister Harry die ganze Zeit über am Kragen gepackt hatte und ihm die Schuld wegen der Katze gab. Wahrscheinlich waren Hermine, Ron und er die ganze Zeit schon da und das mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort. „Er war es!", schrie der Hausmeister. „Er hat das meiner armen Katze angetan!" „Professor Dumbledor, ich war das nicht.", verteidigte sich Harry. So ging das noch eine Weile hin und her und irgendwann meldete sich mein Vater zu Wort. „Sir, wahrscheinlich und ich sage das nur ungern, war Potter wirklich mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort." Dumbledore nickte und erklärte, dass die Katze nicht tot sei und Professor Sprout ein Gegenmittel herstellen. Ich war erleichtert das zu hören, denn mir tat Collin einfach viel zu Leid. Nach dieser Erklärung mussten wir Schüler gehen und Harry, Ron und Hermine mussten bleiben.

Im Gemeinschaftsraum dachte niemand daran schlafen zu gehen, sondern sprachen lieber darüber was sie gerade gesehen hatten. Ich blieb stumm nebendran und irgendwann war ich zu müde und ging hoch in mein Zimmer. Ich lag schon eine Weile im Bett als die anderen auch hochkamen. „Das waren locker die Slytherins.", hörte ich Susan sagen und Megan sagte leise. „Potter war als erster da. Vielleicht war er es ja wirklich." Die anderen schwiegen. „Bestimmt nicht.", sagte Susan dann einfach. Den Rest der Konversation bekam ich dann nicht mehr mit, weil ich einschlief.

Der nächste Tag war recht interessant. Es wurde von Lockhart ein Duellierclub eröffnet, um uns Kampftechniken beizubringen. Es war eine große Bühne aufgebaut und Lockhardt stolzierte schon auf der Bühne hin und her. „Es ist wichtig, dass sie wissen wie man sich verteidigt. Deshalb sollen sie das hier lernen.", sagte er „Nun begrüßen sie mit mir meinen Assistenten. Professor Snape.", rief er dann und machte eine überschwängliche Bewegung. Im Raum ging ein Raunen um und ich musste mir das Lächeln verkneifen. Dad lief die Bühne hoch. Er trug seinen schwarzen Umhang nicht, ansonsten hätte man meinen können, dass er ein König auf dem Weg zur Krönung wäre. „Dein Vater wird ihn fertigmachen.", zischte Susan erfreut. Jetzt lächelte ich doch. Lockhardt erklärte die Vorgehensweise. Sie gingen beide aufeinander zu und hielten sich die Zauberstäbe vors Gesicht. Dann gingen sie wieder jeder an sein Ende der Bühne und nahmen Kampfhaltung an. Lockhardt zählte bis drei. „EXPELIAMUS!", rief mein Vater und Lockhardt flog zurück und schlug nicht gerade weich auf. Erschrocken zuckten alle zusammen und die Lockhardtfans schrien besorgt auf. Susan lachte hinter mir grimmig. „Sagte ich doch.", murmelte sie. „Das war ein exzellenter Entwaffnungszauber. In Wahrheit hätte ich ihn mit Leichtigkeit abwehren können, aber ihnen soll diese Stunde als Beispiel dienen.", erklärte er uns versuchte seine Haare zu bändigen. Kurz darauf holte er Harry auf die Bühne damit es auch ein Schülerbeispiel gab. Eigentlich sollte Ron gegen ihn antreten, aber Dad hielt dies für keine gute Idee. „Weasleys Zauberstab ist eine Gefahr für ihn und für alle um ihn herum. Ich würde jemanden anderen vorschlagen. Aus meinem Haus. Malfoy zum Beispiel.", sagte er mit seiner gruselig ruhigen Art, drehte sich um und bedeutete Malfoy auf die Bühne zu gehen. Jeder wusste, dass die beiden sich auf den Tod nicht ausstehen konnten und ich hatte die Vermutung, dass Dad sich deshalb für Malfoy entschieden hatte. Lockhardt wies noch einmal darauf hin, dass die beiden sich nur Entwaffnen duften und nicht sich angreifen durften. Noch bevor er auf null runterzählen konnte, griff Malfoy mit seinem Entwaffnungszauber an. Harry flog, genauso wie Lockhardt vorher, quer über die Bühne stand aber schnell wieder auf und konterte. Malfoy erging es genauso wie Harry und als Konter setzte er einen Zauber ein der eine Schlange beschwor. Ich verstand nicht wieso eine Schlange dafür sorgen sollte, dass man entwaffnet wurde, aber zugegebener Maßen, war die Schlange nicht von der freundlichen Sorte. Gerade als mein Vater eingreifen wollte, ging Harry langsam auf sie zu und sagte etwas. Wir alle verstanden nicht was er sagte, es war mehr ein Zischen als eine tatsächliche Sprache. Die Schlange schien noch wütender zu werden. Sie drehte sich zu einem Schüler, während Harry weiter auf sie einsprach. Sie zögerte. Dann verbrannte die Schlange, weil mein Vater aus dem Staunen ausgekommen war. Ich verstand nicht warum alle so geschockt waren. Selbst Lockhardt wagte nichts zu sagen. Harry hingegen schien aus einem Trance aufzuwachen und blinzelte hektisch. „Was für ein Spiel spielst du?", fragte der Schüler sichtlich sauer. Harry antwortete nicht und schaute zwischen den Lehrern hin und her. Lockhardt brach die Stunde ab und wir hatten Freizeit. Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum griff ich immer wieder die Worte „Paselmund und Erbe Slytherins" auf. Was war ein Paselmund?


Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt