7.Kapitel: Krankenflügel

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„Keine Sorges sie hat sich nichts Ernsthaftes davongetragen. Vermutlich hat sie eine Gehirnerschütterung und sie sollte diese Woche zur Sicherheit hier bleiben." Ich öffnete langsam die Augen. Madam Pomfey, Dad und Prof. Sprout standen an meinem Krankenbett im Krankenflügel. Als sie merkten, dass ich mich bewegte hörten sie auf zu reden. „Wie geht es ihnen?", fragte Prof. Sprout. „Mein Kopf tut weh.", murmelte ich und wollte mich aufsetzten, musste mich allerdings sofort wieder hinlegen, weil mir schwindlig wurde. „Man sollte dafür sorgen, dass dieser Poltergeist aus der Schule verwiesen wird.", meckerte Madam Pomfrey und sah meinen Vater auffordernd an. „Keine Sorge.", sagte Dad „Ich habe den blutigen Baron darauf Hingewiesen Peevers eine Standpauke zu halten. Denn auf uns Lehrer wird er nicht hören." Ich stöhnte als ich versuchte an das Wasserglas neben dem Bett zu kommen ohne mich zu sehr zu bewegen. Es drehte sich alles und ich ließ das Glas fallen. Schnell hielten mich Madam Pomfrey und Dad fest, damit ich nicht aus dem Bett fiel. „Also das ist nicht nur eine leichte Gehirnerschütterung.", sagte Prof. Sprout und Madam Pomfrey stimmte ihr mit einem Nicken zu. „Ich werde sie für eine Woche hier behalten. Ich hätte auch nicht gedacht, dass sie so stark aufgekommen ist." Schnell zauberte sie die Scherben weg und holte ein neues Glas. Sie reichte es mir, zusammen mit einem Schmerzmittel. „Erholen sie sich schnell Miss West.", sagte Prof. Sprout und verließ den Krankenflügel und auch Madam Pomfrey widmete sich wieder ihren anderen Aufgaben. „Schau mich nicht so an. Ich hasse diese mitleidigen Blicke.", murmelte ich und zwang mich unter Schmerzen zu einem Lächeln. Belustigt schüttelte er den Kopf. „Deine Mum hat einen Brief geschrieben. Ich denke er wird nicht alt so freundlich werden, aber du kannst ihr ja schreiben, dass du jetzt gerade im Krankenflügel bist. Somit wird sie all ihren Frust an Peevers auslassen und du bist aus der Schusslinie.", sagte Dad und reichte mir den Brief. Langsam begann das Schmerzmittel zu wirken und ich schaffte es den Brief zu lesen.

„Jane West!

Wie kannst du deinem Vater und mir das antun? Ein ausgewachsener Troll! Wirklich nur du kannst auf diese furchtbare Idee kommen und versuchen ein Mädchen vor einem Troll zu retten. Auch wenn deine Handlung gut gemeint war, hättest du daran denken müssen, was hätte passieren können. Ich denke, dass dir Severus schon eine Rede darüber gehalten hat, wie falsch dein Verhalten war. Erlaube dir noch einmal so etwas und ich schicke dich zurück auf eine normale Schule. Du bist eine Hexe und kein unsterblicher Superheld! Also verhalte dich auch so!

Mum"

Ich war nicht gerade überrascht, denn im Grunde genommen hatte mir Dad das ganze ja schon gesagt. Ich rollte mit den Augen und legte den Brief auf den Nachttisch. „Wenn ich ihr schreibe, dass ich jetzt auch noch im Krankenflügel liege, dann wird sie die Schule verklagen oder so.", sagte ich und schloss die Augen, weil sich gerade alles wieder drehte. Das würde eine schöne Woche mit dieser Gehirnerschütterung werden.

Mein Kopf brummte ganz schön und ich bekam mindestens einmal täglich Schmerzmittel, damit ich die Kopfschmerzen aushalten konnte, ohne mich zu übergeben, denn das war leider auch schon des Öfteren vorgekommen. Hannah und die anderen besuchten mich jeden Tag nach dem Unterricht, damit ich nicht an Langerweile verstarb, außerdem wollten sie versuchen mir die versäumten Unterrichtsstunden zu erklären, aber richtig merken konnte ich mir nichts. Ich konnte mir jetzt schon vorstellen, wie viel Stress ich durch das Nacharbeiten bekommen würde. Wenn mich keiner besuchte starrte ich aus dem Fenster und versuchte mir mit lesen die Zeit zu vertreiben. Am Donnerstag kam Draco zu mir in den Krankenflügel. Er trug einen kleinen Stapel Pergament bei sich. „Na West. Wie lange wirst du hier noch rumgammeln dürfen?", fragte er hochnäsig. „Ich gammel hier nicht rum. Ich habe eine Gehirnerschütterung.", sagte ich. Er setzte sich neben das Bett und hielt mir die Blätter hin. „Das sind die Aufgaben die ich in Verwandlung machen muss. Ich denke, dass ich dir genügen Zeit gegeben habe, damit du dich erholen konntest.", erklärte er mir und ich sah ihn nur verständnislos an. „Draco, ich werde wirklich viel zu tun haben, wenn ich den Stoff und die Aufgaben aufhole. Ich denke nicht, dass ich deine Aufgaben schaffe, wenn ich den Unterricht versäumt habe." Ich hoffte, dass er ich verstand, doch er machte nicht den Eindruck, dass er sich auf irgendeine Weise unentschieden hatte. „Bitte Draco. Ich schaffe das nicht!", flehte ich. Er dachte nach. Das musste ein gutes Zeichen sein. „Na gut sagte er. Ich werde die Aufgaben dieses Mal alleine machen, aber sobald du deinen Unterrichtsstoff nachgeholt hast, machst du wieder meine Aufgaben, oder du fliegst mit deinem Vatergeheimnis auf." Dann nahm er seine Sachen und verließ den Krankenflügel. Zwar war mir nicht mehr wegen Kopfschmerzen schlecht und auch nicht mehr schwindlig, aber die Aussichten, auf den Stress, der auf mich wartete, verursachte mir ein unangenehmes Ziehen im Magen. Bis jetzt wusste ich ja nicht einmal ob ich am Freitag überhaupt aus dem Krankenflügel entlassen werden würde. Abends nach der Abendbrotszeit kam Dad und brachte mir einen Brief mit. „Der ist von deiner Mum.", sagte er und reichte mir ihn. Ich hatte mich im Laufe der Woche dann doch entschieden auf Mums Brief zu antworten und ihr zu scheiben wie es mir so ging. Natürlich hat sie mir so schnell wie möglich geantwortet.

„Hi Schätzchen,

Jetzt fühle ich mich echt schlecht, dass mein vorheriger Brief so gemein war. Aber du musst doch selbst zugeben, dass das echt gefährlich war. Ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht und du nicht mehr ganz so schlimme Kopfschmerzen hast. Ich weiß wie schlimm sich eine Gehirnerschütterung anfühlt. Bestimmt hast du ganz viel Unterricht verpasst. Ich hoffe, dass deine Lehrer nachsichtig sind (vor allem dein Vater). Wenn du Glück hast musst du die Hausaufgaben ja nicht nachmachen, weil du sonst bestimmt viel zu viel zu tun hast. Bitte überarbeite dich nicht.

Viel Glück.

Mum"

„Überarbeite dich nicht.", flüsterte ich und verdrehte die Augen. „Als ob das möglich ist." Ich sah meinen Vater an. „Bitte sag mir, dass ich die zwei Aufsätze die alle in Zaubertränke aufbekommen haben, nicht machen muss. Ich muss nämlich eh schon alles nacharbeiten." Er sah mich an. „Du musst alles nacharbeiten und das gilt auch für die Hausaufgaben." „Ach komm bitte Dad!", flehte ich. „Wolltest du nicht, dass ich dich nicht bevorteile?", fragte Dad und lächelte. „Woher weißt du das?", fragte ich, weil ich ihm das nie erzählt hatte. „Ich bin ja nicht taub. Manchmal bin ich in der großen Halle auch anwesend, wenn du mit deinen Freundinnen redest." „Das hast du belauscht mich.", stellte ich wütend fest. Ich wollte aufstehen, aber Dad hielt mich davon ab. „Du hast Bettruhe. Außerdem habe ich dich nur einmal belauscht." Ich drehte mich wütend weg. Wie konnte er mich, als mein Vater nur belauschen? Dad wollte was sagen, aber Madam Pomfrey kam, um wie immer abends zu fragen, wie es mir tagsüber gegangen ist. Ich erklärte ihr, dass es mir besser ging und mir nicht mehr schlecht, oder schwindlig wurde, sondern ich nur noch ein wenig Kopfschmerzen hatte und unter Langeweile litt. „Morgen können sie wieder gehen aber gehen sie es am Wochenende ruhig an. Sie müssen sich immer noch ein bisschen erholen. Sobald deine Kopfschmerzen wieder stärker werden, müssen sie wieder zu mir kommen." Ich nickte. Allerdings wusste ich, dass trotzdem eine Menge Arbeit auf mich wartete.

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt