Kapitel 59: ER ist zurück

214 12 0
                                    

Der Weg zurück zur Schule war alles andere als leicht. Die Rückkehr des dunklen Lord, die Kämpfe und auch die Festnahmen hatten schnell Wellen geschlagen. Die Halle war voller Fotografen. Harry konnte kaum aufrecht stehen. Dumbledore zog ihn förmlich an uns allen vorbei. Dann wurden wir von allen gleichzeitig belagert. Der arme Neville war noch extrem wackelig auf den Beinen. Keiner von uns wollte auch nur ein Wort sagen. Ich wollte nur zu meinen Freunden und zu meinem Vater. Sie mussten krank vor Sorge sein. "Harry sieht nicht gut aus.", flüsterte ich zu Hermine. Die Sorge um ihren besten Freund stand ihr ins Gesicht geschrieben. "Er hat den Kampf fast verloren. Was ist wenn er ihn verloren hätte?", flüsterte sie zurück. "Ich weiß es wirklich nicht. Harry ist einfach warnsinnig stark.", antwortete ich. "Ohne Dumbledore hätte er es nicht gewonnen.", sagte Ron deprimiert. "Auch wahr.", sagte ich. Als wir endlich an der Presse vorbei waren, durften wir mit Dumbledores Hilfe nach Hogwarts apparieren. Mittlerweile war es schon nach Frühstückszeit. Der Tagesprophet hatte es tatsächlich geschafft schon über das Geschehene zu schreiben. Zwar nur wage Informationen, aber das wichtigste an Infos wurde geschrieben. "Der dessen Name nicht gesagt werden darf ist wieder da! Potter und Dumbledore sagten doch die Wahrheit?" Als wir die Schule betraten, drehten sich einige unserer Mitschüler um. Wir waren auch auf vielen der Fotos zu sehen. ALso war es kein Geheimnis, dass wir genau wussten was passiert war. "JANE!", rief Hannah meinen Namen. Sie kam mit Susan und Megan auf mich zugerannt und umarmte mich stürmisch. "Merlin, wir sind so froh, dass du wohl auf bist.", sagte Hannah in meine Schulter. Ich drückte sie ganz fest. Sie wusste genau was ich damit sagen wollte. Dann flogen noch einmal eine Menge Eulen über unsere Köpfe. Eine Sonderausgabe des Tagespropheten wurde auf uns alle fallen gelassen. "Festnahmen im Ministerium. Umbridge aus dem Amt der Schulleiterin enthoben. Dumbledore kehrt als Schulleiter zurück." Überall hörte man Jubelrufe. Umbridge wurde vor unseren Augen festgenommen. Sie sah furchtbar dreckig aus. Immer wieder flüsterte sie, wie sehr sie Kinder hasste. "Keiner wird sie vermisssen.", sagte Susan. Alle von uns nickten zustimmend. Meine Freude wurde schnell gebremst. Ich las den Tagespropheten weiter. Lucius Malfoy wurde unter den Festnahmen der Todesser erwähnt. Das bedeutete, dass er nach Askaban gebracht werden würde. "Draco...",flüsterte ich. Ich sah mich in der großen Halle um.  Er saß am Ende des Slytherintisch. Müde, besorgt und die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Als ob er meinen Blick spührte, sah er auf und unsere Blicke trafen sich. Der Verrat den er gegen sich fühlte, als er mich ansah brach mir das Herz. Ich stand auf um zu ihm zu gehen, aber er tat das Selbe um mir sehr deutlich aus dem Weg zu gehen. Betroffen ließ ich mich zurück auf die Bank fallen. "Er muss das erstmal verarbeiten Jane. Er wusste doch, dass du Lucius verdächtigt hattest und auch gegen ihn vorgehen würdest." "Jane. Dein Vater kommt auf uns zu.", warnte uns Megan. Ich seufzte. Mein Vater blieb vor mir stehen und sah auf mich herrab. "West mein Büro in einer Stunde.", sagte er leise und trocken. Ich konnte seine Stimme ein wenig zittern hören, allerdings wusste ich nicht ob sie das aus Erleichterung tat, oder aus Wut. "Ja...Professor...", sagte ich. Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. "Dieser Tag ist jetzt schon doof.", meckerte ich. "Dieser Tag ist schlecht für die ganze Welt.", sagte Susan. Tatsächlich hatte sie recht. Keiner wusste, was jetzt wo der dunkle Lord wieder da war, passieren würde. Weder für die Magierwelt, noch für die Muggelwelt. "Wie wärs, wenn du dich umziehst, Jane?" Ich sah an mir herunter. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich seit wir wieder zurück in die Schule kamen, nicht umgezogen hatte. Also entschieden wir uns in den Gemeinschaftsraum zu gehen, damit ich mich umziehen konnte. "Wisst ihr was. Ich glaube ich lege mich eine halbe Stunde hin. Weckt ihr mich dann?", fragte ich. "Natürlich.", sagte Hannah. Kaum lag ich im Bett, fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

"Jane! Jane! Aufwachen. Du musst zu deinem Vater." "JA..JA.. Ich bin wach.", schreckte ich aus dem Schlaf und fiel dabei fast aus dem Bett. Zügig schlüpfte ich in meine Uniform. "Viel Glück!", rief mir Susan hinterher. Schnell lief ich durch die Korridore. Als ich zu den Treppen lief, lief ich förmich in Draco hinein. "Oh...Tschuldi...Draco.", stammelte ich überrascht. Er sah mich mit einer merkwürdigen Mischung aus Leere und Wut an. Er atmete tief ein, schließlich versuchte er an mir vorbei zu kommen. Ich hielt ihn am Arm fest. "Nein.Draco. Nein. Ich weiß, dass das alles total schlecht ist. Ich weiß nicht, was bei dir noch los ist. Du wolltest mir das vor Monaten nicht erzählen, bzw. du darfst es nicht. Aber du brauchst jemanden...irgendjemanden. Ich..Ich weiß, ich steh irgendwie auf der anderen Seite...ich weiß, dass du den Tagespropheten gelesen hast. Ich würde nie wollen, dass du verletzt wirst. Du bist einer von den Guten.", redete ich los. Als er mir in die Augen sah, meinte ich ein wenig Belustigung zu sehen, die irgendwie fehl am Platz war und da war noch etwas anderes, was ich nicht deuten konnte. "Und doch sitzt mein Vater in ein paar Stunden in Askaban.", sagte er dann. Er versuchte erneut von mir wegzugehen. Aber ich ließ ihn nicht. "Draco, DEIN Vater arbeitet mit dem dunklen Lord zusammen verdammt. Alle wirklich ALLE Halbblüter, Muggel oder irgendwie anders-stämmige sind in direkter Gefahr. Wir...ich wäre fast gestorben. Merlin, Neville wurde mit dem Cruciatusfluch gefoltert. Glaube mir das sind Schmerzen, die dich wünschen lassen, dass du auf der Stelle sirbst. Ich musste das Ganze zwei Mal ertragen. Dein Vater fand das lustig. Deine TANTE, so wie ich es herausgefunden habe, ist warnsinnig. Geschweige denn die anderen. Sind die alle im Manor? Ich wurde da von einem Werwolf rausgejagt. Draco ich mach mir Sorgen um dich. Bitte sag mir, dass du dich in Sicherheit begeben kannst. Du musst mir nicht verzeihen, du musst mich nicht anschauen, du kannst mich vergessen, du darfst mich hassen, aber bitte BITTE sag mir das du, der Mann, den ich lieben gelernt habe in Sicherheit ist." Schmerz zeigte sich in seinem Gesicht, mit jedem Wort, das ich aussprach. Er nahm meine Hand und sah mich müde an. Seine Stimme zitterte leicht. "Jane. Alles ist gut. Das einzige was nicht gut ist, ist die Tatsache, dass mein Vater in ASKABAN sein wird." Er ließ meine Hand los. "Draco. Bitte.", sagte ich, als er an mir vorbei lief. Überraschender Weise drehte er sich zu mir um. "Was möchtest du vor mir hören Jane? Ich bin nicht mehr in deinem Leben. Du und ich wir sind nicht mehr zusammen. Wenn ich dir sage, dass alles gut ist, dann ist alles gut. Halt dich raus. Ich werde dich nicht hassen, dass werde ich nie. Aber du hast es selber gesagt. Momentan stehen wir auf unterschiedlichen Seiten. Halte dich fern, ich will dich nicht in noch mehr Gefahr." Ohne weiter abzuwarten lief er weiter. Ich sah ihm nach, wärend ich krampfhaft versuchte die Tränen zurückzuhalten. "Uhhhhhhh Draaamaaaa. Hehehehe.", kam Hausgeist Peeves über mich geflogen. "Ach halt dich fern, oder ich hole den blutigen Baron.", schluchzte ich und lief endlich weiter zu meinem Vater.

Natürlich kam ich viel zu spät bei meinem Vater an. Bevor ich klopfte, wischte ich mir die Tränen von den Wangen. Einmal atmete ich durch, dann klopfte ich endlich an. "Herein.", kam die Stimme meines Vaters aus dem Raum heraus. Als ich sein Büro betrat, saß er nicht wie sonst an seinem Schreibtisch, sondern betrachtete sein Regal voller Zaubertrankutensilien. "Hey.", sagte ich viel müder, als ich wollte. Er drehte sich zu mir um und musterte mich ruhig von oben bis unten. Plötzlich lief er auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. "Mach das nie wieder. Ansonsten muss ich dich irgendwo festketten. Du hättest sterben können. Bleib wenigstens ein Schuljahr aus Problemen raus.", sagte er ruhig. Ich nickte. "Ich konnte ihn nicht alleine gehen lassen.", sagte ich. "Ich weiß. Das hast du von deiner Mutter." Ich lachte. Tatsächlich stimmte das. "Du hast den Orden verständigt, stimmts? Du hast genau verstanden was Harry in Umbridges Büro zu dir gesagt hat." "Ja.", sagte mein Vater. "Das hat uns gerettet.", sagte ich. Dad nickte. Ich ließ ihn los. "Danke.", sagte ich. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Ich atmete laut aus. "Ich mach mir Sorgen um Draco.", sagte ich schließlich. "Ich weiß.", sagte mein Vater verständnissvoll, während mir die Tränen über das Gesicht liefen. "Er ist wirklich aktiv wieder da. Voldemort. Er ist wieder da." Wieder nickte mein Vater.

"Er ist zurück."

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt