Kapitel18: Schulstress

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Dad hatte Recht. Die Anderen warteten am Ende des Korridors auf mich. „Na das ging ja schnell.", stellte Hannah fest. „Er wollte gar nicht, dass ich putze.", antwortete ich. „Wieso das?" „Ähm...Seit Mom tot ist, fragt er öfter mal wie es mir geht und er findet zwischendurch selten Zeit.", log ich so halb. Meine Freunde nickten verständnisvoll. „Ist bestimmt nicht einfach seine Tochter zu sein.", murmelte Megan. Ich musste lachen, weil sie da ja irgendwie Recht hatte. „Stimmt schon, aber es könnte bestimmt schlimmer sein. Ich hab gehört, dass Harry Potter bei seiner Tante und seinem Onkel wohnt und die schrecklich sein sollen.", sagte ich. „Ja das habe ich auch gehört.", stimmte mir Hannah zu.

Wir gingen in unseren Gemeinschaftsraum und unterhielten uns über allmögliche Dinge. „Wann ist euer Quidditchprobetraining?", fragte Hannah, als wir unsere Hausaufgaben vor dem Karmin erledigten. „In zwei Tagen. Ich kann schon gar nicht mehr klar denken, so aufgeregt bin ich.", freute sich Susan. „Du wirst bestimmt angenommen, Susan. Bei mir bin ich mir gar nicht so sicher.", sagte ich und blickte von meinen Hausaufgaben auf. Sie schüttelte aufgeregt den Kopf. „Du bist auch schon ziemlich gut. Ich denke wirklich, dass auch du eine Chance hast." Plötzlich sprang Megan auf. „Wir müssen zum Abendessen! Es ist schon fast zu Ende!" Ich sah auf die Uhr und tatsächlich hatten wir die Zeit total vergessen und das Essen war schon fast beendet, als wir in der großen Halle ankamen. Wir setzten uns an den fast leeren Tisch und ich sah noch wie Draco mich beobachtete, aber dann ganz schnell wegsah. „Merkwürdig", dachte ich mir und fing an mir Essen auf den Teller zu schaufeln. „Leute, ihr müsst unbedingt die Pastete probieren, die ist noch viel besser als sonst." Gesagt, getan. „HMM du hast Recht. Die schmeckt echt gut.", schwärmte Megan und gerade als ich auch probieren wollte, verschluckte ich mich vor Schreck, als hinter mir eine Gruppe Mädchen anfing hysterisch zu kreischen. Erst dachte ich, dass etwas Schlimmes passiert sei, aber als ich mich umdrehte sah ich, dass Prof. Lockhart in die Halle kam um etwas zu essen. Die Schülerinnen fingen sogar an ihm Essen anzubieten. Er lehnte zwar ab, aber vergaß nicht jedem der Mädchen zu sagen, dass er nicht dafür verantwortlich sein wollte, dass sie hungernd ins Bett gingen. Ich sah Draco an, der auch aufgesehen hatte, um zu schauen was los war. Unsere Blicke begegneten uns und er verdrehte die Augen und deutete auf Lockhart. Grinsend stimmte ich ihm zu. „Kann es sein, dass Draco keine Angst hat mit dir zu reden und dich zu ärgern, sondern einfach aufgehört hat, weil er dich mag?", fragte Hannah verständnislos. Ich zuckte mit den Schultern. „Dinge ändern sich nun mal." „Aber wir reden hier von Draco Malfoy. Das eklig, gemein und arrogant sein liegt ihm im Blut.", erwiderte sie. „Ach so schlimm ist er nicht, wenn du ihn näher kennst.", sagte ich und fing wieder an zu essen. Eine Weile lang starrte sie mich an. „Du meine Güte! Du magst ihn auch!", rief sie plötzlich so laut, dass einige sich umdrehten. „Hörst du wohl auf so rumzuschreien.", wies ich sie zurecht. „Also magst du ihn wirklich?", fragte sie nun leise. „Ja, aber nur Freunde. Ich meine ich wohne bei ihm. Ich kann ihm da ja kaum die ganze Zeit aus dem Weg gehen, also musste ich mich mit ihm anfreunden.", flüsterte ich fast. Susan starrte mich immer noch verständnislos an und Megan hatte nichts mitbekommen, weil sie immer noch Lockhart anstarrte. Als wir fertig waren mit dem Essen blieben wir noch eine Weile sitzen und sahen Lockhart dabei zu, wie er Autogramme an die Schülerinnen verteilte. „Na kommt.", sagte ich und stand auf. „Wir wollten noch für Zauberkunst üben und es ist schon ziemlich spät." Die Anderen stimmten mir zu und standen auch auf. „Wir haben morgen Verteidigung gegen die dunklen Künste und ich dreh schon durch, wenn ich diesen Schleimer Lockhart nur von weitem sehe.", stöhnte Susan. Ich nickte und schnitt eine angewiderte Grimasse. Megan schnaubte nur verächtlich und lief vor. „Na toll. Jetzt hast du sie beleidigt, Susan.", sagte Hannah musste aber grinsen. „Ich hab doch nicht über sie gesprochen."

Im Gemeinschaftsraum übten wir noch allerhand an Zaubern für Zauberkunst. Ich war immer noch nicht unbedingt gut darin, aber es lief besser. „Guck mal meine Tasse kann Stepptanz machen.", freute sich Hannah und tatsächlich fing die kleine Teetasse an auf dem Tisch zu tanzen, allerdings bemerkte keiner von uns, wie nah der Rand des Tisches war und die Tasse fiel auf den Boden und zersplitterte. Susan brach in Gelächter aus und Hannah sah etwas enttäuscht aus. Schnell reparierte ich die Tasse und ich versuchte meine tanzen zu lassen. Sie flog allerdings nur gerade nach oben und zersprang an der Decke. „Ich glaube wir sollten heute mal ins Bett gehen.", schlug ich vor und wir gingen nach oben in unser Zimmer. Megan saß auf ihrem Bett und laß eines der Bücher von Lockhart. Sie sah auf und schaute dann demonstrativ zurück ins Buch. Ich verdrehte nur die Augen und machte mich fertig um ins Bett zu gehen.

Irgendwann schreckte ich aus dem Schlaf. Wieder dieses laute Geräusch und diesmal kam es aus fast allen Richtungen. Hektisch hielt ich mir die Ohren zu und sah mich im Zimmer um. Nichts. Obwohl es so unfassbar laut war, war nichts im Zimmer. Gerade als ich aufstehen wollen, war das Geräusch verschwunden und es war totenstill. Verwirrt legte ich mich zurück ins Bett, weil mir nichts Besseres einfiel. Ein weiteres Mal wurde ich nicht von dem Geräusch geweckt.



Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt