Kapitel 62: Draco braucht Unterstützung

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Als wir endlich in unserem Schlafsaal ankamen, lief ich aufgeregt auf und ab. "Ok. Jane? Hey? Was ist los?", fragte Hannah nervös. Ich bis auf meiner Lippe herrum. "Ich weiß, dass Draco und ich getrennt sind und ich weiß auch, dass seine Probleme mich nicht interessieren sollten, aber etwas stimmt mit ihm nicht. Er sieht müde, besorgt oder sogar krank aus.", beantwortete ich ihre Frage aufgebracht. Hannah sah mich besorgt an. "Hast du ihn vielleicht erstmal angesprochen?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Wann sollte ich auch die Zeit gehabt haben, mit  ihm zu reden? Wir haben uns ja die ganzen Ferien nicht gesehen und auch in der Schule vorher war da nicht warnsinnig viel Kontakt zu ihm. Was sollte dieses Schuljahr anders sein? "Ok. Ich erzähl euch jetzt etwas und ihr müsst mir versprechen, dass ihr es niemanden weitererzählt. Alles klar?", sagte ich dann. Mir war der Tag in der Winkelgasse eingefallen, an dem wir Draco und seine Familie beobachtet hatten. Meine Freunde setzten sich gemeinsam auf ein Bett und sahen mich aufmerksam an. "Na los.", sagte Susan ungeduldig. Ich kratzte mich am Kopf. An sich war unsere Beobachtung nichts besonderes, aber ich hatte Vermutungen, die schlimm waren. In meinen Augen sehr schlimm. "Ich war mit dem Trio unterwegs in der Winkelgasse. Wir mussten noch ein paar Sachen holen und waren im Laden von Fred und George. Nach einer Weile hatte uns Harry auf die Malfoys aufmerksam gemacht. Sie standen vor dem Laden, sahen aber meiner Meinung nach sehr verdächtig aus. Naja sie sehen ja irgendwie immer verdächtig aus. Schließlich sind wir ihnen gefolgt. Ich weiß nicht mehr wie der Landen hieß, in den sie gegangen sind. Er war aber in der Nockturngasse. Einige Todesser waren dabei. Darunter auch Fenrir Greyback. Der Werwolf damals im Manor. Ich will nicht verrückt klingen, aber ich glaube Harry hat recht. Draco ist jetzt auch ein Todesser." Erst sahen mich alle meine Freunde sprachlos an. Dann fand Hannah als erstes ihre Sprache wieder. "Bist du dir da sicher? Ich will ja nicht fieß sein, aber Draco ist nicht der Mutigste und Böseste. Meinst du wirklich, dass die Todesser was mit ihm anfangen können? Außerdem scheint sein Vater den dunklen Lord sehr verärgert zu haben. Schließlich ist er in Askaban, weil er mit ihm zusammengearbeitet hat." Susan und Megan nickten zustimmend. Jetzt ließ ich mich doch auf das Bett neben meine Freunde fallen. "Ich glaube nicht das Draco aus Überzeugung den Todessern beitreten würde, sondern mehr um die Ehre der Familie herzustellen.", sagte ich dann. "Aber ihn zu beschuldigen, tatsächlich einer zu sein, ist etwas wirklich Schwerwiegendes, Jane.", sagte Megan. Ein Stich von Schuldgefühlen fuhr durch meinen Körper. "Ich weiß, aber warum sollte er sonst mit diesen Menschen in der Gasse sein? Warum sollte es ihm sonst so schlecht gehen?", fragte ich in den Raum. "Meinst du nicht, dir würde es auch schlecht gehen, wenn du lauter Todesser um dich herum hast?", fragte Susan. Mir ging alles Mögliche durch den Kopf. "Ich hoffe ihr habt Recht." Hannah nahm meine Hand. "Und ich hoffe, dass du Unrecht hast.", sagte sie und lächelte mich aufmunternd an. "Tut mir leid, dass ich euch so belager.", entschuldigte ich mich. "Dafür sind wir da.", sagte Susan. "So und jetzt müssen wir mal unsere Stundenpläne vergleichen.", hob sie direkt die Stimmung.

Kaum sahen wir uns die Stundenpläne an, stöhnten wir auch schon. "Habt ihr auch Verteidigung gegen die dunklen Künste?", fragte Susan. Wir alle nickten. Das war das erste Jahr in welchem mein Vater Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde. Für die meisten Schüler war das der größte Albtraum. Ich gönnte ihm die Stelle, aber auch ich hatte etwas Angst davor. Außerdem hatte die Stelle in diesem Fach für die  meisten Lehrer kein gutes Ende. Zaubertränke hatten nur Hannah und ich, wärend Megan sich weiterhin für Wahrsagen eingeschieben hatte. Susan hatte sich vor allem für Muggelkunde und für Verwandlung interessiert. In Verwandlung war ich auch. Megan und Hannah waren nicht allzu begeistert für Verwandlung. Trotzdem hatten sie sich für das Fach entschieden, aber nicht im selben Kurs, wie Susan und ich. "Zaubertränke haben wir morgen auch.", sagte Hannah. Erneut stöhnte ich. "Wieso bekommen wir immer einen so anstrengenden ersten Schultag?", fragte ich. Den Rest des abends quatschten wir über alles mögliche und gingen gegen Mitternacht schlafen.

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt