Kapitel 36: Quidditchweltmeisterschaft

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Nachdem wir vor dem Manor ankamen, ließen wir unsere Hände wieder los, weil wir nicht von seinen Eltern so gesehen werden wollten. Es war merkwürdig zu wissen, dass sich etwas zwischen uns entwickelt hatte. Ich wusste auch gar nicht, was mein Vater dazu sagen würde. Ich hatte allgemein noch kein Wort mit meinem Vater in der ersten Hälfte der Ferien gewechselt. Ich hatte mich noch nie so mit meinem Vater gestritten und sah mich selbst auch nicht in der Position, in der ich mich zu entschuldigen hatte. In ein paar Wochen hatte ich Geburtstag und ich hoffte, dass Dad von selbst auf mich zukam.
Ich konnte diese Nacht kaum schlafen, weil ich über Draco nachdachte. Wir waren seit einigen Wochen wirklich auf gutem Fuß miteinander und hatten auch so schöne Momente ohne seine Freunde gehabt. Reicht das denn für eine Beziehung? Konnte er sich vielleicht sogar noch mehr ändern und seine schlechte Meinung gegenüber Muggel und Muggelgeborene überdenken?
Fakt war, dass ich Gefühle für ihn hatte, weil er einfach super nett zu mir war und wir uns verstanden. Er gab mir das Gefühl hier wenigstens ein Teil eines zu Hauses hier zu sein. Nachdem ich stundenlang wach lag, stand ich auf und ging in die Bibliothek. Ich schnappte mir verschiedene Romane von bekannten Zauberern und Hexen. Ich konnte mich in den Büchern verlieren und meine Gedanken beruhigen. Ich las die ganze Nacht durch und saß dabei eingemurmelt in einer Decke in einer kuscheligen Ecke vor einem Kamin. Durch die Fenster fiel irgendwann leicht das Tageslicht und es wurde schnell heller. Irgendwann konnte ich hören, wie in der Küche die Elfen anfingen das Frühstück vorzubereiten und die Malfoys wach wurden. Ich konnte Dracos Eltern hören und blieb extra länger in der Bibliothek, damit ich nicht mit ihnen zusammen essen musste. Später mussten beide ins Ministerium und ich ging frühstücken sobald sie weg waren. Es gab Pfannkuchen. Manchmal übertrafen sich die Elfen selber. Ich holte mir sogar zwei mal eine neue Portion. Meine Mutter konnte auch super leckere Pfannkuchen machen, aber selbst die kamen nicht an die von den Hauselfen ran. "Guten Morgen.", hörte ich es hinter mir. "Morgen.", antwortete ich Draco. "Du musst unbedingt die Pfannkuchen essen. Die sind mega lecker.", riet ich ihm. Wir aßen zusammen Frühstück und überlegten was wir so machen wollten. Wir einigten und auf einige Runden Quidditch und darauf Verwandlung durchzugehen. Leider durften wir ja nicht zaubern, also mussten wir alles theoretisch lernen.

"Was hast du eigentlich an deinem Geburtstag vor?", fragte Draco abends, als wir die Verwandlungssachen wegpackten. "Ich weiß es nicht. Hannah hat leider keine Zeit und auch die anderen sind weg. Mit meinem Vater hab ich noch nicht geredet. Vielleicht mach ich mir nen Spa Abend mit Film und allem was man so braucht.", überlegte ich. So richtig wusste Draco nicht was ich meinte. Filme kannte er ja mittlerweile, aber ich glaube er musste sich zusammenreimen was Spaabend heißen sollte. "Kurz nach deinem Geburtstag ist doch die Weltmeisterschaft. Da darfst du bestimmt mitkommen.", sage Draco. "Meinst du? Ich glaube nicht, dass ich mitkommen darf. Dein Vater ist immernoch komisch drauf.", antwortete ich. "Ach ich bekomme ihn schon überredet.", meinte Draco nur.

Und so war es tatsächlich auch. Zwei Wochen später, an meinem Geburtstag, schenkten mir die Malfoys eine Karte für die Weltmeisterschaft. Außerdem stand ein weiteres Paket mit auf dem Tisch. Das Paket war von meinem Vater und es stand ein kleiner hübscher Kuchen mit blauer Glasur auf dem Tisch. "Der sieht ja gut aus. Wer hat den denn gemacht?", fragte ich in die Runde. "Der ist von den Elfen. Die Elfen sind sehr dankbar darüber, wie nett sie zu den Elfen ist." Ich lächelte. "Das ist echt nett von euch. Danke. Und danke an euch für die Karte. Das wird bestimmt cool.", sagte ich zu den Malfoys. Narzissa lächelte und bat die Elfen darum das Frühstück zu bringen. Meine Geschenke verschwanden und wurden in mein Zimmer gebracht und das Essen erschien auf dem Tisch. Wir aßen alle gemeinsam und man muss echt sagen, dass Lucius sich sehr Mühe gab, nett zu sein. Auch Narzissa war freundlich und das Essen war sehr angenehm. Ich trank mein Blut und ging nach dem Essen in mein Zimmer, um das Paket von meinem Vater auf zu machen. Auf dem Weg lief Draco mir hinterher und gab mir ein kleines Paket. "Ich dachte mir wenn wir uns entscheiden freundlich zueinander zu sein, dann sollte ich dir auch was zum Geburtstag schenken." "Danke. Das ist echt nett von dir." "Draco. Wir müssen heute mit dir noch zur Winkelgasse.", rief Narzissa und Draco lief schnell wieder nach unten. Ich sah ihm noch kurz hinterher und hing dann in mein Zimmer. Das Paket und die anderen Geschenke standen auf meinem Bett. Hinzugekommen waren noch Briefe von Susan, Megan und Hannah. Bei Hannah's Brief war noch ein kleines Päckchen mit dabei. Ich beschloss, dass ich es als erstes aufmachen würde. Es war ein filigranes silbernes Armband mit einem kleinen J dran. Es war wunderschön und ich legte es mir gleich um, um zu schauen wie es passte. Obwohl ich noch meinen Pyjama anhatte, sah es toll aus. Es war nicht zu auffällig, aber auch nicht zu wenig sichtbar. Susan schrieb mir einen langen Geburtstagsbrief und erzählte mir, dass sie sich schon total auf die Weltmeisterschaft freue, weil sie selber noch nie so ein wichtiges Quidditchevent gesehen hatte. Auch Megan hatte mir einen lieben Brief geschrieben und wünschte mir noch, dass mein Vater und ich uns wieder versöhnten. Das erinnerte mich daran, dass ich das Paket von ihm auch noch aufmachen musste. Natürlich freute ich mich, dass er mir etwas geschenkt hatte und ich war ihm jetzt schon dankbar, obwohl ich nicht mal wusste was drin war. Aber ich war trotzdem enttäuscht, dass er sich noch nicht blinken lassen hat. "So beschäftigt kann er gar nicht sein.", murmelte ich.
Ich riss das Paket auf und fand ein paar in Geschenkpapier eingepackte Sachen vor.
Ich öffnete das flache Geschenk zuerst. Es waren Kohlestifte in verschiedensten Härtegraden in einer hübschen Metallverpackung." Er weiß also, dass ich wieder angefangen habe zu zeichnen."
Das zweite Geschenk war nicht eingepackt. Es war ein Bündel mit geradem ausgerollten Pergament. In dem nächst größeren Geschenk war ein Bilderrahmen mit einem Foto von mir und meinem Dad, als ich um die fünf Jahre alt gewesen sein musste. Es war ein magisches Foto, welches sich bewegte. Ich sprang neben meinem Vater grinsend auf und ab, während ich seine Hand hielt und auch er lächelte zurück und sein Blick wanderte zwischen mir und der Kamera hin und her. An der Bilderrahmenrückseite war ein Zettel geklebt.

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt