Als ich oben im Gemeinschaftsraum ankam war die Hölle los. „Wir hätten es wissen müssen!", rief einer der Schüler. „Was hätten wir wissen müssen?", fragte ich sichtlich gereizt, weil ich ahnte was folgen würde. „Na der Potter kann doch nur der Erbe sein, er ist der Einzige Zauberer, der jeher einen Angriff von Du weißt schon wem überlebt hat!", rief er vollkommen atemlos. „Das ist doch vollkommender Schwachsinn. Wenn es jemanden gibt, der Voldemort hasst, dann ist es Harry Potter. Wieso sollte er also eine Kammer des Schreckens öffnen und Schülern Schlangen auf den Hals hetzten?", rief ich nun wütend. Er wusste nicht wirklich was er antworten sollte, aber trotzdem schienen sich alle im Raum einig zu sein. „Ihr glaubt das doch nicht wirklich?", fragte ich in die Runde. Die meisten nickten aber. Dann meldete sich ein Viertklässler zu Wort. „Es gibt nicht viele, die mit Schlangen sprechen können oder konnten, sogenannte Paselmünder. Salazar Slytherin war einer und der dunkle Lord war nun mal ein direkter Nachfahre von ihm. Auch er sprach Pasel. Es ist also nicht mal abwegig, oder?" Alle im Raum stimmten ihm zu. „Das ist Schwachsinn.", flüsterte ich nur und ging in meinen Schlafsaal. Meine Freunde folgten mir diesmal nicht. Sie wollten lieber unten weiter über Harry Potter, den angeblichen Erben Slytherins diskutieren. Ich glaubte nicht daran, dass er wirklich der Erbe Slytherins sein könnte. Aber die Sache mit der Schlangensprache gab mir zu denken. Ich hätte bei weitem nicht gedacht, dass wirklich nur so wenige Personen Pasel sprechen konnten. In der Zauberwelt war doch alles möglich, wieso war dann ausgerechnet Sowas ungewöhnlich. Ich sah meinen Stapel Schulbücher und nahm mir einige von denen, um mich über die Sprache der Schlangen zu erkundigen. Man fand aber kaum etwas dazu. Also entschloss ich mich in die Bibliothek zu gehen.
Auch als ich auf dem Weg zur Bibliothek war tuschelten ziemlich viele. Mir tat Harry jetzt schon leid. Nur weil er ausgerechnet die Person war, die Pasel sprechen konnte und leider eine schlechte Vergangenheit hatte. In der Bibliothek durchsuchte ich diverse Bücher über Hogwarts, andere Zauberer die Pasel sprachen, die Geschichte der Zauberei im Allgemeinen. Was ich aber vor allem rausfand war, dass Pasel tatsächlich selten war und dass Salazar Slytherin Pasel sprechen konnte. Auch seine Nachfahren sprachen Pasel...und tatsächlich: Der mächtigste dunkle Zauberer war direkter Nachfahre Slytherins und sprach Pasel.
Ich wollte wissen was das Ganze mit der Kammer des Schreckens zu tun hatte und lief dann schnell zum Büro meines Vaters. Ich klopfte leise, aber niemand sagte herein, also öffnete ich langsam die Tür. Mein Vater war tatsächlich nicht da. Ich überlegte kurz wo er noch sein könnte und entschied mich für die Kammer mit den ganzen Zaubertrankzutaten.
Tatsächlich stand er da und unterhielte sich mit Prof. Sprout. „Wenn die Alraunen endlich alt genug sind, kannst du den Trank brauen Severus. Es sollte hoffentlich nicht lange dauern." Mein Vater murmelte daraufhin etwas Zustimmendes und schien seine Kräutersammlung zu untersuchen. „Die armen Kinder...", murmelte Prof. Sprout. Und verabschiedete sich dann von meinem Vater. Als sie weg war, fing mein Vater an zu fluchen. „Diese verdammten......", murmelte er. Schnell lief ich zu ihm. „Hey Dad, also ich habe wegen dieser Schlangensprache nachgeschlagen und ich will wissen was die mit der Kammer des Schreckens zu tun hat und..." „Jane!", unterbrach er mich, „Rede doch nicht so laut von sowas! Außerdem werde ich dir nichts sagen." Beleidigt blieb ich vor ihm stehen. „Aber Dad das betrifft die Schule!" Entnervt sah er mich an. „Denkst du nicht, dass wüssten wir Lehrer nicht? Würde man jedem der Fragen hat alles sagen, dann würde hier Panik ausbrechen!", rief er und wühlte weiter in seiner Zutatensammlung. „Außerdem habe ich gerade echt keine Zeit, Jane." Ich rollte mit den Augen. „Aber, wenn du es nur mir erzählst?", fragte ich flehend. „Die Antwort ist NEIN Jane. Wir Lehrer müssen auch erst die Lage richtig verstehen.", fuhr er mich an. „Darf ich wenigstens wissen was du suchst?", fragte ich schmollend. „Irgendjemand hat Zutaten für einen Vielsafttrank geklaut.", murmelte er wütend. Ich musste eine Weile überlegen, was der Vielsafttrank bewirkte, aber mir fiel wieder ein, dass ich in einem Tränkebuch etwas über diesen Trank gelesen hatte. „Mit dem kann man seine Gestalt in die Person eines anderen ändern. Wieso sollte jemand so etwas brauen wollen?" Mein Vater schüttelte mit dem Kopf. „Wenn ich das wüsste. Du solltest zurück in deinen Gemeinschaftsraum gehen, Jane.", sagte er schließlich. „Und vergiss nicht dir morgen deine Blutration von Hagrid abzuholen." Stimmt. Die hatte ich total vergessen. „Ja mach ich. Falls es dich interessiert: Ich brauch eine Flasche weniger pro Woche, als noch vor ein paar Monaten.", sagte ich stolz und ging. Ich sah noch ein flüchtiges Lächeln von meinem Vater und ging zurück zum Gemeinschaftsraum. Das Ganze war nicht so gelaufen wie ich es wollte, aber ich konnte es nicht ändern, also beschloss ich die Sache ruhen zu lassen.
Als ich in mein Zimmer kam diskutierten die Anderen immer noch über Harry Potter uns dessen evtl. Verbindung mit der Kammer des Schreckens. Ich ignorierte das und legte mich ins Bett. Es war schon ziemlich spät geworden und ich wollte genug Schlaf für morgen bekommen. Immerhin musste ich noch vor dem Frühstück bei Hagrid sein, um das Blut zu holen.
Irgendwann schlief ich unter dem Gerede meiner Freunde ein und wurde kurz vor Sonnenaufgang wach. Ich hatte noch zwei Stunden bevor ich bei Hagrid sein musste. Es war vier Uhr morgens. Ich hatte also fünf Stunden geschlafen. Weil ich aber nicht müde war entschied ich mich aufzustehen und den Rest der Nacht zu genießen.
So leise es nur ging zog ich mich an und ging nach Draußen. Eigentlich durften Schüler um die Zeit gar nicht im Schloss herumlaufen, aber ich wusste, dass kein Lehrer draußen war und ich lief so leise, dass ich die Portraits nicht weckte. Es hatte auch seine Vorteile ein Halbvampir zu sein. Das gute Gehör und die leisere Fortbewegungsart waren definitiv zwei davon.
Als ich draußen im Innenhof stand wehte ein leichter kühler Wind, der sehr angenehm war. Ich lief weiter nach draußen zum See und blickte an den Horizont. Noch war es stockduster, aber in spätestens zwei Stunden ging die Sonne auf. Ich setzte mich ins Gras und genoss die Ruhe.
Ich bemerkte nicht wirklich wie die Zeit verging, erst als die Sonne aufging lief ich zum Schoss um auf die Uhr zu schauen. Ich hatte zwar noch eine halbe Stunde, ging aber trotzdem schon zu Hagrid, der tatsächlich auch schon wach war. „Biste aber echt früh dran Jane.", sagte er und kramte die kleinen Blutrationen aus einem Schubfach. „Hier haste sie. Hab gemerkt, dass du nich mehr so viel Blut brauchst. Bin stolz auf dich.", lobte er mich und ich konnte mir ein stolzes Lächeln nicht verkneifen „Dankeschön, Hagrid.", sagte ich und lief dann zum Schloss zurück. Es war noch nicht ganz um sechs, deshalb liefen noch immer keine Schüler durch das Schloss.
Gerade als ich in den Flur zu meinem Gemeinschaftsraum gehen wollte, hörte ich wieder dieses laute schleifende Geräusch. Diesmal lief ich dem Geräusch hinterher, weil er sich nicht hinter der Wand zu bewegen schien. Was konnte das nur sein? Es bewegte sich sehr schnell, sodass ich rennen musste. Einige Gemälde wurden durch meine Schritte wach und beschwerten sich lautstark. „He! Was rennst du hier so rum? Du darfst noch gar nicht draußen sein!!!", schrie eins mir hinterher, doch ich ignorierte es einfach und lief weiter. Irgendwann stand ich in der Mädchentoilette. Das Geräusch war weg. Weil ich so außer Atem war stützte ich mich auf dem Waschbecken ab. Als ich in den Spiegel sah erschrak ich für einen Moment. Aber viel mehr merkte ich nicht. Ich erstarrte und bevor alles schwarz wurde blickte ich in zwei große, gelbe Augen, die auch in den Spiegel sahen.
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Hallo an alle. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Es tut mir unfassbar leid, dass ich nicht so regelmäßig poste, aber ich stecke in meinem Abitur und schreibe deshalb nicht mehr regelmäßig.
Ich hoffe ihr versteht das
Helliwe
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...