1. Kapitel: Der Brief

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„Happy Birthday Jane!!!", rief meine Mutter, riss die Vorhänge auf und lächelte mich an. „Na komm steh auf. Unten warten viele Geschenke auf dich. Ich stieg aus dem Bett und lief meiner Mutter, nachdem ich mich fertig gemachte hatte, hinterher nach unten, in unsere Wohnküche. Die Wände waren weiß und durch die Fenster fiel viel Licht. Auf dem Tisch standen zwei Geschenke und ein großer Zitronenkuchen. „Danke Mama.", sagte ich und umarmte sie. Meine Mum war eine herzensgute Frau und tat fast alles für mich. Dennoch verstand sie etwas davon sich durchzusetzen und mich nicht zu verhätscheln. Sie war ein Mensch, nicht so wie mein Vater. Mein Vater war ein Zauberer und unterrichtete Zaubertränke an Hogwarts, einer Schule für Hexerei und Zauberei. Soviel ich wusste waren meine Eltern noch nie ein Paar, sondern haben sich kennengelernt als mein Vater mal in dem Cafè meiner Mutter war. Naja und irgendwie schien es zu einem One-Night-Stand gekommen zu sein. Meine Mum redete nicht gerne darüber, weil sie dachte, dass ich das für schlecht hielt und ihr es böse nahm, dass meine Eltern nicht verheiratet waren und sich liebten. Ich hatte damit überhaupt kein Problem, weil sich meine Eltern verstanden und mein Vater regelmäßig alle zwei Wochen am Samstag zu uns kam. Denn er fühlte sich für mich verantwortlich, weil ich nun einmal seine Tochter war. Ich musste zugeben, dass mich die Geschenke weniger interessierten als sonst, weil mein Vater mir immer gesagt hatte, dass an meinem elften Geburtstag wahrscheinlich etwas Besonderes passieren würde. „Mum? Wann kommt Dad vorbei?", fragte ich ungeduldig. „Er müsste bald da sein. Er hat doch immer viel zu tun Schatz. Willst du denn gar nicht deine Geschenke auspacken?" Meine Geschenke hatte ich schon total vergessen und machte sie hastig auf. Das erste Geschenk war ein Walkman mit den passenden Kopfhörern und das zweite Geschenk war ein Vogelkäfig. Verwirrt schaute ich meine Mutter an, doch sie lächelte nur und wollte etwas sagen wurde dann aber von einem Klingeln an der Tür unterbrochen.

Eine Minute später kam mein Vater regelrecht in die Wohnküche geschwebt. Er trug eine Art schwarzen Anzug der von oben bis zum Hals zugeknöpft war und auch an den Handgelenken waren Knöpfe befestigt. Auf seinen schwarzen langen Umhang schien er diesmal verzichtet zu haben, weil es Mitte August war und es draußen jetzt schon warnsinnig heiß war. Die fast schwarzen Augen hatte ich von ihm geerbt, aber die braunen, vollen, glatten Haare hatte ich von Mum.

„Alles Gute zum Geburtstag Jane.", sagte Dad überreichte mir einen Brief und lächelte leicht. Viele würden das nicht mal als ein richtiges Lächeln bezeichnen, aber ich kannte meinen Vater und das war schon eine riesen Emotion, die er mir damit zeigte. Ich öffnete den Brief und las:

„Sehr geehrte Miss Jane West,

wir freuen uns, ihnen mitteilen zu können, dass sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall Stellvertretende Schulleiterin"

Ich las den Brief noch dreimal und sah meinen Vater nun mit großen Augen an. Nun lächelte er wirklich. „Ich..", stammelte ich „Ich bin wirklich eine Hexe?" Mein Vater nickte uns sagte: „Deshalb gehen wir noch heute einkaufen und besorgen alles was du brauchst." „Aber in London findet man doch nicht einfach so Zauberkessel, Theorie der Magie, Tierwesen und so etwas alles. Wo sollen wir das alles herbekommen?", fragte ich. Mein Vater lächelte und machte sich schon auf den Weg zur Tür. „Deine Mum hat gesagt, dass sie heute nicht frei bekommen hat, also haben wir den ganzen Tag Zeit und ich kann dir alles auf dem Weg erklären, bzw. wenn wir in der Winkelgasse sind." Meine Mum wünschte mir noch viel Spaß und dann ergriff mein Vater schon meinen Arm und ein ruckartiges, Übelkeit erregendes Ziehen breitete sich in Magengegend aus. Und dann war es auch schon vorbei und wir standen in einer belebten Gasse voller Menschen und anderer Gestalten.

„Herzlich Willkommen in der Winkelgasse, Jane"

Hexe, Halbblut, HalbvampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt