"Wirkt es?", hörte ich eine Stimme sagen. "Nun etwas Geduld sollten sie schon haben Severus. Gerade sie wissen, dass Tränke eine gewisse Zeit brauchen um zu wirken." Das war Misses Pomfrey. Meine Augenlider waren furchtbar schwer, aber so langsam schaffte ich es meine Augen zu öffnen.
Mein Vater sah auf mich herab und Misses Pomfrey lächelte und nickte, ging dann aber zum nächsten Schüler. "Hey.", sagte ich nur. "Hey.", antwortete mein Vater. "Was ist passiert?", fragte ich noch immer benommen. Mein Vater nahm meine Hand und drückte mir ein kleines Fläschchen in die Hand "Das wirst du brauchen um wieder richtig wach zu werden." Ich versuchte die kleine Flasche aufzuschrauben, aber schaffte es nicht. Dad half mir schnell und setzte auch die Flasche an meinen Mund, weil ich nicht mal meinen Arm heben konnte. Es war Blut...natürlich war es Blut, wie hatte ich das nur hinterfragen können. Es muss eine Menge Zeit vergangen sein, wenn ich schon so schwach war. Als ich die kleine Flasche geleert hatte, merkte ich wie das Leben wieder zurück in meinen Körper floss. Aber ich merkte auch, wie unfassbar hungrig ich war. Und damit meinte ich keine Kartoffeln, Brot oder Hamburger. Ich brauchte unbedingt Blut. Mein Blick schien mich verraten zu haben. ""Den Rest bekommst du nachher beim Essen.", sagte Dad. "Ich glaube so vollkommen dran gewöhnen werde ich mich nie.", sagte ich und sah die Flasche in meiner Hand an. Dann sah ich meinen Vater an. "Also ich bin wach. Was ist nun passiert?", fragte ich ungeduldig. Nun glitt doch ein ein kleines Lächeln über seine Lippen. "Wieder ganz die Alte, was?", sagte er. "Wir haben dich vor über einem Monat in der Mädchentoilette gefunden...versteinert. Zu der Zeit wussten wir noch nicht, was für die Versteinerungen gesorgt hat.", erzählte er und ich unterbrach ihn: "Aber ihr wisst es jetzt?". Er nickte. "Ja ein Basilisk. Potter, Weasley und Granger sind drauf gekommen und da Granger auch versteinert war, haben die beiden einen Weg in die Kammer des Schreckens gefunden und sind dort mit Lockhardt hineingegangen. Das haben sie gemacht, weil Ginny Weasley in die Kammer verschleppt wurde." Ich wusste nicht so recht was ich darauf antworten sollte. Das klang alles so sehr unwirklich. "Und...ähm... geht es denn Harry, Ron und Lockhardt gut?", fragte ich dann einfach, weil mir nichts besseres einfiel. "Ja denen geht es gut. Allerdings hat Lockhardt irgendwie sein Gedächtnis gelöscht. Er wird also nächstes Jahr nicht nochmal Lehrer." Ich lachte. "Na das ist mal eine gute Nachricht.", sagte ich. Dad nickte nur und sah auf die Uhr. "Das Fest für die Weitereröffnung von Hogwarts beginnt bald. Du solltest dich mal lieber fertig machen". Dann ging er schon, weil er nicht zu spät kommen durfte. Ich sah an mir herunter und sah, dass ich zwar meine Schuluniform anhatte, diese aber total verstaubt war. Neben mir auf dem Stuhl lag eine neue Uniform. Schnell zog ich mich an und kämmte mir die Haare. Ich sah furchtbar aus. Viel blasser als sonst. Und das sollte bei einer Halbvampirin was heißen. Die meisten von dem versteinerten Schülern waren schon unten. Nur Hermine war noch da. "Ohne euch würde Hogwarts gar nicht mehr offen sein für die Schüler aus Großbritannien. Danke.", sagte ich zu ihr. Sie wurde ein wenig rot. "Ich denke, dass du Ron und Harry dafür danken solltest.", meinte sie dann nur. "Ich war versteinert nicht wirklich eine große Hilfe." Ich sah sie ungläubig an. "Ich denke, dass die Lehrer, Harry und Ronald das ganz anders sehen."
Dann gingen wir gemeinsam runter in die große Halle, wo schon alle Schüler versammelt waren und Dumbledore schon seine Rede hielt. Er lobte gerade Prof. Sprout und Prof. Snape dafür, dass man die Schüler wieder heilen konnte. Als wir die große Flügeltür öffneten, starrten alle uns an. Vermutlich weil wir, erstens: zu spät waren und zweitens: sich die Namen der versteinerten Schüler schnell rumgesprochen hatten. Hermine lief sofort auf Harry und Ron zu, welche über beide Ohren grinsten. Ich sah ganz vorne am Hufflepufftisch Hannah, Susan und Megan sitzen. Schnell rannte ich hin. Dumbledore redete schon weiter, nachdem wir uns endlich hinsetzten. "Jane. Wir haben uns ja solche Sorgen gemacht. Du hast ja keine Ahnung wie schrecklich es war, als uns gesagt wurde, dass du versteinert in der Mädchentoilette gefunden wurdest. Ach ich bin ja so froh, dass es dir gut geht.", legte Hannah gleich los, kaum als ich mich an den Tisch gesetzt hatte. "Keine Sorge. Ich hab nicht noch mal vor, versteinert zu werden." "Na, dass hoffe ich doch.", rief Susan.
Endlich erschienen die Speisen. Jetzt merkte ich, dass ich auch Hunger auf normales Essen hatte, aber dazu musste ich erstmal das Blut trinken, welches ich brauchte. Eine große Literflasche erschien auch an meinem Platz. Bevor irgendjemandem diese Flasche auffiel, trank ich schnell alles. Jetzt war ich doch endlich richtig bei Sinnen. Schnell schaufelten wir uns alle eine Menge Essen auf die Teller. "Habt ihr gehört, dass Lockhardt nicht mehr Leher sein wird?", fragte ich noch kauend. Megan sah mich entsetzt an. Susan und Hannah hingegen freuten sich total. "Dumbledore wird das bestimmt noch erzählen.", sagte ich einfach nur und genoss den Pfandkuchen. "Aber wer wird dann das Fach übernehmen?", fragte Hannah. Ich zuckte nur mit den Schultern, weil das bestimmt noch geklärt werden würde.Ich hatte Recht behalten. Dumbledore begann am Ende des Festes noch zu erklären, wie es nun weiterging. Im Endeffekt blieb alles wie es vor den Angriffen war. Mit Ausnahme von Verteidigung gegen die dunklen Künste. Das Fach fand nicht mehr statt. Ich musste zugeben, dass mich dass nicht im Geringsten störte.
Das Fest ging bis spät abends, aber ich ging schon relativ früh, weil ich sehr müde war. Vorher ging ich aber noch einmal zu dem Büro meines Vaters. Er saß wie immer an seinem Schreibtisch und grübelte über einem großem Haufen Pergament. "Hey Dad.", sagte ich und setzte mich in einen Sessel. "Danke, dass du mit Prof. Sprout das Gegengift gegen die Versteinerung gebraut hast.", sagte ich. "Das ist selbstverständlich, Jane.", meinte er nur. "Trotzdem danke. Das war alles so merkwürdig. Ich hab vor dem Spiegel gestanden, weil ich das Schleifen des Basilisk in dem Abflussrohren gehört habe. Ich bin dem Geräusch gefolgt und dann vor dem Spiegel habe ich zwei große gelbe Augen gesehen. Danach war alles schwarz.", als ich fertig mit Erzählen war merkte ich, dass Dad mir aufmerksam zuhörte. "Du hast den Basilisken also gehört? Der Potter Junge hat ihn auch gehört, weil er Pasel sprechen kann. Dein Gehör muss echt sehr genau sein. Sonst hat keiner etwas gehört.", sagte mein Vater. "Ja einer der wenigen Vorteile ein Halbvampir zu sein.", lächelte ich matt. Kurz darauf gähnte ich laut. "Jane, du solltest ins Bett gehen.",meinte mein Vater nur. Ich nickte. "Du hast wohl recht." Schnell sagte ich ihm gute Nacht und ging dann zu meinem Schlafzimmer. Ich zog mich um und ließ mich aufs Bett fallen. Und obwohl ich wochenlang versteinert war, schlief ich sofort ein.
Ich träumte von gelben Augen...
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Hexe, Halbblut, Halbvampir
FantasyJane West ist die Tochter eines Lehrers an Hogwarts. Sie erlebt ein erstes ruhiges Jahr an dieser Schule, doch in den Sommerferien kommt es zu einem Zwischenfall und sie kehrt als Halbvampir in ihr zweites Schuljahr zurück. Nun muss sie zwei Geheimn...