Das Duschwasser tropfte wie Regen auf die grauen Fliesen. Ich strich die nassen Haare zurück, stellte das Wasser ab und trat seufzend aus der Duschkabine. Es war schon spät. Wieder angezogen, in gemütlicherer Kleidung als Jeans, setzte ich mich aufs Sofa und klimperte etwas auf der Gitarre herum. Bringen tat es ausnahmsweise nichts. Mit einem weiteren Seufzen ging ich ins Bett, doch es dauerte, bis ich endlich einschlief.
Sonnenstrahlen glitzerten am blauen Himmel und fielen durch das Studiofenster. Meine Laune war besser, wesentlich besser. Woran das lag? An dem braunhaarigen Idioten, der auf mich zu gerannt kam und mir in die Arme fiel, kaum dass ich den Flur des Studios betreten hatte. Jetzt saßen wir nebeneinander auf einem der Sofas, mein Arm auf der Lehne hinter ihm, während uns die anderen Jungs gegenüber saßen und wir die Session ausklingen ließen. Mein Herz schlug gegen meine Brust. Endlich hatten wir mal wieder gemeinsam Musik gemacht. "Samu, was grinst du so?", riss Sami mich aus meinen Gedanken. "Nichts, alles gut", meinte ich, schielte aber für eine Millisekunde zu Riku. Mit einem lächelnden Seufzen legte dieser seinen Kopf zurück auf meinen Arm.
"Noch was vor?", fragte Riku, als wir uns schließlich erhoben. Ich verzog nachdenklich den Mund und durfte zufrieden feststellen, dass sein Blick enttäuscht wurde. "Nein, natürlich nicht", grinste ich. Riku stieß kopfschüttelnd die Luft aus. "Idiot", murrte er mit einem Grinsen. "Und, was hast du vor?", fragte ich neugierig. "Naja, also", begann er jetzt zu stammeln. "Ich bin zu einem Geburtstag eingeladen und dachte, du könntest vielleicht mitkommen." Ich zog die Augenbrauen hoch, nickte aber langsam. "Danke", grinste er schief.
Der Geburtstag wurde in einem dieser gemieteten Partyräumen gefeiert, der, als wir ankamen, schon gut mit Gästen gefüllt war. Die Stimmung war ausgelassen und ziemlich schnell bekamen wir Sektgläser in die Hand gedrückt. Ich sah mich zwischen den mir fremden Leuten um. Als ich mich zurück zu Riku drehen wollte, war er weg. Genervt scannte ich erneut den großen Raum ab, um mich daraufhin suchend durch die Menge zu zwängen. Eine gefühlte Ewigkeit später entdeckte ich den braunen Lockenkopf zwischen den anderen. Ich war gerade so in Hörweite, da sprach eine elegant gekleidete Frau ihn an. "Schön, dich hier zu treffen", klimperte sie mit ihren künstlichen Wimpern. Riku verzog den Mund zu einem gezwungenen Lächeln. Ihm gefiel das ganze anscheinend genauso wenig wie mir. "Bist du alleine hier?", fragte die Frau in viel zu knappem Kleid. Ich biss die Zähne zusammen. "Nein, ist er nicht", stellte ich mich dreist neben Riku und zog ihn demonstrativ in meinen Arm. Überrascht sah er zu mir auf, doch er lächelte. Den abschätzigen, leicht angewiderten Blick der Frau bekam ich nur aus dem Augenwinkel mit. Viel mehr hielten mich seine Lippen gefangen, die gerade so nah waren. Ohne es kontrollieren zu können, näherte ich mich ihm und spürte schließlich, für den Bruchteil einer Sekunde, seine weichen Lippen auf meinen. Dann löste ich mich wieder und sah auffordernd zu der Frau. Mein Herz schlug um einiges schneller als es sollte. "Wer war das?", fragte ich, als die Person wieder abgedreht war. Riku zuckte die Schultern. "Eher gesagt, was war das?", meinte er stattdessen und sah mich herausfordernd an. "ich musste sie doch irgendwie verscheuchen", zuckte nun ich mit den Schultern. Er nickte langsam mit eine Grinsen, das mir verriet, wie viel er mir glaubte.
Als wir gingen, war es bereits nach Mitternacht, obwohl die Feier nicht sonderlich interessant war. Wir waren beide etwas angetrunken, wussten aber noch so weit, was wir taten. Dachte ich zumindest, bis Riku sich gegen mich lehnte, als ich versuchte, die Haustür aufzuschließen. Mein Herz stockte. Er machte mich wahnsinnig. Wer hatte eigentlich entschieden, dass der Typ mit zu mir kam? "Lass das", knurrte ich und trat ein.
Am Morgen wurde ich viel zu früh von meinem nervigen Wecker aus dem Schlaf gerissen. Riku saß in Jeans und Hoodie auf der Bettkante und tippte auf seinem Handy herum. "Wach?", fragte er ohne aufzusehen. ich brummte nur. Am liebsten hätte ich ihn zu mir in meine Arme gezogen, aber stattdessen stand ich auf und schlurfte ins Bad, damit wir halbwegs pünktlich ins Studio kamen.
Viel zu ruhig und ungesprächig fuhren wir ins Studio. Die ganze Zeit zog ein leises Kribbeln durch meinen Körper. Wieso hatte er nicht auf dem Sofa schlafen können? Zögerlich sah mich Riku an, stieg dann aber aus und ging rein. Während der Aufnahmen begegneten sich unsere Blicke immer wieder. Ich schluckte. Das Kribbeln ließ nicht nach, im Gegenteil, es wurde stärker. Erschöpft ließ ich mich mit einem Kaffee auf eines der Sofas fallen, nahm einen Schluck und stellte die Tasse auf dem Tisch vor mir ab. Riku ließ sich neben mich fallen. Seufzend lehnte ich mich zurück. So langsam wusste ich, was das Kribbeln war. Riku nahm einen Schluck Kaffee. Dass er sich an meiner Tasse bediente, merkte ich erst, als er sie wieder auf den Tisch stellte. Gespielt empört boxte ich im gegen den Arm. "Was?", fragte er. "Das war mein Kaffee", sagte ich scharf. "Oh, tut mir leid", grinste er. "Hier, ihr Streithähne", stellte Raul zwei neue Tassen auf den Tisch und verschwand mit seiner eigenen nach draußen zu Osmo und Sami, für die die Tassen wohl eigentlich gedacht gewesen waren. Ich drehte mich zu Riku, der gerade nach einem Kaffee greifen wollte und hielt seine Hand fest. Verwirrt sah er mich an. Ich ließ unsere Hände verschränkt auf mein Bein sinken. Wieder einmal konnte ich meine Augen nicht von ihm wenden. Riku grinste mich an, während sich seine Finger in meinen Oberschenkel krallten und meinen Atem abgehakt werden ließen. Viel zu lange scherzten wir nur herum. Ich festigte den Griff um seine Hand und zog sie höher. Seine blauen Augen verhakten sich mit meinen. Ein Seufzen verließ meine Lippen. Meine Brust hob und senkte sich unregelmäßig, als ich seine Hand auf meine brennende Mitte drückte. Keinen Augenblick später lagen seine Lippen auf meinen. Er küsste mich. Richtig. Intensiv. ich wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Mit meiner freien Hand zog ich in an den Haaren näher. Unsere Lippen bewegten sich gegeneinander. Gierig schob ich meine Zunge zwischen seine Lippen und stieß fordernd gegen seine. Sein Griff an meiner Mitte wurde fester und entlockte mir ein Stöhnen.
"Jungs?" Erschrocken fuhren wir auseinander und sahen mit roten Köpfen in drei grinsende Gesichter, die uns gegenüber saßen.
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Siku-One-Shots
FanfictionSammlung von Siku (SamuxRiku) One-Shots und Hot-Shots. !Stories mit * sind P18! One Shot: „I gotta knooo-ooow if you'll be my boy", sang Samu und sah mich an. Ich denke, wenn er den Blick einer Frau zugeworfen hätte, sie wäre dahingeschmolzen. Doch...