Kapitel 13

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Rund eine Woche später sitze ich mal wieder in meinem Hotelzimmer und bin gerade dabei mich zu schminken und fertig zu machen, da wir gleich ein sehr wichtiges Meeting haben.

Es geht dabei um eine Zusammenarbeit zwischen unserer Firma und einer weiteren hier in Tokio.

In der letzten Woche war das Verhältnis zwischen mir und Logan ziemlich angespannt, wir haben nur das Nötigste mit einander gesprochen. Aber gut noch zwei Wochen, dann bin ich eh wieder zu Hause. Ich muss ihn zwar dann trotzdem noch jeden Tag sehen, aber nicht rund um die Uhr.

Wir fuhren gerade mit dem Fahrstuhl runter ins Erdgeschoss als Logan das Wort übernahm.

Er räusperte sich und schien ziemlich zu überlegen: ,,Ähm also.. I-Ich es tut mir leid."

Ich starrte ihn nur verwirrt an.

,,Das ich dich dazu gedrängt habe, mich zu küssen.", er klang ziemlich verlegen.

Ob ich ihm sagen soll das es mir gefallen hat?

Nein! Hast du jetzt komplett die Kontrolle verloren??

,, Schon ok.", lächelte ich ihn leicht an.

,,Vergessen wir es einfach."

,,Ja natürlich.", antwortete ich ihm.

EIgentlich wollte ich es nicht vergessen..

Unten angekommen, stiegen wir ins Auto und fuhren etwa 10 Minuten.

Nun standen wir vor dem riesigen Gebäude. ,,Also, ich erkläre es dir nochmal. Wir treffen gleich den Oberhaupt dieser Firma, sein Name ist George Miller..."

Warte hatte ich den Namen nicht schonmal gehört? Ne ich muss mich täuschen.

,,...Wir versuchen eine Partnerschaft mit seiner Firma aufzustellen. Deswegen zeig dich von deiner besten Seite bitte.", erklärte er mir nochmals.

,,Natürlich.", lächelte ich ihn an.

Trotzdem war ich noch leicht verdattert, ich bin mir sicher den Namen schon mal gehört zu haben.

Nur wo?

Wir gingen in das riesige Gebäude und waren auch schon auf dem Weg nach oben.

Auch hier war die Chef Etage ganz oben. Warum eigentlich immer ganz oben? Ich meine Klar schöne Aussicht, aber stellt euch mal vor es gäbe keine Aufzüge, dann hätte ich mein Büro nach ganz unten verlegt.

Egal.

Wir standen vor einer großen Tür, warscheinlich die Bürotür von diesem Mr. Miller. Ich setzte nochmal mein bestes Lächeln auf und schon klopfte Logan an die Tür. 

Ein raues ,,Herein!" ertönte und Logan öffnete die Tür. Als wir eintraten wurde mir ganz anders.

Ich wusste doch das ich den Namen schonmal gehört hatte. Es war der Mann, der mich auf der Straße bedrängt hatte.

Er kam auf uns zu und gab uns freudig die Hand: ,,Logan, schön das ihr hier seid."

Ich war nicht fähig etwas zu sagen, bzw. auch nur eine Handbewegung zu machen.

,,Und sie sind?", George hielt mir die Hand hin. Pisser der weiß ganz genau wer ich bin, sonst würde er nicht so ekelhaft grinsen.

Ich sammelte mich schnell: ,,Anna Shannon.", versuchte ich nicht stotternd rauszubringen. Was nicht wirklich gut funktionierte.

Ich reichte ihm wohl oder übel die Hand, entzog ihm die aber schnell wieder und wir gingen zu seinem riesigen Glasschreibtisch.

,,Setzt euch schonmal, ich werde noch schnell meine Assistentin holen und die Unterlagen.

Er verließ den Raum und schloss hinter sich due Tür.

Ich versteifte mich immer mehr und spannte mich an. Ich fing an zu zittern und auch mein Bein begann sich auf und ab zu bewegen.

,,Anna? Ist alles okay bei dir?", ich reagierte nicht drauf, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war mich selbst in den Griff zu bekommen.

,,Anna?", errüttelte panisch an meiner Schulter, was mich aus meiner Trance rausholte.

,,Was ist los?", er klang besorgt.

Ich drehte mein Gesicht erst jetzt langsam zu seinem Gesicht hin.

,,Das Meeting ist so wichtig, mach es jetzt nicht kaputt.", sprach er weiter.

Seine Hand hatte er inzwischen schon zurück genommen. Leider.

,,J-ja.", versuchte ich mit meiner brüchigen Stimme glaubwürdig aus mir herauszubekommen.

,,Was ist denn los?"

Antworten konnte ich nicht mehr, da George wieder rein kam.

Allerdings mit einer ttal unnatürlichen Frau aka Assistentin. Er ist wohl auch einer dieser Klischees von Chafs, die ihre Assistentinnen mehr als nur beruflich nah stehen.

Und wieso wollte der dann das ich bei ihm arbeite?

Inzwischen hatte ich mich wieder einigermaßen eingekriegt. Ich war schon stolz auf mich. Die Männer machten die Geschäfte und ich und die andere Tussi da, führten die Protokolle.

Ja der Esel nennt sich immer zuerst.. bla bla.

Ich wollte nicht das unsere Firma absofort mit dieser zusammenarbeitet. Das bedeutet nämlich das ich denen noch öfter über den Weg laufen muss.

Zum Ende hin spitzten sich meine Ohren nochmal genauer: ,,Freut mich dass das geklappt hat und auf eine zukünftige Zusammenarbeit mit Ihnen.", beendete George das Gespräch.

Warte was? Och nee

Ich versuchte zu lächeln.

,,Mich ebenfalls, schönen Tag noch!", und so verabschiedeten wir uns und schüttelten nocheinmal seine Hand und die seiner Assistentin.

Als wir aus dem Büro waren und auf den Aufzug warteten, fing ich wieder panisch an zu zittern und diesmal machten sich auch die Tränen auf den Weg, die ich die letzte Stunde geschafft hatte zu unterdrücken.

,,Anna, was ist denn los?", fragte Logan erneut.

Und wieder antwortete ich nicht drauf.

Wir stiegen in den Aufzug und man konnte genau erkennen wie hilflos Logan war.

Im Auto und auch im Hotelzimmer redeten wir nicht miteinander.

Jeder ging in seinen Raum und ich überlegte.

Ich dachte darüber nach, wie es für mich weiter geht, denn ich scheine für alles nur ein Hinderniss zu sein...


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Das nächste Kapitel wird etwas ernster, mal schauen :)


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