Kapitel 36

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,,Die Frage ist eher wie es dir geht?", stellte ich als Gegenfrage.

,,Den Umständen entsprechend. Tut mir leid was du dir da anhören musstest.", entschuldigt er sich.

,,Da kannst du nichts für. Ich lasse mich nicht so leicht einschüchtern und vielleicht ändert sie ihre Meinung ein wenig, wenn sie sich erholt hat und es ihr besser geht.", versuchte ich zu lächeln.

Tief im inneren hat es mich schon ziemlich sehr verletzt. Ich meine, ich verstehe schon ihre Zweifel, aber ich bin auch der Meinung dass ich schon ziemlich oft den Stand der Firma "gerettet" habe.

,,Wie kannst du eigentlich nach allem was meine Mutter zu dir gesagt hat, immer noch so gut über sie reden und positiv denken?"

,,Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte und eine Vergangenheit und wenn ich mich recht erinnere, sagte sie neulich zu mir, dass sie nie wirklich glücklich war. Weißt du was sie durch gemacht hat und wie schlimm es war? Du musst dir das wie ein Eisberg vorstellen. Deine Mutter ist der Eisberg und von einem Eisberg sieht man bekanntlich nur die Spitze und Unterwasser ist noch viel mehr was wir gar nicht sehen. Wir sehen ca. 20% von deiner Mutter. Dass sie ziemlich streng, oberflächlich und mürrisch ist, doch was das für Gründe hat, sehen wir nicht."

(Mit diesem Eisberg-Prinzip haben wir neulich im Unterricht gearbeitet, und ich dachte es lässt sich ziemlich gut hier einbauen. CR: an unsere Schulsozialarbeiterin :)

Es herrschte erst Stille und keiner sagte was, bis er meinem Gesicht näher kam und das Wort wieder ergriff: ,,Du bist so reif und perfekt. Es sollte mehr von so welchen wie dir geben, dann wäre die Welt viel schöner.", flüsterte er und küsste mich leidenschaftlich.

Ich erwiderte den Kuss sofort und er war wundervoll. Er beruhigte mich und zauberte mir für eine Millisekunde wieder ein Lächeln ins Gesicht.

,,Daniel, wir können fahren. Bring uns bitte zum Hotel zurück, Wir müssen noch packen.", befahl er Daniel der das ganze nur mit einem: ,,Ja, Sir.", abmontierte.

Am Hotel angekommen stieg Logan aus, öffnete meine Autotüre, doch ich blieb sitzen.

,,Kommst du?", fragte er mich.

,,Ne, geh schonmal vor. Ich muss nochwas erledigen.", grinste ich ihn an.

Auch wenn heute unser letzter Tag hier war, hatte ich mir fest vorgenommen, heute noch etwas zu backen, aber dafür benötigte ich erstmal Zutaten.

Ich werde nichts großes Backen, nur etwas kleines, damit nichts übrig bleibt.

Eine kleine Backform habe ich neulich schon in einem sehr altmodischen Geschäft gekauft. Jetzt brauche ich nur noch die Zutaten.

Ich sagte Daniel, er solle mich bitte zu einem bestimmten Supermarkt fahren. Den habe ich neulich entdeckt. Dort ist alles Bio und man kann sich alles selber abfüllen, jenachdem wie viel man halt braucht. Also perfekt da sonst so viel Mehrl und so übrig bleiben würde. Allerdings ist dies da auch ein wenig teurer, aber man gönnt sich ja sonst nichts!

Am Supermarkt angekommen, ging ich schnell rein, füllte mir alles ab und lief dann zurück zum Auto.

Danach fuhren wir wieder zum Hotel und ich fuhr mit meiner Einkaufstüte, die nicht sonderlich voll war, nach oben.

Oben zog ich mir meinen Mantel und Schuhe aus und ging in die Küche: ,,Bin übrigens wieder da!", rief ich Logan noch zu, weil ich ihn noch nicht gesehen hatte, während ich alles vorbereitete und aufbaute.

,,Hab ich gehört.", zwei Arme schlangen sich um meine Taille und ich erschrak.

,,Jemanden zu erschrecken ist echt eine deiner Stärken.", Ich fasst mir an mein Herz.

,,Ja, kann man schon sagen, aber was hast du vor?", murmelte er und kaute an meinem Ohr.

Ich lehnte mich zurück, schloss meine Augen und antwortete: ,,Ich habe mir fest vorgenommen noch einen Kuchen zu backen. Auch nur ein kleiner damit nichts übrig bleibt."

Wir verweilten einige Minuten so, ohne das Jemand etwas sagte und in der selben Pose wie eben, nur dass er sein Kinn auf meinem Kopf ablegte.

,,Hälst du es eigentlich für eine gute Idee dass du jetzt schon zurück fliegst und deine Mutter alleine lässt?", fragte ich ihn und begann die Zutaten in einer Schüssel zu vermengen.

Er löste sich von mir.

,,Nein, aber ich muss zumindest für ein paar Tage zurück nach London und jenachdem wie es meiner Mutter dann geht, komme ich wieder her. Zur Beerdigung komme ich ja sowieso.", erzählte er mir.

Ich entschied mich übrigens dazu, einen Schokokuchen zu backen. Nach dem Rezept meiner geliebten Großmutter. 

Ich schob den Kuchen in den Ofen und ging zu Logan auf die Couch. Er saß gerade nur so da, hatte Netflix am laufen und tippte irgendwas auf seinem Handy herum.

Ich nahm ihm sein Handy aus der Hand und setzte mich auf seinen Schoß.

Er wollte sich gerade beschweren, doch ich küsste ihn stürmisch.

Er plazierte seine Hände auf meiner Hüfte und zog mich näher an sich. 

Diesmal war ich die Jenige die mit ihrer Zunge über seine Unterlippe fuhr und er gewährte mir Einlass. Der Kuss wurde immer fordernder und irgendwann lag ich auf der Couch und er beugte sich über mich.

Er fuhr mit seinen Fingern unter meine Bluse und streichelte meine nackte Haut. Ich spürte eine Beule an meinen Oberschenkeln, doch wie es das Klischee so wollte, musste natürlich ausgerechnet jetzt der Timer des Backofens piepen.

Wir beide stöhnten auf. Er krabbelte von mir runter, ich stand auf, richtete meine Kleidung und lief dann in die Küche um den Kuchen aus dem Ofen zu holen.

,,Sieh was du angerichtet hast!", stand Logan vor mir und zeigte an sich herunter.

Ich musste grinsen, kam auf ihn zu, stellte mich auf meine Zehenspitzen und flüsterte ihm ein verfühhrerisches ,,Sorry." ins Ohr.

,,Jetzt könntest du es aber immerhin auch wieder beheben.", schmollte er.

,,Nö.", antwortete ich nur, drehte mich um und pulte den Schokokuchen aus der Backform.

Ich ließ ihn ganz verdattert dort stehen, bis er dann aufeinmal im Bad verschwand.

Warum wohl?

Als ich es endlich geschafft hatte, stellte ich ihn auf einen Teller, schnitt ihn klein und ließ ihn abkühlen.

Ein paar Minuten später, kam Logan wieder normal aus dem Badezimmer und ich grinste ihn an.

,,Hör auf zu grinsen!", kam er auf mich zu und küsste meinen Hals.

,,Wieso? Ist doch nur die Vorfreude auf den Kuchen.", redete ich mich raus.

,,Jaja.", murmelte er und lief in die Küche.

Ich dachte er holt sich nur was zu trinken, bis ich ein: ,,Mhh.. Das ist der beste Schokoladenkuchen den ich je gegessen hab!", hörte.

Ich lachte und lief auch in die Küche: ,,Lass mir was über!"

,,Zu spät.", grinste er mit vollem Mund.

,,LOGAN!", zeterte ich ihn an.

Er zog den Teller, mit dem Rest des Kuchens, hinter seinem Rücken hervor.

Ich schlug ihn wieder beleidigt auf den Unterarm und genoss dann auch mein Stück Kuchen.

Den Rest des Abends packten wir und suchten alles zusammen, weil wir um 4 Uhr Morgens schon wieder am Flughafen sein müssen.


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Heute Nacht/Abend kommen ganz viele Kapitel. Eigentlich wollte ich daraus eine Lesenacht machen, aber das hätte ich von der Zeit her nicht geschafft.

> 1172 Wörter :)



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