Kapitel 33

108 7 21
                                    

Das letzte was ich sah waren die Blaulichter, die meinen Ehemann wegführten.

Ich rannte, rannte wie als wenn mein Leben davon abhalten würde, zum Krankenhaus. Das Krankenhaus war zwar 2 km von meinem jetzigen Standort entfernt, aber das war mir in dem Moment egal.

Als  ich am Krankenhaus ankam, rannte ich zur Rezeption. Die Arzthelferin konnte mir nichts genaues sagen, nur das es schlecht um meinen Ehemann stehe.

,,ICH MUSS ZU IHM!", brüllte ich.

,,Das geht nicht, tut mir leid.", versuchte mich die Arzthelferin zu beruhigen.

,,WIE DAS GEHT NICHT?!", fauchte ich zurück. Ich weiß sie hat mir nichts getan, aber ich war so gereizt in dem Moment.

,,Ihr Mann braucht Ruhe.", erklärte sie mir.

,,ABER- ABER WAS IST WENN ER NICHT ÜBERLEBT?! ICH MUSS IHN SEHEN!"

,,Wir tun unser bestes. Wir können Ihnen nichts versprechen, wir können nur machen und das beste hoffen. Nur dafür brauchen unsere Ärzte Ruhe.", Recht hatte sie ja, dennoch fiel es mir schwer ihn einfach gehen zu lassen.

Ich setzte mich hektischatmend auf einer der Stühle im Wartezimmer und versuchte mich zu beruhigen.

Als ich wieder einigermaßen bei mir war, stürmte seine Mutter durch die große Glastüre des Krankenhauses. Sein Vater war vor 3 Jahren durch zu hohen Alkoholanteil und wegen schlechten Leberwerten verstorben.

,,WO IST MEIN SOHN?", brüllte nun sie rum.

,,Miss bitte setzten sie sich, wir werden sie sofort informieren sobald es Neuigkeiten gibt!", beruhigte sie eine andere Krankenschwester.

,,DU-", sie zeigte auf mich. ,,DU BIST SCHULD DAS MEIN SOHN HIER LIEGT. DU BIST SCHULD AN ALLEM! DASS DU IN SEIN LEBEN TRETEN MUSSTEST. DU HAST ALLES NUR KOMPLIZIERT GEMACHT UND JETZT LIEGT ER HIER, WEGEN DIR!", beschuldigte sie mich.

,,WAS?! ICH HABE NICHTS GETAN AUßER DEN KRANKENWAGEN ZU INFORMIEREN!", was fällt ihr eigentlich ein?!

,,DU LIEBST IHN NICHT! DU BENUTZT NUR SEIN GELD! NUR WEIL DU SELBER NICHTS HAST UND ER LÄSST ES AUCH NOCH MIT SICH MACHEN!", sie war sehr außer sich.

Die Krankenschwester kam auf uns zu und wir liefen beide auf sie zu: ,,Sie dürfen beide einmal kurz zu ihm. Es steht ziemlich schlecht um ihn. Die Chancen stehen gering, dass er überlebt."

Mit diesem Satz bildeten sich Tränen in meinen Augen.

Mein Mann wird sterben.

Wir beide liefen der Frau hinterher in das Zimmer.

Er lag da, schwach, blass und im Koma. Sein Herz schlug noch.

Ich setzte mich zu ihm ans Bett und wollte gerade seine Hand nehmen als sein Herzschlag immer langsamer wurde und schließlich ertönte nur noch ein durchgehendes Piepen.

,,RAUS! ALLE RAUS!", riefen mehrere Ärzte die ins Zimmer stürmten.

Ich sah nur noch wie man ihm das Gesicht abdeckte und die Geträte abgeschaltet wurden.


,,Anna?", jemand rüttelte an meiner Schulter.

,,ANNA?", es wurde lauter, bis ich schließlich meine Augen aufriss.

Ich hatte Tränen in den Augen, aber es war alles nur ein Traum...

,,Was ist passier-", ich schmiss mich heulend in seine Arme. Ich weinte, vor Angst ihn zu verlieren, vor Angst ihm würde irgendetwas zustoßen.

Ich krallte mich in seine sexy Rückenmuskeln und schluchzte um mich zu beruhigen.

,,Heyy..", er lehnte mich zurück und drehte mein Gesicht mit seinem Daumen und Zeigefinger in seine Richtung.

,,Alles ist gut. Ich bin hier!", beruhigte er mich.

Ich lehnte mich wieder vor und umarmte ihn nochmals. Ich drückte vorher noch einen Kuss auf sein linkes Schulterblatt und ich beruhigte mich tatsächlich.

Er streichelte mir behutsam über den Rücken und küsste mich unterm Ohr und am Hals.

Mein Unterleib zog sich zusammen und ich genoss es sehr.

,,Alles gut.", flüsterte er.

Diesmal lehnte ich mich zurück und schaute in seine wunderschönen, stechenden, blauen Augen. Ich setzte ein lächeln auf und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.

,,Willst du mir erzählen was du geträumt hast?", fragte er mich nachdem wir uns voneinander lösten.

,,N-naja, ich hab geträumt dass du einen Autounfall hattest und gestorben bist.", beichtete ich.

Es bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ,,Niemals.", flüsterte er und gab mir erneut einen kurzen Kuss auf dem Mund und drückte dann seine weichen Lippen auf meine Halsbeuge.

Ich drehte meinen Kopf so zur Seite, sodass er mehr Platz hatte.

,,Warum bist du so heiß?", nuschelte er zwischendurch und zog mich auf seinen Schoß.

,,Verbrenn dich nicht.", witzelte ich.

,,Schon passiert.", und er hielt sich gespielt die Hand, als hätte er sich gerade verletzt.

Ich lachte auf und küsste ihn noch einmal, bevor ich von ihm runterstieg und mich wieder halb hinlegte. Allerdings lehnte ich mich gegen ihn und schaute noch einmal zu ihm rauf: ,,Danke!", lächelte ich ihn ehrlich an.

Er legte seine Arme um mich auf meinen Bauch und ich legte meine Hände auf seine.

Irgendwann schloss ich einfach meine Augen und schlief ein.

Am Morgen stand ich auf. Logan schlief noch, aber ich wusste dass wir noch ein letztes Meeting haben bevor wir übermorgen zurück nach London fliegen. Ich wollte eh noch duschen gehen.

Krass, ein Monat vorbei. Ein Monat war ich hier in Tokio und vermisst habe ich London nicht wirklich, außer Sarah natürlich.

Ich ging also duschen, ich Trottel hatte natürlich meine Kleidung vergessen und lief nun, nur mit einem handtuch umwickelt, ins Schlafzimmer. (Bisschen Klischee muss sein ;))

Ich beschloss die Sachen von gestern anzuziehen, weil ich mich ja eh später umziehen muss.

Ich schlich leise ins Zimmer und hob meine Klamotten auf.

,,An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen.", grinste Logan mich pervers an.

Als ich mich erschrocken umdrehte, sah ich einen oberkörperfreien, heißen Logan auf dem Bett sitzen, der mich von oben bis unten abcheckte.

,,Erschreck mich nicht so!", fauchte ich ihn an.

,,Stimmt nächstes mal sag ich gar nichts, dann bekomm ich vielleicht mehr zu sehen.", schmiedete er.

,,Träum weiter.", ich rollte mit den Augen.

,,Wenn du mich entschuldigen würdest, ich gehe mich jetzt umziehen.", und ich setzte zum verschwinden an.

,,Mach das doch hier.", schlug er grinsend vor.

Ich lief langsam, mit einem perversen Lächeln auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen: ,,Ja du hast Recht, ich könnte, aber ich habe nicht gerne Zuschauer.", und so verschwand ich nun wirklich aus dem Raum und zog mich um.


-------------------------------

> 968 Wörter




Die Suche nach der weichen SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt