Kapitel 45

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Die letzten Tage passierte nichts, Logan ignorierte mich nun ganz, ich habe ihn die letzten zwei Wochen nicht mal umarmt. Natürlich hatte ich hin und wieder mal versucht mit ihm zu reden, aber er ließ sich immer wieder eine neue Ausrede einfallen, weswegen er nicht mit mir reden konnte.

Wir hatten Sonntagnachmittag und ich saß gerade zusammen mit Sarah in meinem Wohnzimmer und wir unterhielten uns darüber: ,,Ich fand es eh etwas seltsam. Eine Beziehung basiert doch auf Vertrauen, wieso redet er dann nicht mit mir? Ich habe ihm doch auch immer alles erzählt, egal wie schlimm es war. Ich habe Angst dass das das Ende unserer Beziehung ist.", erklärte ich ihr.

,,Ich weiß, aber hat er dich dann wirklich verdient? Du gibst dir so eine Mühe und er guckt dich nicht mal mit dem Arsch an.", versuchte sie mich zu belehren.

,,Vielleicht ist es wirklich so schlimm, dass er erstmal Zeit braucht.", verteidigte ich meinen Freund.

,,Ja aber so lange? Anna, kein guter Freund lässt seine Frau über zwei Wochen alleine, ignoriert sie und vorallem sagt er dir nicht mal irgendwie die Gründe. Wenn er keine Lust mehr auf dich hat, soll er es dir sagen, damit du wenigstens wieder frei bist!"

,,Was heißt hier keine Lust. Ich denke nicht dass er nur wegen dieser einen Sache mit mir zusammen ist, also hat das mit Lust nicht besonders viel zu tun.", definierte ich ihr halbwegs die Definition von einer Beziehung bzw. Liebe.

Sie rollte nur mit den Augen: ,,Trotzdem, lass doch nicht so mit dir rum spielen. Du hast auch Gefühle und Probleme, nicht nur er. Zieh einen Schlussstrich und sag: Entweder du sagst mir jetzt was los ist, oder wir lassen es. Auch wenn es schwer ist."

Sie hatte Recht, aber mein Herz wollte nicht dass es vorbei ist.

,,Aber-", setzte ich an, doch meine Beste Freundin unterbrach mich sofort: ,,Und jetzt komm nicht mit der "Aber ich werde nie wieder jemanden so lieben können wie Ihn" Nummer!"

Ich seufzte und ließ mich in mein Sofa.

,,Ich meine es doch auch nicht böse, ich will dich nur vor möglihen Enttäuschungen beschützen.", kam Sarah auf mich zu und umarmte mich.

,,Ich weiß, danke dir für Alles!", nuschelte ich.

Sie lächelte nur und am Abend verließ Sarah dann meine Wohnung mit den Worten: ,,Bitte ziehe diesen Schlussstrich, sonst wirst du wirklich nicht mehr glücklich.", drückte sie mir einen Kuss auf die Wange.

Ich nickte einfach nur, weil ich es nicht versprechen konnte und es auch nicht wirklich wollte.

Nachdem sie gegangen war machte ich mich Bettfertig und schaute noch eine Folge the Vampire Diaries, bis ich dann ins Bett ging.

Sarah hatte Recht. Das kann so nicht weiter gehen. Ich muss mit Logan reden.

Mit diesem letzten Gedanken, fiel ich dann in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wachte ich mit extremen Kopfschmerzen auf und überlegte tatsächlich kurz, ob ich mich nicht einfach krank melden lasse, aber entschied mich dann doch ziemlich schnell dagegen.

Unmotiviert stand ich auf und schlenderte in mein Badezimmer, wusch mich, schminkte mich und zog mich dann um.

Es ist eventuell möglich dass ich mich heute ein bisschen aufreißender angezogen habe... aber auch nur eventuell. Ich werde ihm zeigen was er gehen lässt, wenn es wirklich aus sein sollte.

Ja, richtig. Ich werde heute mit ihm reden.

Ich habe Angst, denn ich bin mir sicher, dass ich heute Abend vor Liebeskummer kaum noch atmen kann.

Ich lief runter zu meinem Auto und fuhr zum Büro. Da ich nichts wirklich runter bekam, verzichtete ich heute auf den Bäcker und kam deswegen sogar ein paar Minuten früher an.

Von Meter zu Meter wurde ich immer nervöser. Es wäre gelogen wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst vor dem Gespräch habe, ich war echt aufgeregt.

Als ich ankam, atmete ich noch einmal tief durch und ging dann selbstbewusst durch den Eingang in die Lobby.

Ich ging Richtung Aufzug, fuhr mit dem nach oben und blieb vor Logans Bürotüre noch einmal stehen.

Ohne zu klopfen drückte ich die Türklinke nach unten und trat ein: ,,Also Entweder du redest jetzt mal mit mir und sagst mir was los ist oder wir können es sein lassen!", fauchte ich ihn direkt an.

Ich war selber überrascht von mir mit wie viel Enthusiasmus ich das rüber bringen konnte, weil ich sehr ängstlich war und nicht weiß was mich jetzt erwartet.

Etwas erschrocken und verwundert starrte Logan mich an.

Nachdem er ein paar Minuten danach immer noch nichts gesagt hatte, brach ich das endlose Schweigen: ,,HALLO?"

Er sah mich immer noch nur emotionslos an.

,,Wenn es dir so gefällt mit anderen zu spielen, such dir jemand anderen, aber ICH bins nicht mehr! Ich bin deine Freundin Logan und es sollte egal sein was es ist, es gibt immer eine Lösung! Es gibt keinen Grund warum du nicht mit mir reden solltest, Aber ich lasse mir das jetzt nicht mehr gefallen. Entweder du redest jetzt, oder ich gehe durch diese Türe und komme nicht so schnell wieder!"

Omg, Sarah wäre so stolz auf mich.

Ich wollte selber nicht dass es vorbei ist, weil ich ihn wirklich liebe. Dennoch muss ich Sarah Recht geben, ich darf ihn nicht so mit mir spielen lassen.


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