ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)

3

„Well, it may have escaped your notice, but life isn't fair."

-Severus Snape

ƸӜƷ

Mit festen Schritten ging er den langen dunklen Gang entlang und kam schließlich in einem hohen Raum zum Stehen, der bereits mit einigen Todessern gefüllt war. Obwohl der Dunkle Lord mit dem Rücken zu ihm stand, wusste er offenbar, dass es Severus war, der eben eingetroffen war, denn die kalte Stimme zischte leise: „Severus, ich kann mich nicht erinnern, dich gerufen zu haben."

Seine Augen flackerten kurz zu denen von Lucius, der auf einen der vordersten Stühle des fast schwarzen langen Tisches saß und ihn ebenfalls neugierig ansah. „Mein Herr, ich habe Neuigkeiten für Euch", erwiderte Severus ruhig und spätestens jetzt lag die volle Aufmerksamkeit auf ihm.

„Ich hoffe in der Tat, dass es wichtig ist, denn ich war gerade in einem vertraulichen Gespräch", ertönte es nach einer kurzen Pause und Severus überrollte automatisch eine leichte Gänsehaut bei diesen Worten.

„Ja, das ist es, mein Herr."

Voldemort drehte sich langsam zu ihm um und die unnatürlich roten Augen fixierten die seinen. Severus erwiderte den Blick ausdruckslos und wartete auf das weitere Geschehen. Offenbar glaubte ihm der Dunkle Lord, denn er sagte einen Augenblick später: „Lasst mich allein mit Severus!"
Ohne ein Wort der Widerrede erhoben sich die Angesprochenen und verließen den Raum. Nur Lucius zögerte kurz und verharrte einen Moment neben Severus, der immer noch am Türrahmen stand. „Auch du, Lucius!", kam es kalt von Voldemort und der Blonde wandte sich hastig von ihm ab und verließ ebenfalls den Raum. „Nun denn, was ist es, was du mir so dringend berichten möchtest?", fragte der Dunkle Lord und Severus nahm dies als Aufforderung auf, in den Raum vorzutreten. Mit fester Stimme gab er die gehörte Prophezeiung wieder und wartete danach gespannt auf die Reaktion seines Herrn.

Er konnte den Gesichtsausdruck des Mannes vor ihm nicht deuten und leichte Nervosität stieg in ihm hoch, als Voldemorts Augen mit einem Mal voller Erkenntnis aufblitzten.

„Ich danke dir, Severus. Geh und hole Lucius, Crabbe und Avery."

Kurz verharrte er, doch beschloss dann, besser nichts zu sagen und machte sich auf den Weg, um die drei Männer zu holen. Er musste nicht lange suchen und kurze Zeit später stand er wieder vor seinem Herrn und wartete auf weitere Befehle.

„Lucius, du hast die besten Informationen über den Orden. Sag mir, gibt es momentan eine Frau, die ein Kind erwartet?", kam es leise von Voldemort und Severus Kopf zuckte bei diesen Worten nach oben.

»Warum eine schwangere Frau im Orden? Es könnte jedes Kind in England mit der Prophezeiung gemeint sein!«

Seine Augen richteten sich erneut auf Lucius, als dieser einen Schritt nach vorne trat, um die Frage seines Herrn zu beantworten. „Ja, mein Herr. In der Tat gibt es zwei Frauen im Orden, die ein Kind erwarten."
Severus wusste genau, wer eine dieser beiden Frauen war, und flehte schon fast stumm, dass Lucius seine Klappe halten würde. Doch wie er erwartete, sagte dieser einen Moment später: „Lily Potter und Alice Longbottom."

Es folgte keinerlei Reaktion auf diese Information und Severus glaubte schon fast, dass der Dunkle Lord eben die Idee hatte, dass es sinnlos war, zwei schwangere Frauen zu jagen, als seine Augen die Severus fixierten. Äußerlich war ihm nichts anzumerken, jedoch er wusste um die Fähigkeit von Legilimentik seines Herrn und verschloss seinen Geist augenblicklich. Sollte er herausfinden, welche Gefühle er für Lily hegte, würde dies einige unangenehme Fragen mit sich bringen.

„Das ist alles. Ihr könnt gehen!", kam es ruhig von ihm und Erleichterung durchfuhr Severus, als die roten Augen endlich von ihm abbliesen. „Severus, du wirst mir berichten, sobald die Kinder geboren sind", zischte die kalte Stimme noch und Severus antwortete automatisch: „Jawohl, Herr", und verbeugte sich, bevor er mit eiligen Schritten aus dem Raum ging.