ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)

16

„When in doubt, go to the library."

-Ron Weasley

ƸӜƷ

Eine knappe Woche später, waren die Alraunen endlich soweit und Severus begann damit, den Alraunen-Wiederbelebungstrank zu brauen. Der Trank an sich brauchte einige Tage, bis er vollkommen fertig gestellt war und erforderte dabei die höchste Konzentration, die Severus aufbringen konnte. Die fast stündlichen Erkundungen von Minerva störten ihn dabei mehr als alle seine eigenen Gedanken und schließlich hatte er sie so angeblafft, dass sie wütend davon gestürmt war. Seitdem hatte er endlich seine Ruhe und konnte sich vollkommen auf den Trank konzentrieren. Von je an konnte er lediglich beim Brauen von Zaubertränken seinen Geist vollkommen von allem anderen ablenken und somit einige Zeit an innerer Ruhe gewinnen.

Nachdem er an diesen Morgen den Trank für die restlichen sechs Stunden angegebene Ruhezeit in seinem Labor versiegelt hatte, machte sich Severus auf den Weg zu Minerva, um sich nach Informationen über Albus zu erkundigen. Er war noch nicht sonderlich weit gekommen, als die strenge Stimme seiner Kollegin magisch verstärkt durch die Korridore hallte.

„Die Schüler kehren sofort in ihre Schlafsäle zurück. Die Lehrer versammeln sich im Lehrerzimmer. Unverzüglich, bitte."

Noch während er den Worten lauschte, hatte er seine Schritte beschleunigt und war keine Minute später im Lehrerzimmer angelangt, wo die meisten seiner Kollegen sich bereits versammelt hatten.

Severus schloss die Tür hinter sich und blickte abwartend zu Minerva, die etwas blass um die Nasenspitze wirkte.

„Es ist passiert. Das Monster hat einen Schüler entführt, und zwar in die Kammer."

Filius, der neben ihm stand, stieß einen spitzen Schrei aus und Pomona schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund. Severus Griff um die Stuhllehne vor ihm verstärkte sich um ein Vielfaches bei Minervas Worten, doch er ließ sich äußerlich nichts weiter anmerken. Automatisch fragte er: „Woher wissen Sie das so genau?" Vielleicht hatte sich der Schüler nicht an die Anweisungen gehalten und lief irgendwo unbefugt durch das Schloss.

„Der Erbe Slytherins", kam es von Minerva, nun ganz weiß im Gesicht, „hat eine weitere Botschaft hinterlassen. Direkt unter der ersten steht nun: Ihr Skelett wird für immer in der Kammer liegen."

Filius begann neben ihm zu schluchzen und auch Severus erfasste ein gewisses Gefühl von Schwere. Sie hatten es in all den Monaten nie geschafft, die Kammer zu finden oder auch nur eine Spur von dem Monster zu finden. Alles was er wusste war, dass es sich um einen Basilisken handelte, doch auch diese Information war wertlos, solange sie den Aufenthaltsort der Schlange nicht herausfinden konnten. Mit einem Mal schossen ihm die Fragen in den Kopf, welche sich mit Sicherheit auch alle anderen der Anwesenden stellten.

Noch bevor er selbst fragen konnte, ertönte Madam Hoochs Stimme und ließ das Murmeln der Umstehenden verstummen.

„Wer ist es? Welche Schülerin?", fragte sie mit zittrigen Beinen und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Die Zeit im Raum schien still zu stehen, als sich alle Augen auf Minerva richteten.

„Ginny Weasley", antwortete sie und wieder war lautes Aufkeuchen von den Umstehenden zu hören. „Wir werden morgen alle Schüler nach Hause schicken müssen. Das ist das Ende von Hogwarts. Dumbledore hat immer gesagt -"

Die Lehrerzimmertür ging mit einem schwungvoll eintretenden Lockhart auf und Minerva stoppte abrupt in ihrem eben begonnenen Satz.

„Tut mir ja so leid! Ich bin eingedöst - was habe ich verpasst?", fragte Lockhart mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.